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deutsch-französische filmbegegnungen - Filmmuseum Potsdam

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DEUTSCH-FRANZÖSISCHE<br />

FILMBEGEGNUNGEN<br />

RÜCKSCHAU<br />

Zu keinem anderen Filmland pflegt Deutschland traditionell so enge und schillernde Verbindungen wie zu Frankreich. Von der wechselseitigen<br />

Beachtung der jeweils anderen Kultur der ehemaligen Feinde erzählen Filme von Regisseuren wie Julien Duvivier, Claude<br />

Chabrol, Marcel (und erst recht) Max Ophüls und Eric Rohmer ebenso sehr wie Arbeiten von Fritz Lang, Volker Schlöndorff, Rudolph<br />

Thome und Wim Wenders.<br />

Mitte der 20er Jahre begann mit der Gründung der Firma „ACE“ (Alliance Cinématographique Européenne) eine systematische<br />

Zusammenarbeit bei Produktion und Verleih. Auch die „Ciné-Alliance“ der Produzenten Arnold Pressburger und Gregor Rabinovitch<br />

steht beispielhaft für die regen Geschäftsbeziehungen der beiden Filmländer. Das Filmstudio Babelsberg hat dabei stets eine maßgebliche<br />

Rolle gespielt: Zu Beginn der Tonfilmära entstanden hier zahlreiche Mehrsprachenversionen, bald darauf arbeiteten bedeutende<br />

Regisseure wie Jean Grémillon und Marcel L’Herbier in den Ateliers in <strong>Potsdam</strong>.<br />

Nach 1933 arbeiteten eine Reihe der besten <strong>deutsch</strong>en Regisseure (so Max Ophüls, Georg Wilhelm Pabst, Robert Wiene, Robert<br />

Siodmak) und Kameraleute (Eugen Schüfftan und Curt Courant) in Paris – nicht selten als lästige ausländische (jüdische) Arbeitslose<br />

angesehen und behandelt – bevor sie über Südfrankreich nach Großbritannien oder Amerika ausreisten. Bevorzugt wurden Stoffe mit<br />

kommerziell erfolgversprechenden Unterhaltungscharakter.<br />

Während der NS-Zeit wurde Frankreich zur ersten Anlaufstelle jüdischer Filmexilanten. Bertrand Tavernier hat mit „Der Passierschein“<br />

einen Film über eines der bemerkenswertesten Kapitel der gemeinsamen Filmgeschichte gedreht: über die Produktionsfirma<br />

„Continental“, die während der Okkupation mit <strong>deutsch</strong>em Geld ur<strong>französische</strong> Filme drehte.<br />

Sogar während des Kalten Krieges gab es eine <strong>deutsch</strong>-<strong>französische</strong> Liaison mit dem Osten: Ende der 50er Jahre realisierte die DEFA<br />

in <strong>Potsdam</strong>-Babelsberg eine Reihe von Co-Produktionen mit <strong>französische</strong>n Künstlern wie Jean-Paul Satre und Stars wie Jean Gabin<br />

und Simone Signoret. Stars aus dem Westen Deutschlands, so Romy Schneider, Curd Jürgens und Maria Schell, waren auch jenseits<br />

des Rheins gefragt.<br />

Als folgenreichste Strömung beeinflusste die „politique des auteurs“ der Nouvelle Vague die Vorstellung vom Filmemachen in der<br />

Bundesrepublik entscheidend, erlebten Regisseure wie Volker Schlöndorff und Michael Klier beim Besuch der „Cinémathèque française“<br />

in Paris prägende Bildungsabenteuer.<br />

Der aktuellste Programmteil widmet sich den Filmen der „Berliner Schule“ und ihrer Aufnahme in Frankreich.<br />

Kooperation: Ile de France – Land Brandenburg<br />

Anknüpfend an die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Preußen/Brandenburg und Frankreich hat Brandenburg 2003 eine<br />

Partnerschaft mit der <strong>französische</strong>n Hauptstadtregion Ile de France vereinbart. Kooperationsfelder sind unter anderem<br />

Schulpartnerschaften, der wirtschaftliche und kulturelle Austausch sowie die Filmförderung. Wie diese soll auch die Filmreihe zum<br />

vertiefenden, kulturellen Verständnis der jeweils anderen Region im Herzen Europas beitragen.

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