Narbendehiszenz bei Sectio: Was tun? - Frauenheilkunde aktuell
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Forum<br />
che vielleicht eher doch im Bereich eines verbesserten<br />
Körpergefühl- weniger Dyspareunie – physiologische<br />
Anatomie?<br />
Wenn wir vaginale Eingriffe unter reiner Lokalanästhesie<br />
durchführen, sind wir überrascht, wie wenig sensitiv die<br />
Vagina ist, so ist es problemlos möglich, vor Injektion<br />
der Lokalanästhesie eine Allis-Klemme zu setzen, ohne<br />
dass die Patientin Schmerzen spürt.<br />
Wenn wir Anhänger der G-Punkt Theorien sind, so müssten<br />
wir wohl von den vaginalen rekonstruktiven Verfahren<br />
Abschied nehmen, zerstören wir hier<strong>bei</strong> doch den<br />
vielzitierten Punkt, schaffen Narben in dem heiklen<br />
Bereich oder machen ihn durch Netze unzugänglich.<br />
Terence M. Hines, Psychologe an der New Yorker Pace<br />
University, kommt in einem Artikel mit dem Titel The<br />
G-Spot: a modern gynecological myth, der 2001 im American<br />
Journal of Obstetics and Gynaecology publiziert<br />
wurde, zum Ergebnis:<br />
„Die Beweislage für die Existenz des G-Punktes ist viel<br />
zu schwach. Insbesondere wurden Einzelbeobach<strong>tun</strong>gen<br />
und Fallstudien mit einer kleinen Anzahl von Personen<br />
gemacht, die nachfolgend nicht durch anatomische und<br />
biochemische Studien bestätigt wurden.“<br />
Seitdem sind zehn Jahre vergangen, viel Neues an Evidenz<br />
ist nicht aufgetaucht, die meisten von uns sind sich<br />
einig, dass Leichenstudien wenig geeignet für Studien der<br />
Sexualtät sind.<br />
Ob G-Punkt ja oder nein – sicher bleibt, dass wir <strong>bei</strong> der<br />
chirurgischen Behandlung der Vagina mit äusserster<br />
Vorsicht operieren müssen, um eine ausgedehnte Narbenbildung<br />
zu vermeiden.<br />
36<br />
21/2/2012<br />
Bis die Frage des G-Punktes eindeutig geklärt ist, täten<br />
wir sicher gut daran, Sexualität nicht als „on-off“-Situation<br />
zu betrachten, <strong>bei</strong> der mithilfe eines Punktes der<br />
Schalter umgelegt wird, sondern als Interaktion mit vielen<br />
sozialen, emotionalen und einigen medizinischen<br />
Aspekten.<br />
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