Download PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 3/2003<br />
26<br />
J AHRESBERICHT<br />
Verbesserungen für<br />
Pelztiere durchgesetzt!<br />
Die Haltung von Füchsen, Nerzen,<br />
Mar<strong>der</strong>hunden, Chinchillas etc. zum<br />
Zweck <strong>der</strong> Pelzgewinnung zählt in <strong>der</strong><br />
heutigen Zeit zu den nie<strong>der</strong>trächtigsten<br />
Verbrechen <strong>der</strong> Menschen <strong>gegen</strong>über<br />
den <strong>Tiere</strong>n. Für das Luxusgut Pelz leiden<br />
Millionen <strong>Tiere</strong> unsägliche Qualen:<br />
Engste Käfige, Drahtgitterböden,<br />
keine Bewegung, kein Sozialkontakt,<br />
keine Beschäftigung, Tod durch Gift<br />
o<strong>der</strong> Kohlenmonoxid. Immer wie<strong>der</strong><br />
hatte sich <strong>der</strong> bmt für ein Verbot <strong>der</strong><br />
Pelztierhaltung stark gemacht.<br />
Im April 2003 legte Ministerin Renate<br />
Künast den neuen Entwurf zur Haltung<br />
von Pelztieren vor. Auch wenn wir uns<br />
mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung eines Verbotes <strong>der</strong><br />
Pelztierhaltung nicht durchsetzen konnten,<br />
so greift <strong>der</strong> Verordnungstext erstmalig<br />
wichtigste For<strong>der</strong>ungen von Tierschutzverbänden<br />
auf. So verschärft die<br />
Regierung die Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
Der bmt ist <strong>gegen</strong> Pelztierhaltung<br />
Haltung, verlangt doppelt so große<br />
(strukturierte) Käfig- und Gehegeflächen,<br />
schreibt Beschäftigungs- und<br />
Rückzugsmöglichkeiten für die <strong>Tiere</strong> als<br />
zwingend vor. Mit diesem Entwurf hoffen<br />
wir, dass die Pelztierhaltung zumindest<br />
in Deutschland wegen <strong>der</strong> enormen<br />
Investitionskosten, die mit dem<br />
Umbau <strong>der</strong> Gehege verbunden sein<br />
werden, zum Erliegen kommt. Im Oktober<br />
2003 wird <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esrat vermutlich<br />
eine Entscheidung treffen.<br />
TIERE BRAUCHEN UNSEREN SCHUTZ . TIERE BRAUCHEN<br />
Dringend reformbedürftig:<br />
Das Jagdwesen<br />
Gemeinsam mit dem Deutschen Naturschutzring<br />
(DNR) hat <strong>der</strong> bmt ein<br />
Eckpunktepapier zur Reform des<br />
<strong>Bund</strong>esjagdgesetzes ausgearbeitet,<br />
das <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esregierung im Herbst<br />
2002 übergeben wurde. Das deutsche<br />
Jagdwesen ist nicht nur aus Sicht des<br />
Tierschutzes dringend reformbedürftig<br />
- es wird auch dem Anliegen des Natur-<br />
und Artenschutzes mit <strong>der</strong> Jagd auf<br />
bedrohte Tierarten<br />
und Verän<strong>der</strong>ungen<br />
des Artenspektrums<br />
infolge unsachgemäßer<br />
Eingriffe in den<br />
Wildbestand in keinster<br />
Weise gerecht.<br />
Das Jagdrecht, for<strong>der</strong>t<br />
<strong>der</strong> bmt, dürfe<br />
nicht länger konkurrierendeGesetzgebung<br />
sein, son<strong>der</strong>n<br />
müsse den Belangen<br />
des Tier- und Artenschutzes<br />
konsequent<br />
untergeordnet werden.<br />
Aus den For<strong>der</strong>ungen<br />
des Eckpunktepapiers:<br />
Verbot <strong>der</strong><br />
Fallenjagd, keine Jagd auf bedrohte<br />
Tierarten und Haustiere, Schonzeiten<br />
für alle Wildtierarten, Verbot <strong>der</strong> Jagd<br />
in Schutzgebieten und Naturschutzparks,<br />
Verpflichtung <strong>der</strong> Nachsuche,<br />
keine Ausbildung von Jagdhunden an<br />
lebenden Enten und pflichtgemäße<br />
Fortbildungen für Jäger mit Nachweis<br />
ihrer Schießfertigkeit.<br />
Kampagne des bmt<br />
zu Tiertransporten<br />
Zu den Brennpunkten des Tierschutzes<br />
zählen nach wie vor die Tiertransporte.<br />
Während die Öffentlichkeit und auch<br />
die deutsche Regierung die hohe Subventionierung<br />
von Lebendtransporten<br />
durch die EU und die damit verbunde-<br />
nen skandalösen Zustände auf den<br />
Transporten ablehnen, kommt aus<br />
Brüssel bis heute kein entscheidendes<br />
Signal. Seit Jahren kämpft <strong>der</strong> bmt mit<br />
vielen nationalen und internationalen<br />
Tierschutzorganisationen auf allen<br />
Ebenen für eine gesetzliche Verschärfung<br />
<strong>der</strong> Transportbedingungen.<br />
Mit seiner auffälligen Kampagne "Da<br />
spielen wir nicht mit" hat <strong>der</strong> bmt in<br />
diesem Frühjahr seinen Wi<strong>der</strong>stand <strong>gegen</strong><br />
die unhaltbare Tiertransportpraxis<br />
Die große bmt-Kampagne <strong>gegen</strong> Tiertransporte<br />
erneut öffentlich gemacht und den<br />
Druck auf politischer Ebene durch eine<br />
groß angelegte Protestkartenaktion<br />
noch einmal verstärkt. Die For<strong>der</strong>ungen<br />
an EU-Kommissar David Byrne<br />
lauten: Begrenzung <strong>der</strong> Transportzeiten<br />
auf 8 Stunden, <strong>der</strong> Fahrtstrecke auf<br />
500 km, Streichung <strong>der</strong> Subventionen<br />
für Lebendtransporte zugunsten von<br />
Fleischtransporten und die drastische<br />
Erhöhung von Kontrollen. Unzählige<br />
Tierfreunde haben sich unseren For<strong>der</strong>ungen<br />
angeschlossen. Nach Kampagnenstart<br />
wurden bereits 3.000 Protestkarten<br />
nachgedruckt. Es ist an <strong>der</strong> Zeit,<br />
dass sich die politisch Verantwortlichen<br />
unseren For<strong>der</strong>ungen beugen und <strong>der</strong><br />
Kulturschande <strong>der</strong> Schlachttiertransporte<br />
im Hause Europas endlich ein<br />
Ende setzen.