DIE SCHIFFAHRT DER INDIANER - World eBook Library
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zu schaffen, legten die Krähen-Indianer mehrere Bison-Pelle überein-<br />
ander, rafften den Rand mit einem Strick zusammen, etwa so wie<br />
man es mit einem Tabakbeutel macht, und sicherten nötigenfalls die<br />
Stabilität dieses Gefährts durch Steinballast. Auch dreieckige oder<br />
viereckige Holzrahmen mit Büffelfell bespannt benutzten sie für diesen<br />
Zweck.<br />
Die Pelota Süd-Amerikas findet sich in der ganzen Pampa-<br />
Gegend, in Uruguay, Rio Grande do Sul, Matto Grosso, in der Moxos-<br />
Gegend und in den Llanos. Der Form nach ist sie rund, viereckig<br />
oder dreieckig, je nach Anordnung der den Rand stützenden Reifen<br />
oder Stäbe. Ihre Fortbewegung erfolgte anscheinend fast immer von<br />
aussen durch Pferde oder schwimmende Indianer, wobei der Schweif oder<br />
ein mit den Zähnen gefasster Lasso die Verbindung vermittelten. Die<br />
Gaucho-Weiber von Santiago del Estero genossen früher eines grossen<br />
Rufes als gewandte Pelota-Schwimmerinnen.<br />
Boote.<br />
Ehe an die Untersuchung der primitiven amerikanischen Boote<br />
herangegangen wird, müssen noch einige Bemerkungen sprachlicher<br />
Art vorausgeschickt werden, denn in der Nomenklatur herrscht eine<br />
sehr grosse Verwirrung. Worte wie die bekannten Canoa, Piragua,<br />
Corial, Ubä, oder die weniger gebräuchlichen Bacassas, Culcha, Acalli,<br />
Almadia, Igära, Igä und andere werden gewöhnlich gleichgültig und<br />
wahllos oder widersprechend und falsch auf ganz verschiedene Arten<br />
von Wasserfahrzeugen angewendet. Die Ausdrücke mehr lokaler Art<br />
werden an ihrem Platz eine kurze Erwähnung finden, die Worte<br />
allgemeinen Wertes jedoch verlangen eine Umgrenzung, bevor in die<br />
Sache selbst hineingegangen wird. Columbus und nach ihm zuerst<br />
Petrus Martyr wenden das Wort „canöa" gleichmässig auf die aus-<br />
gehöhlten Baumboote von Caraiben und Aruaks der Grossen Antillen<br />
an; Columbus vergleicht wiederholt die „canoas" der Insel- Caraiben mit<br />
„Fustas" oder „Fustas pequenas", also mit grossen, langen Booten,<br />
die schon einen kleinen Schiffstypus darstellen. Rafinesque glaubt<br />
herausgefunden zu haben, dass das Wort „canöa" sowohl der<br />
Sprache der Caraiben als auch der Tainos auf Haiti angehörte. Es<br />
war zweifellos ein originaler Bestandteil der Caraiben-Sprache, in<br />
deren verschiedenen Dialekten es sich unter den Formen canäoa,<br />
canaoua, canagua und ähnlichen findet. Gehörte es auch dem