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Inklusionsorientierte Lehrerbildung in Europa. Chancen und ...

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Kognition (Überzeugungen <strong>und</strong> Kenntnissen), die vermutlich das<br />

Handeln (Verhalten) <strong>und</strong> die Affekte (Emotionen) bee<strong>in</strong>flusst.<br />

E<strong>in</strong>e Reihe von Ländern verweist auf die Bedeutung positiver<br />

Erfahrungen für die Veränderung von E<strong>in</strong>stellungen. Doch obwohl<br />

E<strong>in</strong>stellungen, Werte <strong>und</strong> Überzeugungen durch die <strong>Lehrerbildung</strong><br />

offenbar bee<strong>in</strong>flusst werden können, enthalten die Länderberichte<br />

nur wenige Beispiele dafür, wie sich e<strong>in</strong>e solche Veränderung am<br />

besten herbeiführen ließe. Forschungsergebnisse aus allen Teilen<br />

des Projekts stützen allerd<strong>in</strong>gs die Auffassung, dass bestimmte<br />

Erfahrungen e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung für die <strong>in</strong>klusive<br />

Praxis darstellen, <strong>und</strong> dass sich diese Erfahrungen nicht durch die<br />

Vermittlung von Wissen erreichen oder als e<strong>in</strong>zelne Kompetenzen<br />

abhaken lassen.<br />

An der Karls-Universität <strong>in</strong> Prag arbeiten die Studierenden, die<br />

Sonderpädagogik <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit anderen Fächern studieren (um<br />

später an der Regelschule zu unterrichten) im Rahmen des Projekts<br />

„Wir erleben e<strong>in</strong>en Tag aus eurer Sicht“ („Jedeme v tom s vámi“)<br />

zusammen.<br />

Da die <strong>in</strong>klusionsorientierte <strong>Lehrerbildung</strong> erfolgreicher ist, wenn an<br />

die Stelle verbaler <strong>und</strong> abstrakter Beschreibungen e<strong>in</strong>e konkrete<br />

Erfahrung tritt, erleben die Lehramtsstudierenden, wie es ist, (a) als<br />

Rollstuhlfahrer/<strong>in</strong> <strong>und</strong> (b) als Betreuer/<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Person mit e<strong>in</strong>er<br />

Beh<strong>in</strong>derung den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.<br />

Dies fördert e<strong>in</strong>e Reihe von Kompetenzen, wie z. B. Problemlösen,<br />

Kommunikation, Selbstreflexion, Teamwork, Flexibilität <strong>und</strong> die<br />

Fähigkeit, unethische oder anderweitig unangemessene<br />

E<strong>in</strong>stellungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen <strong>in</strong> der Gesellschaft zu<br />

erkennen.<br />

Die Lehramtsstudierenden lernen die physischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Barrieren kennen, mit denen Menschen mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung im<br />

Alltag konfrontiert s<strong>in</strong>d. Auf der Gr<strong>und</strong>lage ihrer Erfahrung werden<br />

sie zu Fürsprechern der Rechte von Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

<strong>und</strong> können diesen „praktischen“ Ansatz nutzen, wenn sie <strong>in</strong> ihrem<br />

künftigen Unterricht/ihrer Schule e<strong>in</strong> <strong>in</strong>klusives Umfeld gestalten<br />

wollen.<br />

In Österreich heißt es im Positionspapier des Bildungsm<strong>in</strong>isteriums:<br />

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