Heft 34 - Sektion Gera
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am 15. Juni 2007 endlich die Zwischenunterkunft<br />
in Macon nahe Lyon. Dafür verwöhnte<br />
uns die Sonne am nächsten Tag, so dass wir<br />
die lange Fahrt durch Südfrankreich, vorbei<br />
an blühenden Mohn-, Sonnenblumen-, Lavendelfeldern,<br />
mächtigen Burgen und Kathedralen<br />
(besonders herausragend die Anlage<br />
Carcassonne), so richtig genießen konnten.<br />
Gegen Abend hatten wir Andorra, den Zwergstaat<br />
im Osten der Pyrenäen gelegen erreicht<br />
und waren schon sehr beeindruckt, die enge<br />
Hauptstraße, rechts und links von Hügeln gewaltigen<br />
Ausmaßes gesäumt und durch ein<br />
fast vollständiges Netz gegen Steinschlag<br />
gesichert, zu befahren. Überall an der Straße<br />
grüßten dunkle, auf massivem Felsgrund<br />
errichtete, mit <strong>Gera</strong>nien geschmückte Häuser<br />
sowie unübersehbar hoch ragende Kräne und<br />
Bagger in Aktion. Endlich in Soldeu im „Himalaja“,<br />
einem Sporthotel, auf 1800 m gelegen<br />
angekommen, gab es nur noch zweierlei: Buffet<br />
und Bett.<br />
Früh schaute Erika Zwo, unsere Wanderleiterin,<br />
besorgt in unser Antlitz und fragte, ob wir<br />
wüssten, was 500 Höhenmeter sind, um uns<br />
gleich über alle Gefahren des Bergwanderns<br />
aufzuklären.<br />
Als wir ihr – auch nach einem Geburtstagsschluck<br />
und viel Nass von oben – trotzdem<br />
willig auf den in 2300 Metern Höhe gelegenen<br />
Bergsee Basses de Siscaro folgten, war sie<br />
wohl schon etwas zufriedener mit uns. Alle<br />
waren angesichts der blühenden Hänge mit<br />
weißen Narzissen (Blume Andorras), roten<br />
Alpenrosen, goldgelben Sumpfdotterblumen,<br />
gelben Ginsterbüschen, blauen Vergißmeinnichtteppichen,<br />
zarten Anemonen und Enzian<br />
von unbeschreiblich tiefem Blau fasziniert.<br />
Solch bunte Pracht in so großer Höhe hatten<br />
wir noch nie erlebt. Da die Pyrenäen fast bis in<br />
die meist abgerundeten Gipfel hinauf satt grün<br />
bewachsen sind, war dies ein unvergesslicher<br />
Eindruck. Zurück wiesen uns Pferde (mit Kuhglocken!)<br />
den Weg durch das Vall D’Incles.<br />
In einem urigen Lokal mit offenem Feuer beschlossen<br />
wir bei landestypischem Essen und<br />
viel Wein diesen trotz Nässe wunderschönen<br />
Wandertag.<br />
Das Granitgebiet mit den Pessons-Seen<br />
war unser nächstes Ziel. In beeindruckender<br />
Berglandschaft wagten wir uns über große,<br />
wie quadratisch zugeschnittene Granitblöcke,<br />
immer bei Bedarf die helfende Hand von Erika<br />
Zwo zur Seite. Die Besichtigung des Heiligtums<br />
von Andorra, des Santuari de Meritxell,<br />
erbaut 1994, war schon wegen seines modernen<br />
Baustils hochinteressant. Hier wurde<br />
seit romanischer Zeit die Jungfrau Maria von<br />
Meritxell von der einheimischen Bevölkerung<br />
verehrt, der alte Bau fi el jedoch einem Brand<br />
zum Opfer.<br />
700 Höhenmeter bescherte uns der Aufstieg<br />
auf einer „Dorfstraße“ sprich buckelpfl astrigem<br />
Eselsweg vergangener Zeit zum Refugia<br />
Fontverd, einer der vielen Fluchthütten in den<br />
Pyrenäen. Entschädigt von herrlicher Aussicht<br />
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