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DIE SCHIFFAHRT DER INDIANER - World eBook Library

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28 —<br />

zu schaffen, legten die Krähen-Indianer mehrere Bison-Pelle überein-<br />

ander, rafften den Rand mit einem Strick zusammen, etwa so wie<br />

man es mit einem Tabakbeutel macht, und sicherten nötigenfalls die<br />

Stabilität dieses Gefährts durch Steinballast. Auch dreieckige oder<br />

viereckige Holzrahmen mit Büffelfell bespannt benutzten sie für diesen<br />

Zweck.<br />

Die Pelota Süd-Amerikas findet sich in der ganzen Pampa-<br />

Gegend, in Uruguay, Rio Grande do Sul, Matto Grosso, in der Moxos-<br />

Gegend und in den Llanos. Der Form nach ist sie rund, viereckig<br />

oder dreieckig, je nach Anordnung der den Rand stützenden Reifen<br />

oder Stäbe. Ihre Fortbewegung erfolgte anscheinend fast immer von<br />

aussen durch Pferde oder schwimmende Indianer, wobei der Schweif oder<br />

ein mit den Zähnen gefasster Lasso die Verbindung vermittelten. Die<br />

Gaucho-Weiber von Santiago del Estero genossen früher eines grossen<br />

Rufes als gewandte Pelota-Schwimmerinnen.<br />

Boote.<br />

Ehe an die Untersuchung der primitiven amerikanischen Boote<br />

herangegangen wird, müssen noch einige Bemerkungen sprachlicher<br />

Art vorausgeschickt werden, denn in der Nomenklatur herrscht eine<br />

sehr grosse Verwirrung. Worte wie die bekannten Canoa, Piragua,<br />

Corial, Ubä, oder die weniger gebräuchlichen Bacassas, Culcha, Acalli,<br />

Almadia, Igära, Igä und andere werden gewöhnlich gleichgültig und<br />

wahllos oder widersprechend und falsch auf ganz verschiedene Arten<br />

von Wasserfahrzeugen angewendet. Die Ausdrücke mehr lokaler Art<br />

werden an ihrem Platz eine kurze Erwähnung finden, die Worte<br />

allgemeinen Wertes jedoch verlangen eine Umgrenzung, bevor in die<br />

Sache selbst hineingegangen wird. Columbus und nach ihm zuerst<br />

Petrus Martyr wenden das Wort „canöa" gleichmässig auf die aus-<br />

gehöhlten Baumboote von Caraiben und Aruaks der Grossen Antillen<br />

an; Columbus vergleicht wiederholt die „canoas" der Insel- Caraiben mit<br />

„Fustas" oder „Fustas pequenas", also mit grossen, langen Booten,<br />

die schon einen kleinen Schiffstypus darstellen. Rafinesque glaubt<br />

herausgefunden zu haben, dass das Wort „canöa" sowohl der<br />

Sprache der Caraiben als auch der Tainos auf Haiti angehörte. Es<br />

war zweifellos ein originaler Bestandteil der Caraiben-Sprache, in<br />

deren verschiedenen Dialekten es sich unter den Formen canäoa,<br />

canaoua, canagua und ähnlichen findet. Gehörte es auch dem

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