8. FREITAGSKONZERT Beethovenhalle - Beethoven Orchester Bonn
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tiven Lagers, also das Stammpublikum der Wiener Philharmoni-<br />
ker, das der „absoluten Musik“ eines Johannes Brahms anhing,<br />
alles Neuartige, das von Wagner, Liszt und Bruckner ausging,<br />
einer vernichtenden Kritik. Hierbei hatten es Wagner mit seinen<br />
Musikdramen und Liszt mit seinen Symphonischen Dichtungen<br />
verhältnismäßig leicht, weil sie sich – anders als Bruckner – von<br />
der traditionellen Sinfonik nach <strong>Beethoven</strong> ohnehin bereits<br />
distanziert hatten. Bruckner dagegen hielt an der sinfonischen<br />
Sprache in abgewandelter und – das ist entscheidend – in erwei-<br />
ternder Form fest. Hätte Bruckner Opern geschrieben, wäre er<br />
vermutlich nie mit Brahms ins Gehege gekommen.<br />
Bruckner hatte 1873 seine „Sinfonie Nr. 3 d-Moll“, die bei ihrer<br />
Uraufführung 1877 in Wien ein Fiasko erlebte, Richard Wagner<br />
gewidmet. Er besuchte Wagner 1882 in Bayreuth, um den<br />
Aufführungen von „Parsifal“ beizuwohnen. Und nachdem<br />
Wagner am 13. Februar 1883 in Venedig verstorben war, schrieb<br />
Bruckner trauernd seine „Sinfonie Nr. 7 E-Dur“. Dieses Werk<br />
verschaffte ihm endlich die lang ersehnte Anerkennung, aller-<br />
dings nicht im streitbaren Wien, sondern bezeichnenderweise im<br />
ausländischen Leipzig. Hier führte die Uraufführung der „Sieb-<br />
ten“ unter der mitreißenden Leitung von Arthur Nikisch am 30.<br />
Dezember 1884 zu einem überwältigenden und triumphalen<br />
Erfolg – ein Novum für Bruckner. Es folgten weitere Aufführun-<br />
gen an anderen Orten, darunter eine unter dem meisterhaften<br />
Dirigat von Hermann Levi 1885 in München, bei der Bruckner<br />
selbst anwesend war. Diese Aufführung begründete Bruckners<br />
Weltruhm.