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UPDATE September 2012 - Uniklinik Balgrist

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MEDIZIN-<strong>UPDATE</strong><br />

Die ergiebigste weiterführende Diagnostik<br />

ist das MRI der Hüfte mit Arthro-Kontrast<br />

und radiären Schnitten («swiss protokoll»).<br />

Der Arthro-Kontrast ermöglicht eine relativ<br />

gute Darstellung von Knorpelschäden (Abb.<br />

13). Vorteilhaft ist es, gleichzeitig ein Protokoll<br />

zur Messung der femoralen Torsion zu fahren<br />

(Abb. 5). Diese Untersuchung erlaubt eine genauere<br />

Lokalisation und Quantifizierung der<br />

Fehlform. Zudem erlaubt es, das Ausmass<br />

der Knorpelschädigung zu dokumentieren.<br />

Die Behandlung des FAI kann grundsätzlich<br />

konservativ oder chirurgisch erfolgen. Wichtige<br />

Faktoren, welche ausschlaggebend für<br />

den Entscheid einer konservativen oder chirurgischen<br />

Behandlung sprechen, sind Ausmass<br />

der Fehlform, Intensität der sportlichen<br />

Aktivität und Bereitschaft diese zu reduzieren,<br />

Ausmass des irreversiblen Gelenkscha-<br />

Konservative Behandlung<br />

dens, Art der Beschwerden, Alter, Leidensdruck<br />

und Erwartung des Patienten.<br />

Je intensiver die sportliche Aktivität beim<br />

symptomatisch werden des FAI und je geringer<br />

das Ausmass der Fehlform, desto eher<br />

kann (falls Bereitschaft besteht) eine Reduktion<br />

der Sportintensität auch bei einem jungen<br />

Patienten die Beschwerden beheben und die<br />

Weiterentwicklung der Gelenkschädigung<br />

verlangsamen.<br />

Je mehr die beklagten Beschwerden das<br />

typische Bild des FAI verlassen und sich zu<br />

morgendlichen Anlaufschmerzen und zu<br />

Schmerzen nach längerem Gehen entwickeln,<br />

desto eher wird man bei ausgeprägtem<br />

Ausmass des irreversiblen Gelenkschadens<br />

und fortgeschrittenem Alter ein konservatives<br />

Vorgehen empfehlen.<br />

Indikation Schmerzen nur bei intensiver sportlicher Betätigung<br />

und geringe Fehlform mit Bereitschaft zur Reduktion<br />

der sportlichen Aktivität oder ausgeprägte Knorpel-<br />

schäden, fortgeschrittenes Alter<br />

Kontraindikation Junger Patient mit Beschwerden trotz geringer<br />

sportlicher Aktivität und ausgeprägter Fehlform<br />

Vorgehen Reduktion der sportlichen Aktivitäten.<br />

Vermeidung starker Flexionsstellung durch Anpassung<br />

Arbeitsplatz (z.B. Keilkissen, Stehpult, geneigte Arbeits-<br />

fläche) und Sportgeräte (z.B. Velo). Intraartikuläre Infiltra-<br />

tion mit Corticosteroiden verdünnt mit Lokalanästhetika<br />

Komplikationsmöglichkeiten Persistenz der Beschwerden, Fortschreiten der<br />

Knorpelschäden, Iatrogener Infekt<br />

Operative Behandlungen<br />

Je ausgeprägter die Fehlform, jünger der Patient und geringer die sportliche Intensität, desto<br />

geringer die Wahrscheinlichkeit, dass eine Anpassung der Lebensweise genügt, um die Beschwerden<br />

zu lindern und eine frühe Arthrose zu verhindern. In einer solchen Konstellation<br />

rückt die chirurgische Behandlung an erste Stelle.<br />

<strong>UPDATE</strong> | #5 | SEPTEMBER <strong>2012</strong> | 9

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