Wer promoviert in Deutschland? - iFQ Institut für ...
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dass sie nicht mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Zusammenhang mit den tatsächlich erbrachten Leistungen gebracht<br />
werden können. Genauere E<strong>in</strong>blicke ermöglicht das im Internet verfügbare „Informationssystem<br />
Promotionsnoten <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“ des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Forschungs<strong>in</strong>formation und Qualitätssicherung<br />
(<strong>iFQ</strong>). 3 Es haben sich offensichtlich zahlreiche kle<strong>in</strong>e Fach-, aber auch lokale Vergabekulturen entwickelt,<br />
die e<strong>in</strong>e vergleichende Bewertung von Promotionen über Standorte oder gar über Fächergrenzen<br />
h<strong>in</strong>weg schwer machen. Nicht grundlos hat der Wissenschaftsrat die Umstellung der Benotungspraxis<br />
auf e<strong>in</strong>e b<strong>in</strong>äre Skala („Bestanden“ oder „Mit besonderem Lob/Ausgezeichnet“) angeraten (Wissenschaftsrat<br />
2011: 25). Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>d nicht nur die Hochschulen sowie Länder und Bund<br />
bei der Weiterentwicklung des Promotionswesens gefragt, sondern auch überregional agierende Fachgesellschaften<br />
sowie Mittel- und Stipendiengeber, die <strong>in</strong>zwischen nicht unerheblichen E<strong>in</strong>fluss auf<br />
die Ausgestaltung des Promotionswesens haben.<br />
Schließlich ist e<strong>in</strong> verantwortungsvoller und transparenter Umgang mit dem Promotionswesen auch<br />
e<strong>in</strong> Prüfste<strong>in</strong> <strong>für</strong> die Funktionsfähigkeit der Hochschulautonomie. Das Promotionsrecht ist nach wie<br />
vor das ‚Markenzeichen‘ der Universität. Es ist nicht nur das älteste, über weite Strecken auch e<strong>in</strong>zige<br />
Prüfungsrecht <strong>in</strong> völliger Eigenverantwortung der Universität; es ist auch dasjenige <strong>Institut</strong>, das die<br />
Nachwuchsrekrutierung der Wissenschaft und die Versorgung anderer gesellschaftlicher Bereiche mit<br />
forschungserfahrenem, wissenschaftlich hoch qualifiziertem Personal sicherstellt und e<strong>in</strong>e Scharnierfunktion<br />
<strong>für</strong> die Verb<strong>in</strong>dung zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung e<strong>in</strong>nimmt. Da<br />
das Promotionsprivileg der Universität ke<strong>in</strong>eswegs <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> gemeißelt ist, muss es <strong>in</strong> ihrem Eigen<strong>in</strong>teresse<br />
liegen, sowohl die hohen Standards der Promotion zu halten als auch Mechanismen transparenter<br />
Qualitätssicherung zu implementieren, die den verantwortungsvollen Umgang mit der Promotion<br />
als universitärem Privileg dokumentieren.<br />
3 Das auf e<strong>in</strong>er Sonderauswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes basierende „Informationssystem<br />
Promotionsnoten <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“ ist frei zugänglich unter: www.forschungs<strong>in</strong>fo.de/promotionsnoten.<br />
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