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Mitteilungen Sommer 2012 - Friedenspreis des Deutschen ...

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<strong>Mitteilungen</strong> zum <strong>Friedenspreis</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Buchhandels <strong>Sommer</strong> <strong>2012</strong><br />

Vortrag Vortrag über über den den den <strong>Friedenspreis</strong><br />

<strong>Friedenspreis</strong><br />

Sonnenblumen & Wasserwerfer – Hinter den<br />

Kulissen der <strong>Friedenspreis</strong>verleihung<br />

Das Korsakow-System oder non-lineares Erzählen als Prinzip einer<br />

etwas anderen Vortrags-Form zur Geschichte <strong>des</strong> <strong>Friedenspreis</strong>es<br />

+ + + September 1968: Studenten demonstrieren gegen die Verleihung <strong>des</strong> <strong>Friedenspreis</strong>es an den senegalesischen<br />

Präsidenten Senghor. Die Demonstration endet in Gewalt. Außenminister Willy Brandt flüchtet mit dem Preisträger in<br />

einem Taxi in den Norden Frankfurts. + + + April 1995: Nach der Bekanntgabe, dass Annemarie Schimmel den <strong>Friedenspreis</strong><br />

erhält, wird lautstark Kritik an der Islamwissenschaftlerin geübt, nachdem ein Interview mit ihr im Fernsehen<br />

nicht vollständig wiedergegeben wird und so der Eindruck entsteht, sie würde die Fatwa gegen Salman Rushdie für<br />

richtig halten. + + + September 2001: Terroristen entführen Flugzeuge und verändern mit den Anschlägen auf das<br />

World Trade Center und das Pentagon das Weltgefüge. Die Menschen suchen nach Antworten auf die unfassbaren Terrorakt.<br />

Jürgen Habermas ändert seine <strong>Friedenspreis</strong>rede und versucht ein erstes Erklärungsmodell. + + + Oktober 2003:<br />

Susan Sontag erhält den <strong>Friedenspreis</strong>. Die deutschen Politiker bleiben der Verleihung fern. Liegt es an den gleichzeitigen<br />

Herbstferien oder an der Angst, die guten Beziehungen zu den USA, die bereits durch die Weigerung Deutschlands<br />

leiden, am Irak-Krieg teilzunehmen, noch weiter zu gefährden? + + + Oktober 2008: <strong>Friedenspreis</strong>träger Anselm Kiefer<br />

erläutert seine Faszination an der ästhetischen Wirkung von Gewalt und Zerstörung, von Trümmerhaufen und Völker<br />

trennenden Mauern. Frisch geschrittene Sonnenblumen hingegen sind ihm ein Graus. + + +<br />

Es ist spannend, die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Friedenspreis</strong>es im<br />

Spiegel der historischen Ereignisse zu betrachten. Noch<br />

interessanter und erkenntnisreicher kann es werden,<br />

wenn die lineare Abfolge verlassen und zudem neben den<br />

historischen Ereignissen ein Blick hinter die Kulissen<br />

gewagt wird. Mit dem Prinzip <strong>des</strong> Korsakow-Systems<br />

haben wir für den <strong>Friedenspreis</strong> eine Vortragsform übernommen,<br />

bei der das Publikum entscheidet, worüber der<br />

Vortragende spricht. Mit Hilfe von Laser-Pointern wählt es<br />

die Themen aus, kann Fragen stellen oder selbst einen<br />

Beitrag abgeben. Jede Veranstaltung nimmt dadurch einen<br />

anderen Verlauf. Der Vortragende verpflichtet sich dabei,<br />

drei Grundsätze zu beachten: den Grundgedanken <strong>des</strong><br />

<strong>Friedenspreis</strong>es zu vermitteln, das Publikum hinter die<br />

Kulissen <strong>des</strong> <strong>Friedenspreis</strong>es blicken zu lassen und die<br />

durch das Publikum ausgewählten Themen inhaltlich<br />

miteinander zu verbinden, ohne den Weg der Wahrheit zu<br />

verlassen.<br />

Der russische Nervenarzt Sergej Sergejewitsch Korsakow<br />

(1854-1900) ist der Namensgeber <strong>des</strong> beschriebenen<br />

Korsakow-Systems. Nach Korsakow ist zudem eine Form<br />

32<br />

der von ihm diagnostizierten Amnesie benannt, die häufig<br />

bei Alkoholkranken festzustellen ist. Die Beeinträchtigungen<br />

<strong>des</strong> Gedächtnisses führen oft dazu, dass sich Patienten<br />

mit dem Korsakow-Syndrom nicht mehr in ihrer örtlichen<br />

und zeitlichen Umgebung zurechtfinden. Das Korsakow-Institut<br />

für non-lineare Erzählkultur in Berlin, das<br />

von Florian Thalhofer gegründet wurde, hat über diese Art<br />

von Amnesie und ihre Folgen einen Film gedreht und<br />

dafür das übliche Erzählmuster verlassen. Daraus wurde<br />

das Korsakow-System entwickelt, eine Software, mit der<br />

unter anderem Filme produziert werden können, bei denen<br />

die Geschichten nicht vorgegebenen Erzählsträngen<br />

folgen, sondern mit einer neuen Art der Erzählkunst experimentiert<br />

wird.<br />

Der 60-90minütige Vortrag über die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Friedenspreis</strong>es<br />

mit dem Titel „Sonnenblumen & Wasserwerfer<br />

- Hinter den Kulissen <strong>des</strong> <strong>Friedenspreis</strong>es“ von Martin<br />

Schult eignet sich für Bibliotheken, Universitäts-Seminare<br />

und alle literarischen und geschichtsbewussten Kreise.<br />

Anfragen für einen Vortrag können an m.schult@boev.de<br />

gerichtet werden.<br />

Die „<strong>Mitteilungen</strong> zum <strong>Friedenspreis</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Buchhandels“<br />

erscheinen mehrmals im Jahr. Die aufgeführten Meldungen und Termine sowie vieles mehr finden Sie auch unter<br />

www.friedenspreis-<strong>des</strong>-deutschen-buchhandels.de. Artikel, Terminhinweise und Anregungen sind herzlich willkommen!<br />

Mit einer Email an m.schult@boev.de können Sie sich für diese <strong>Mitteilungen</strong> an- oder abmelden.<br />

Kontakt:<br />

Börsenverein <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Buchhandels<br />

Geschäftsstelle <strong>Friedenspreis</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Buchhandels – Martin Schult<br />

Schiffbauerdamm 5, 10117 Berlin<br />

Tel. 030/2800 783-44, Fax 030/2800 783-50<br />

Mail: m.schult@boev.de<br />

Internet: www.friedenspreis-<strong>des</strong>-deutschen-buchhandels.de

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