Heft 34 - Sektion Gera
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8. März 2007: Richi down under – in 20 Flugstunden<br />
von Frankfurt/Main auf die andere<br />
Seite der Welt, mit dem Ziel, in fünf Monaten<br />
Englisch lernen, arbeiten und klettern. Ich lass<br />
mich überraschen...<br />
Nach dem ich fast zwei Wochen Sydney unsicher<br />
machte (absolut fantastische Stadt!), zog<br />
es mich zum Fels. Da ich nur meine Kletterschuhe<br />
mit hatte, suchte ich ein Bouldergebiet<br />
bei Sydney auf. Dort spürte ich zum ersten Mal<br />
die Aufgeschlossenheit und Gastfreundlichkeit<br />
der Australier. Ich traf zwei Aussies, mit denen<br />
ich einen Tag boulderte und die mich anschließend<br />
auf einen Klettertrip in die Blue Mountains<br />
einluden. Daraufhin wohnte ich zwei weitere<br />
Wochen bei meinem neuen Freund Mick<br />
und erkundete die umliegenden Klettergebiete<br />
(Sandstein vom Feinsten), wobei mich auch<br />
die teilweise mit Regenwald durchzogene<br />
Landschaft absolut faszinierte.<br />
Da die Jobsuche hier nicht so erfolgreich war,<br />
entschied ich mich etwas gen Norden zu trampen.<br />
Aus den geplanten 50 Kilometern wurden<br />
dann über 1500 Kilometer, wo ich in dem am<br />
Pacifi k liegenden tropischen Touristenstädtchen<br />
Airlie Beach landete.<br />
Nach drei Tagen Jobsuche bot sich mir die<br />
Gelegenheit, als freiwilliger Helfer auf einem<br />
Tauch- und Segelschiff zu arbeiten. Es folgten<br />
drei Tage mit extremen Verständigungsproblemen,<br />
harter Arbeit und Seekrankheit, doch<br />
Sumo [8-] in Barera bei Sydney<br />
Australien<br />
dann war ich nicht mehr vom Boot zu bekommen<br />
– mich erschüttert eben nix. Ich segelte<br />
weitere sechs Wochen als Dishi (Mädchen für<br />
alles) um die Whitesunday Islands, bevor ich<br />
zum Koch aufstieg.<br />
Aber auch die nächsten zwei Monate, in denen<br />
ich als Koch auf den 22 Meter langen Segelyachten<br />
arbeitete, sollten mir nicht langweilig<br />
werden.<br />
Mit 22 Backpackern aus aller Welt war natürlich<br />
auf jedem Trip was los und immer volle Party.<br />
Vom Leck über Mastbruch und Maschinenausfall<br />
war auch immer etwas vertreten, was den<br />
Trip spannend gestaltete. Das Tauchen, die<br />
einzigartige Korallen- und Fischwelt, die über<br />
1,20 Meter großen Wasserschildkröten, die<br />
Seeadler und ab und zu ein Riffhai machten es<br />
für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
Nach fast vier Monaten ging es dann für mich<br />
wieder gen Süden. Nachdem ich zwei Wochen<br />
die Ostküste entlang trampte und mich auch<br />
mal im Surfen versuchte, kam ich wieder in<br />
Sydney an. Wieder bei Mick angekommen,<br />
musste ich nach so langer Pause aber erst einmal<br />
wieder klettern. Aber auch meine letzten<br />
zwei Wochen gingen irgendwann zu Ende.<br />
Der Abschied von Australien war mit großer<br />
Freude auf zu Hause verbunden, aber auch mit<br />
dem Versprechen, irgendwann den restlichen<br />
Teil dieses atemberaubenden Kontinents zu<br />
bereisen. Richard Steidel<br />
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