8. FREITAGSKONZERT Beethovenhalle - Beethoven Orchester Bonn
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des Programms ist nicht genannt, doch leicht erraten wir den<br />
Schalk, der seinem Herrn am wenigsten verhaßt ist. Durch ihn<br />
erfahren wir denn, dass das verdrießlich aufbrummende Haupt-<br />
thema des ersten Satzes die Gestalt des aisschyläischen<br />
Prometheus sei! Unmittelbar neben dem aisschyläischen<br />
Prometheus steht aber der ‚Deutsche Michel’. Im Adagio<br />
bekommen wir nichts Geringeres zu schauen als den allieben-<br />
den Vater der Menschheit in seiner ganzen unermeßlichen<br />
Gnadenfülle! Da das Adagio genau 28 Minuten dauert, also<br />
ungefähr so lange wie eine ganze <strong>Beethoven</strong>-Symphonie, so<br />
wird uns für diesen Anblick gehörig Zeit gelassen. Das Finale<br />
endlich, das uns mit seinen barocken Themen, seinem konfusen<br />
Aufbau und unmenschlichen Getöse nur als ein Muster von<br />
Geschmacklosigkeit erschien, ist laut Programm: ‚der Herois-<br />
mus im Dienst des Göttlichen’!“<br />
Als „Sieg des Lichtes über die Finsternis“ bezeichnete wieder-<br />
um der bei der Uraufführung anwesende Komponist Hugo<br />
Wolf den Sturm der Begeisterung über die achte Sinfonie. Am<br />
Folgetag wusste die Presse zu berichten, dass Hans Richter<br />
und das Wiener Hofopernorchester „gerechte Ansprüche auf<br />
einen der vielen Lorbeerkränze“ erworben hätten, „die der mit<br />
Beifall überschüttete Componist nach jedem Satze der Sympho-<br />
nie“ empfangen habe.<br />
Hörimpulse<br />
Es mag nicht verwundern, dass es angesichts der zeitlichen<br />
Ausdehnung der vier Sätze beim ersten Hören schwer fällt,<br />
eine Übersicht über die drei (und nicht wie sonst üblich zwei)<br />
Themen der Exposition im ersten Satz, die Überleitungen, die