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Inklusionsorientierte Lehrerbildung in Europa. Chancen und ...

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efassten Hochschulen Inhalte zur Sonderpädagogik/Inklusion<br />

anbieten – die zudem größtenteils den Primarbereich betrafen.<br />

Dänemark <strong>und</strong> verschiedene andere Länder halten es für e<strong>in</strong><br />

Dilemma, dass, wie im schwedischen Länderreport angesprochen,<br />

Fragen der Diversität <strong>und</strong> Inklusion immer noch eher <strong>in</strong><br />

sonderpädagogischen Studiengängen <strong>und</strong> nicht von allen<br />

Lehrerausbilder/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> allen Studiengängen für Lehrkräfte an<br />

allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen behandelt werden. Die Verfasser<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Verfasser räumen e<strong>in</strong>, dass es nicht unproblematisch ist,<br />

Inklusionsthemen <strong>in</strong> alle Studiengänge e<strong>in</strong>zubeziehen, da das Risiko<br />

besteht, dass sie verwässert werden oder der Fokus ganz verloren<br />

geht. Sie erkennen an, dass die pädagogischen Implikationen<br />

verschiedener Beh<strong>in</strong>derungen e<strong>in</strong>en gewissen Input von Spezialisten<br />

erfordern. Belege aus der Literatur <strong>und</strong> maßgebliche Me<strong>in</strong>ungen von<br />

Projektexperten deuten jedoch darauf h<strong>in</strong>, dass längerfristig<br />

e<strong>in</strong>heitliche Studiengänge entwickelt werden sollten, um alle<br />

Lehrkräfte auf den Umgang mit der gesamten Bandbreite<br />

unterschiedlicher Bedürfnisse vorzubereiten.<br />

Der Bericht aus Spanien weist darauf h<strong>in</strong>, dass sich viele Kurse zum<br />

Thema Inklusion „auf die Entwicklung der sonderpädagogischen<br />

Förderung <strong>und</strong> die schulische Integration von Lernenden mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf beziehen“ anstatt Fragen der<br />

Vielfalt aus e<strong>in</strong>er umfassenderen Perspektive anzugehen. Ähnlich<br />

argumentiert Gultig (1999), der <strong>in</strong> der Literaturübersicht des Projekts<br />

zitiert wird.<br />

Er schreibt, die <strong>Lehrerbildung</strong> gerate nur allzu leicht <strong>in</strong> die Falle der<br />

Konzentration auf Details, sie vermittle dann z. B. Wissen über die<br />

Menschenrechte anstatt e<strong>in</strong>en Menschenrechtsansatz zu verfolgen.<br />

Haug (2003) h<strong>in</strong>gegen betont, dass Dozierende <strong>und</strong> Studierende die<br />

Argumente <strong>und</strong> Lösungen kennen müssten, die auf dem Weg zu<br />

e<strong>in</strong>er Schule für alle ausprobiert <strong>und</strong> verworfen wurden, damit sie<br />

„nicht auf e<strong>in</strong>e populistische politische Rhetorik here<strong>in</strong>fallen“<br />

(S. 111).<br />

3.2.1 Beurteilung<br />

Da <strong>in</strong>zwischen aktivere Unterrichtsmethoden <strong>in</strong> der<br />

Lehrererstausbildung angewandt werden, muss sich auch die Art der<br />

Beurteilung der akademischen Leistungen <strong>und</strong> der Unterrichts-<br />

/Schulpraxis ändern. Lehramtsstudierende werden zunehmend <strong>in</strong> die<br />

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