Narbendehiszenz bei Sectio: Was tun? - Frauenheilkunde aktuell
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21/2/2012<br />
Endometrium statt. Erfolgt zuerst eine Entzugsblu<strong>tun</strong>g erfolgt<br />
der Endometriumaufbau unter dem Einfluss des CC<br />
möglicherweise inkomplett. Bei anovulatorischen Frauen<br />
ohne Entzugsblu<strong>tun</strong>g startet man mit einem Endometrium<br />
das bereits oft die Dicke, welche für eine Implantation<br />
notwendig ist, erreicht hat, und die ER-reduzierende<br />
Wirkung des CC kommt dann nicht mehr zum Tragen.<br />
Allerdings wurden in der Studie keine Ultraschallmessungen<br />
des Endometriums vorgenommen, so dass diese<br />
Überlegung, wenn sie auch einleuchtet, hypothetisch<br />
bleibt. Jetzt fehlt natürlich noch eine prospektive Studie,<br />
welche diese Ergebnisse bestätigt. Wahrscheinlich<br />
werden Resultate bald vorliegen.<br />
Bei fehlender Reaktion von PCOS-Frauen auf einen ersten<br />
CC-Zyklus würde ich, mit heutigem Wissen, eine Dosiseskalation<br />
ohne vorherige Entzugsblu<strong>tun</strong>g durchführen,<br />
<strong>bei</strong> anovulatorischen wahrscheinlich direkt mit CC<br />
starten.<br />
m.k.h.<br />
Wieso sterben Mütter?<br />
Erneut ist es soweit. Die Engländer publizieren ihre<br />
Statistik über die mütterliche Sterblichkeit im Triennium<br />
2006–2008 (BJOG. 2011; 118 (Suppl 1:1–203). Dies ist<br />
eine sehr wichtige Informationsquelle für alle industrialisierten<br />
Länder bzgl. der Qualität der Betreuung von<br />
Frauen präkonzeptionell, während der Schwangerschaft,<br />
subpartal und auch postpartal. Auf der Basis dieser Erkenntnisse<br />
werden nationale Empfehlungen herausgegeben<br />
um die mütterliche Sterberate positiv zu beeinflussen.<br />
Der vorliegende Report ist ausgesprochen umfangreich<br />
und diesen Inhalt zusammenzufassen würde natürlich den<br />
Rahmen dieser Zeitschrift sprengen. Darum will ich auf<br />
einige wichtige Erkenntnisse aus dieser Ar<strong>bei</strong>t fokussieren<br />
in der Hoffnung, dass das Interesse geweckt wird sich<br />
mit diesem Bericht näher zu befassen. Dieser kann vollständig<br />
unter www.oaa-anaes.ac.uk/content.asp?Content<br />
ID=180 als PDF-File heruntergeladen werden.<br />
17<br />
Für Sie kommentiert<br />
Tab 2. Rate von mütterlichen Todesfällen pro 100000 Lebendgeburten<br />
in England (adaptiert)<br />
Todesursachen Periode 2006-2008<br />
n Rate/100000<br />
Lebendgeburten<br />
Direkte Ursachen 107 4.67<br />
Sepsis 26 1.13<br />
Präeklampsie/Eklampsie 19 0.83<br />
Thrombose/Thromboembolien 18 0.79<br />
Fruchtwasserembolien 13 0.57<br />
Frühschwangerschaft 11 0.48<br />
Blu<strong>tun</strong>gen 9 0.39<br />
Anästhesiefolgen 7 0.31<br />
Andere (Trauma, AFL, etc.) 4 0.17<br />
Indirekte Ursachen 154 6.72<br />
Herzprobleme 53 2.31<br />
Neurologische Ursachen 36 1.57<br />
Psychiatrische Ursachen 13 0.57<br />
Andere 49 2.14<br />
Erstmals in der Geschichte dieser Kommission ist es zu<br />
einem Rückgang der mütterlichen Sterblichkeit gekommen.<br />
Gesamthaft gesehen, sind im letzten Triennium<br />
11.39 Frauen per 100000 Geburten gestorben. Die direkten<br />
Todesfälle sind von 6.24 in der Periode 2003–2006<br />
signifikant auf 4.67/100000 Geburten gesunken. Diesen<br />
Abfall erklärt man sich v.a. mit einer Abnahme der<br />
Todesfälle infolge Thromboembolien und weniger auch<br />
infolge postpartalen Hämorrhagien. Dies ist sicher wichtig<br />
und auch als Erfolg zu werten aber in der gleichen<br />
Periode ist es zu einem Anstieg der Todesfälle infolge<br />
Infektionen/Sepsis v.a. bedingt durch Gruppe A Streptokokken<br />
gekommen. Ein Schreckgespenst aus alter Zeit!<br />
Das <strong>bei</strong>nahe totgesagte Kindsbettfieber ist wieder im<br />
Vormarsch. Insgesamt ist der Tod infolge von Sepsis an<br />
die erste Stelle gerückt gefolgt von Todesfällen infolge<br />
von Hirnblu<strong>tun</strong>gen im Rahmen hypertensiver Erkrankungen<br />
wie Präeklampsien (Tab. 2). Letzteres ist etwas enttäuschend<br />
da dies bereits in der vorausgegangenen Peri-