Skifahren unter Palmen? - Bund Naturschutz in Bayern eV
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<strong>Skifahren</strong> <strong>unter</strong> <strong>Palmen</strong> ? Perspektiven des alp<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>tertourismus <strong>in</strong> Zeiten des Klimawandels<br />
Zusammenfassung des Sem<strong>in</strong>ares des <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e.V. (BN) 8<br />
Prof. Dr. Hans Elsasser<br />
Direktor des Geographischen Institutes der Universität Zürich, W<strong>in</strong>terthurstraße 190, CH 8057 Zürich,<br />
elsasser@geo.unizh.ch, www.geo.unizh.ch<br />
E<strong>in</strong>fluss veränderter Schneeverhältnisse auf den W<strong>in</strong>tertourismus<br />
Zusammenfassung<br />
Das Klima ist e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des natürlichen Angebotes im Tourismus. Der Tourismus ist<br />
von der Klimaänderung stark betroffen. Die bisherigen Untersuchungen <strong>in</strong> den Alpenländern setzen<br />
sich schwergewichtig mit den Auswirkungen der Klimaänderung auf den W<strong>in</strong>tertourismus und<br />
<strong>in</strong>sbesondere das alp<strong>in</strong>e <strong>Skifahren</strong> ause<strong>in</strong>ander. Der Klimawandel führt zu e<strong>in</strong>er ‚Zweiklassen-<br />
Gesellschaft’ bei den alp<strong>in</strong>en Skigebieten: E<strong>in</strong>erseits hoch gelegene und schneesichere <strong>in</strong>ternational<br />
konkurrenzfähige Top-Dest<strong>in</strong>ationen und anderseits kle<strong>in</strong>ere, tiefer gelegene W<strong>in</strong>tersportorte,<br />
die mit grossen wirtschaftlichen Problem zu kämpfen haben. Bei den Massnahmen stehen Anpassungsmassnahmen<br />
im Vordergrund. Der Tourismus als Mitverursacher des anthropogenen Treibhauseffektes<br />
leistet vorläufig noch zu ger<strong>in</strong>ge Beiträge bei Vermeidungsstrategien.<br />
1. Klima und Tourismus<br />
Klima und Wetter s<strong>in</strong>d wichtige Faktoren des natürlichen Angebotes im Tourismus. Klima und<br />
Wetter s<strong>in</strong>d somit e<strong>in</strong>erseits tourismusrelevante Ressourcen, anderseits aber auch limitierende<br />
Faktoren. Vere<strong>in</strong>facht kann festgehalten werden, dass das Klima darüber bestimmt, ob e<strong>in</strong> bestimmtes<br />
Gebiet für e<strong>in</strong>e bestimmte touristische Aktivität <strong>in</strong> Frage kommt, das Wetter h<strong>in</strong>gegen, ob<br />
diese Aktivität dann auch tatsächlich ausgeübt wird.<br />
Klima und Wetter bee<strong>in</strong>flussen aber nicht nur die das touristische Angebot, sondern auch die touristische<br />
Nachfrage. Wetter und Klima im Zielgebiet s<strong>in</strong>d Pullfaktoren, im Herkunftsgebiet der Touristen<br />
Pushfaktoren der touristischen Nachfrage.<br />
Dabei spielt die Wahrnehmung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Das Klima bestimmt nicht die Handlungen von<br />
Akteuren, sondern es ist e<strong>in</strong> Faktor <strong>unter</strong> vielen, die bei Handlungen e<strong>in</strong>en Rahmen setzen und je<br />
nach Situation <strong>unter</strong>schiedlich stark gewichtet werden. Deshalb ist es wichtig, dass bei Untersuchungen<br />
über die Auswirkungen des Klimas zwischen dem physischen Klima und dem sozialen<br />
Konstrukt Klima <strong>unter</strong>schieden wird.<br />
Klima und Wetter bee<strong>in</strong>flussen den Tourismus stark. Es muss aber vor e<strong>in</strong>em Klimadeterm<strong>in</strong>ismus<br />
gewarnt werden. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Änderungen, wie beispielsweise demographische<br />
Veränderungen, die Globalisierung oder der Wertewandel mit entsprechenden Veränderungen<br />
im Reiseverhalten, aber auch Moden spielen neben dem Klima e<strong>in</strong>e ganz entscheidende<br />
Rolle, wie heutige und künftige Angebots- und Nachfragestrukturen im Tourismus aussehen werden.<br />
2. Klimaänderung und Tourismus<br />
Es ist unbestritten, dass der Tourismus – neben der Landwirtschaft – zu denjenigen Wirtschaftszweigen<br />
zählt, die von e<strong>in</strong>er Klimaänderung besonders stark betroffen werden. Die Klimaänderung<br />
wird <strong>in</strong>nerhalb des Tourismus zu Veränderungen führen, e<strong>in</strong>erseits bei der Bedeutung <strong>unter</strong>schiedlicher<br />
Tourismusformen, anderseits bei der Attraktivität verschiedener touristischer Dest<strong>in</strong>ationen.<br />
Als besonders sensitiv gegenüber e<strong>in</strong>er Klimaänderung gelten Tourismusformen und Dest<strong>in</strong>ationen,<br />
deren Anziehungskraft stark auf natürlichen Angebotsfaktoren beruht. Dazu zählen die<br />
Gebirgsräume und die ‚klassischen’ Outdoor-W<strong>in</strong>tersportaktivitäten, <strong>in</strong>sbesondere das <strong>Skifahren</strong>.<br />
Es erstaunt deshalb nicht, dass sich die Forschung zu diesem Thema <strong>in</strong> den Alpenländern<br />
schwergewichtig mit dem W<strong>in</strong>tertourismus ause<strong>in</strong>andersetzt. Die Resultate der bisherigen Forschungsarbeiten<br />
lassen sich folgendermassen zusammenfassen: