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Download PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 3/2003<br />

4<br />

T ITELTHEMA<br />

Die Schweinhaltung gehört zu den<br />

wichtigsten Einkommensquellen <strong>der</strong><br />

deutschen Landwirtschaft. Pro Jahr<br />

werden mehr als 40 Millionen <strong>Tiere</strong><br />

gemästet und geschlachtet -<br />

Deutschland ist somit einer <strong>der</strong><br />

größten Schweinefleischerzeuger<br />

innerhalb <strong>der</strong> EU. Auch im Verzehr<br />

nimmt Deutschland einen Spitzenplatz<br />

ein: Im Laufe eines Jahres isst<br />

je<strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esbürger etwa ein halbes<br />

Schwein. Den Preis für das Billigfleisch<br />

aber bezahlen die <strong>Tiere</strong>.<br />

Auf Vollspaltenböden in dunklen<br />

engen Ställen vegetieren sie, zur<br />

Regungslosigkeit verdammt, dahin.<br />

Der Tod ist Erlösung von Schmerzen<br />

und Leiden. Aktuell kämpft <strong>der</strong><br />

<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong><br />

für eine verbesserte gesetzliche Regelung<br />

für die Haltung von Schweinen.<br />

Der Zeitpunkt ist günstig, da<br />

noch in diesem Jahr eine neue Verordnung<br />

erlassen werden soll.<br />

SCHLUSS MIT DER QUÄLERI<br />

Grundlegende Lebensbedürfnisse<br />

missachtet<br />

Wenn das Schwein über seine Haltungsbedingungen<br />

selber entscheiden<br />

könnte, dann würde es wahrscheinlich<br />

rennen, rennen und nochmals rennen.<br />

Weg von den Ställen, weg von den tierquälerischen<br />

Haltungsbedingungen<br />

und ihren Verursachern. Denn auch die<br />

"mo<strong>der</strong>nen" Schweine haben trotz ihrer<br />

primären Züchtung auf Fleischleistung<br />

noch dieselben Bedürfnisse wie ihre<br />

wildlebenden Artgenossen. Hier schließen<br />

sich die <strong>Tiere</strong> mit an<strong>der</strong>en Schweinen<br />

zu einer Rotte zusammen, suhlen<br />

sich in morastigen Tümpeln, wühlen<br />

mit dem Rüssel in <strong>der</strong> Erde nach Würmern,<br />

Käfern, Wurzeln und sonstigem<br />

Fressbaren und bauen abends gemeinsam<br />

ein Schlafnest. Vor dem<br />

Schlafen geben sie sich einer wohltuenden<br />

Körperpflege hin, bei <strong>der</strong> sich<br />

die Schweine mit dem Rüssel <strong>gegen</strong>seitig<br />

den borstigen Rücken von <strong>der</strong><br />

Schlammkruste befreien, die sie tagsüber<br />

vor Insekten schützt. Statt künstlich<br />

befruchtet zu werden, würde die Sau<br />

nach einem intensiven Liebesspiel von<br />

einem Eber gedeckt und in einem selbst<br />

angelegten Wurfnest ihre Jungen zur<br />

Welt bringen. Über Monate bliebe dieser<br />

Familienverband erhalten, bis die<br />

Nachkömmlinge irgendwann ihren eigenen<br />

Weg gingen.<br />

Die Wirklichkeit sieht<br />

an<strong>der</strong>s aus<br />

Von dieser naturnahen Haltung ist die<br />

Schweineproduktion in Deutschland<br />

weit entfernt. Die Mehrheit <strong>der</strong> Mastschweine<br />

wird in industrieähnlichen<br />

Anlagen unter grausamen Bedingungen<br />

zur Schlachtreife gemästet. Oft teilen<br />

sich hun<strong>der</strong>te <strong>Tiere</strong> einen Lebensraum,<br />

<strong>der</strong> tierfeindlicher nicht sein<br />

kann: Dicht an dicht in Gruppen zusammengepfercht<br />

steht jedem ausgewachsenen<br />

Schwein weit weniger als<br />

ein Quadratmeter Platz zur Verfügung.<br />

Nicht ausreichend, um aggressiven Artgenossen<br />

aus dem Weg zu gehen, nicht<br />

ausreichend, um sich zurückzuziehen,<br />

noch nicht einmal ausreichend, um sich<br />

ungestört hinzulegen. Statt einer weichen<br />

Unterlage aus Stroh liegen sie auf<br />

kaltem Betonspaltenboden. Direkt über<br />

den eigenen Ausscheidungen, denn die<br />

<strong>Tiere</strong> müssen ihre Exkremente durch<br />

den Spaltenboden in den darunter liegenden<br />

Güllekeller hindurchtreten.

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