Heft 34 - Sektion Gera
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Segen, sowie gute Gesundheit und ein bissel<br />
Glück, brauchen wir für die Tour auf alle Fälle!<br />
Über die Pampa erreichen wir mit dem Jeep<br />
nach etlichen Reifenpannen und über steile<br />
Pässe fahrend unser erstes Lager. Dort werden<br />
wir bereits von unserer Begleitmannschaft,<br />
bestehend aus Kochmannschaft und Treiberfamilie<br />
mit ihren 40 Lamas und drei Maultieren,<br />
erwartet.<br />
Was ist das für eine Kälte hier! Die Sonne<br />
scheint den ganzen Tag, aber der Wind bläst<br />
stark und wir können uns tagsüber kaum davor<br />
schützen.<br />
An den Abenden verkriechen wir uns nach<br />
dem Essen schon bald in unsere kleinen Zelte,<br />
denn bereits um 18 Uhr geht die Sonne unter<br />
und dann wird es eisig kalt.<br />
Mein Schlafsack bis minus 25 Grad wärmt gut,<br />
trotzdem fülle ich mir vor dem Zeltgang meine<br />
Trinkfl asche mit heißem Wasser und stecke<br />
diese in den Schlafsack, um bei angenehmer<br />
Wärme schnell einzuschlafen und die feuchten<br />
Klamotten am Morgen trocken anziehen<br />
zu können. Eine Prozedur, die sich jeden Tag<br />
wiederholt, wie auch das zeitige Aufstehen<br />
zwischen fünf und sechs Uhr, oder früher. Ab<br />
und an müssen wir in der Nacht unsere Zelte<br />
vom Schnee befreien, eine Angelegenheit, die<br />
mir jedes Mal große Überwindung kostet. Ich<br />
nutze diese Gänge auch um in der Nacht zu<br />
trinken, ein wichtiger Aspekt in dieser Höhe.<br />
Nach einigen Tagen haben wir die Lagune am<br />
Condiriri erreicht, die unmittelbar am steilen<br />
Gletscherabbruch liegt. Dort schlagen wir wieder<br />
ein Lager auf, um den Nevada Condoriri<br />
(5700 Meter) zu besteigen.<br />
Mir geht es im Moment nicht gut und ich versuche<br />
nach bewährten Regeln des Höhen-<br />
bergsteigens wieder fi t zu werden. Zwei Männer<br />
aus der Gruppe mussten bereits die Tour<br />
wegen Höhenkrankheit abbrechen, nachdem<br />
ihnen auch die Zufuhr von künstlichem Sauerstoff<br />
keine stabile Besserung gebracht hat.<br />
An einem der nächsten Morgen „ruft der Berg“<br />
und ich fühle mich wieder besser. Bereits am<br />
späten Vormittag stehen wir auf dem Gipfel.<br />
Wir haben nun Zeit und können die Abstiegsroute<br />
gemächlich angehen, zumal wir unser<br />
Camp tief unten fast immer im Blick haben.<br />
Unsere bolivianische Begleitmannschaft startet<br />
früh stets später als wir, da sie erst die<br />
Bagage auf den Rücken der vielen Tiere verstauen<br />
muss.<br />
Ich bewundere sie, wie sie leichtfüßig über die<br />
hohen Pässe eilen und dabei immer gut gelaunt<br />
sind; schon von Weitem hört man ihr Lachen<br />
und Singen.<br />
Der Huayna Potosi (6088 Meter) liegt noch vor<br />
uns. Vom Zongo Pass gehen wir den Gipfel an.<br />
In einer Seilschaft steigen wir vom Rock Camp<br />
zum Camp Argentina (5400 Meter) und von<br />
dort in nächtlicher Stunde zum Gipfel. Jetzt ist<br />
„nur noch“ der Abstieg zu bewältigen, der uns<br />
aufgrund der steilen Eisfl anken ordentlich zusetzt,<br />
aber auch das ist nach einigen Stunden<br />
geschafft.<br />
In den wenigen Tagen die uns noch verbleiben,<br />
genießen wir den Ausklang der Bergtour.<br />
Gleichzeitig gehen die gemeinsamen Tage mit<br />
unseren Begleitern zu Ende. Wir nehmen herzlich<br />
Abschied, bevor wir nach La Paz zurückfahren.<br />
Nach ein paar Tagen Aufenthalt in dieser südamerikanischen<br />
Metropole verlassen wir das<br />
Land mit seinen vielen Gesichtern und unvergessenen<br />
Eindrücken. Annelie Coch<br />
Hüttentour von Südtirol ins Hochstubai<br />
5. bis 8. August 2007<br />
Eine alte Ansichtskarte, auf der das Kaiserin-<br />
Elisabeth-Haus zu sehen ist und die vor über<br />
hundert Jahren geschrieben wurde, machte<br />
mich neugierig. Wo steht dieses Haus, das fast<br />
3000 Meter höher als Meran ist?<br />
Die Lösung war nicht schwer zu fi nden. Es<br />
handelt sich um das heutige Becherhaus in<br />
3195 Metern Höhe. Es ist die höchste Hütte<br />
Südtirols und der Stubaier Alpen und liegt<br />
an der Südseite des Wilden Freigers auf dem<br />
Becher, einem kleinen Berg am Rand des<br />
Übeltalferners.<br />
Ich stellte mir nun die Aufgabe, eine dreitägige<br />
Hüttentour in dieses Gebiet zu organi-<br />
sieren. Treffpunkt unserer elfköpfi gen Gruppe<br />
war in Maiern, einem Ort am Talschluss des<br />
Ridnauntales. Hier war alles von Menschen<br />
und Autos überfüllt, denn das ansässige<br />
Bergwerksmuseum ist ein beliebtes Ausfl ugsfl<br />
ugsziel. Schöne Wanderwege führen auch zu<br />
Almen wo man gut einkehren kann. Aber wir<br />
hatten Größeres vor, denn unser Tagesziel war<br />
die Teplitzer Hütte und das bedeutet 1200 Höhenmeter<br />
bergauf. Keine leichte Sache wenn<br />
man bedenkt, dass hier auf der Alpensüdseite<br />
die Sonne so manches enge Tal in einen Backofen<br />
verwandelt. Also gingen deshalb schon<br />
mal die Frauen und einige der Männer vorzei-<br />
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