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DIE SCHIFFAHRT DER INDIANER - World eBook Library

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— 96 —<br />

Auf das Marktwesen Amerikas und die so interessanten Warenlisten,<br />

über die wir durchweg ausgezeichnet durch die damals mehr<br />

als merkantil gesinnten Spanier unterrichtet sind, kann nur hingewiesen<br />

werden. Es ist beachtenswert, dass nahezu alle wichtigen Märkte am<br />

Wasser lagen: in Mexico, wo sie täglich von Tausenden von Canoas<br />

besucht wurden, in Urabä, im Cauca-Tal, bei den Chibchas und den<br />

Guaycurü. Federmann fand stellenweise die Ortschaften wasserfern,<br />

aber die Märkte lagen an den Flüssen. Unter den Handelswaren<br />

scheint mir das Salz die interessanteste zu sein; sicherlich war es<br />

stellenweise die wichtigste. Es gab zahlreiche Völker in Amerika, die<br />

nie ein Körnchen Salz anrührten, während es für andere eine heiss-<br />

begehrte Ware war. Die Onondagas gingen um ihre später so bekannt<br />

gewordenen Salzquellen im grossen Bogen herum, weil sie meinten,<br />

ein böser Geist sässe darin und mache das Wasser bitter; nicht weit<br />

entfernt jedoch von ihnen nutzten die Shawnees die Licks des oberen<br />

Ohio-Beckens aus. Die Tlaxcalteken betrachteten es als eine der<br />

schwersten Folgen ihres permanenten Kriegszustandes mit den Azteken,<br />

dass sie von jeglicher Salzzufuhr abgeschnitten waren. Viele dem GTolf<br />

von Mexico anwohnende Stämme ersetzten das fehlende Salz durch<br />

scharfe, pfefferartige Gewürze, andere wieder, besonders in Guayana<br />

und im Amazonas-Becken, gewannen „vegetabilisches Salz" durch Ver-<br />

brennen von Pflanzen. In Yucatän und an der Mosquito-Küste<br />

machte man Salz durch Eindampfen des Meerwassers, die Bewohner<br />

der Cartagena-Küsten beuteten die Insel Zamba aus, während die<br />

Steinsalzlager der Maynas-Länder einen ausserordentlichen Zuspruch<br />

hatten. Die Salzpfannen am Black Biver, die Le Page du Pratz<br />

erwähnt und die wohl Caddo- Stämmen zugehörten, sind offenbar die-<br />

selben, über die uns die Expedition de Soto Andeutungen macht.<br />

De Soto und Orellana, die als Erste grössere Teile von Nord- und<br />

Süd-Amerika durchquerten, stiessen auf die Spuren des Salzhandels.<br />

Das Salz im primitiven Amerika mit allen den Einzelheiten, die uns<br />

über seine Gewinnung oder Vernachlässigung, seine Verwendung und<br />

Juan Diaz: p. 293; — Cortes: p. 399, 421; — Diaz del Castillo: I, 38, 72, 78;<br />

II, 806; — Oviedo y Vald6s: II, 266—268; III, 1401, 245; — Gomara: „Mexico",<br />

p. 250a, 257, 262, 265a; — Müla: p. LIX; — Sapper: „Handelsbeziehungen",<br />

p. 594-598; - Torquemada: I, 712 II, 718, — „Col. Doc. Inedit. Arch. Indias",<br />

VIII, 555; — Vancouver: II, 825; — Wrangeil: p. 63—65, 115; — Whymper:<br />

p. 199; — Krause: „Tlinkit", p. 184—187; — Niblack: p. 887, 838; — Macfie:<br />

p. 430; — Rosales: I, 173; — Göngora Marmolejo: p. 84—85.

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