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deutsch-französische filmbegegnungen - Filmmuseum Potsdam

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Trübe Wasser<br />

R: Louis Daquin, D: Jean-Claude Pascal, Erika Pelikowsky, Ekkehard Schall,<br />

F/DDR 1960, 109’<br />

Philipe Bridau, ein ehemaliger Oberst der napoleonischen Armee, entscheidet sich in<br />

einer Zeit der politischen Krise im Land für seinen persönlichen Vorteil. Dafür betrügt<br />

und bestiehlt er seine Familie und strickt kaltblütig ein raffiniertes Netz, um an das Erbe<br />

seines Onkels heranzukommen. Durch einen weiteren politischen Wechsel verliert er<br />

alles.<br />

Für die letzte der <strong>deutsch</strong>-<strong>französische</strong>n Co-Produktionen in der DEFA schuf Hanns Eisler<br />

die moritatenhafte Musik.<br />

Basierend auf Honoré de Balzacs Roman „La Rabouilleuse“ – lässt der Film durchaus<br />

Bezüge zur Gegenwart der 50er Jahre zu.<br />

3.1 Exkurs: Die Filmbeziehungen der BRD mit Frankreich<br />

In den fünfziger Jahren gingen <strong>französische</strong> Produzenten und Regisseure auch mit Partnern in der BRD eine enge Kooperation ein.<br />

Julien Duvivier verfilmte mit <strong>deutsch</strong>en Stars <strong>deutsch</strong>sprachige Stoffe. Währenddessen schlug sich der Einfluss des „Poetischen<br />

Realismus“, des düster-romantischen Vorkriegsfilms, beispielsweise in den Melodramen von Rudolf Jugert, Eugen York und anderen<br />

nieder: Schauspieler wie Hans Albers und Hans Söhnker traten in die Fußstapfen von Jean Gabin.<br />

Im Gegenzug entdeckte das <strong>französische</strong> Kino nach dem Krieg eine neue Schauspielergeneration: Hildegard Knef, Maria Schell,<br />

Hardy Krüger und vor allem Romy Schneider spielten tragende Rollen im Nachbarland. Auch der Filmemigrant Max Ophüls besetzte<br />

in seinem letzten Meisterwerk „Lola Montez“ zahlreiche Darsteller aus seiner in der Nazizeit verlorenen, nun wieder zurückgewonnenen<br />

Heimat.<br />

Film:<br />

Lola Montez Lola Montès<br />

R: Max Ophüls, D: Martine Carol, Adolf Wohlbrück,<br />

BRD/F 1956, rekonstruierte dt. Version, 116<br />

(Rekonstruktion: Stefan Drößler, <strong>Filmmuseum</strong> München)<br />

’Als Sensation um die Mitte des 19. Jahrhunderts in einer riesigen Zirkusmanege in New<br />

Orleans zur Schau gestellt, lässt die berühmt-berüchtigte Tänzerin Lola Montez gegen<br />

billige Dollars ihr Leben Revue passieren. Die Episoden sind auf mehreren Stil- und<br />

Handlungsebenen kunstvoll zu einer großen Moritat sowie zur ironischen und boshaften<br />

Attacke gegen ein Publikum zusammengefügt, das sensationslüstern und wirklichkeitsblind<br />

ist. Ophüls' großartiger CinemaScope-Farbfilm ist ein Meisterwerk der Eleganz:<br />

Die Bilddramaturgie des Films, in dem die Rückblenden in ihrer anfänglich verwirrenden<br />

Anzahl und Vielfalt immer wieder neu und verschieden gestaltet sind, lässt die Farben<br />

selbst spielerisch Bedeutung annehmen. Der Film fiel seinerzeit beim Publikum durch<br />

und wurde von den Produzenten gekürzt, synchronisiert, noch einmal gekürzt und völlig<br />

umgeschnitten. 2002 gelang es, aus umgeschnittenen Negativen und alten, erhaltenen<br />

Kopien eine Fassung zu rekonstruieren, die der <strong>deutsch</strong>en Premierenfassung wieder so<br />

nahe wie möglich kommt. (filmdienst 16/02)

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