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Trachsler et al_Lernraum 2006.pdf - Pädagogische Hochschule Thurgau

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• Er ist durch einen für seinen Zweck bestimmten Raum gekennzeichn<strong>et</strong>.<br />

• Die Lernenden können sich benötigten Informationen mit zu Verfügung stehenden Medien frei<br />

beschaffen.<br />

• Der <strong>Lernraum</strong>unterricht ist von Lektionen mit direkter Instruktion begleit<strong>et</strong>.<br />

• Das selbstständige Lernen im <strong>Lernraum</strong> verlangt von den Lernenden M<strong>et</strong>akognition, oft<br />

institution<strong>al</strong>isiert in Form eines Begleitheftes.<br />

• Es wird <strong>al</strong>leine und kooperativ in verschiedenen Arrangements gelernt.<br />

• Der <strong>Lernraum</strong> basiert auf im Lehrerteam ausgehandelten Grundüberzeugungen.<br />

Die Lernenden übernehmen eine aktive Rolle, indem sie sich eigene Ziele s<strong>et</strong>zen, die Wege wählen,<br />

auf denen sie diese Ziele zu erreichen suchen und den Lernstoff relativ selbstständig erarbeiten. Die<br />

Lehrperson übernimmt die Rolle der Lernberaterin oder des Lernberaters, der die Eigenaktivität der<br />

Lernenden fördert und begleit<strong>et</strong> und bei Fragen und Unklarheiten beratend zur Seite steht.<br />

Dadurch wird der <strong>Lernraum</strong> den Prämissen für effektives Lernen (Situiertheit, Aktivität, Konstruktion,<br />

Selbststeuerung) gerecht. Auch kann die Quantität der mit Lernen verbrachten Zeit erhöht, die<br />

Motivation der Lernenden gesteigert und die Passung an das Vorwissen individueller vorgenommen<br />

werden. Im <strong>Lernraum</strong> erweitern Schülerinnen und Schüler nicht nur deklaratives Faktenwissen<br />

sondern auch Strategien zur Unterstützung und Regulierung ihrer Lernprozesse sowie Sozi<strong>al</strong>komp<strong>et</strong>enzen.<br />

Der <strong>Lernraum</strong> stellt neue Anforderungen an die Vermittlung und die Klassenführung. Eine<br />

sukzessive Heranführung an selbstständiges Lernen und transparente und verbindliche Regelungen<br />

und Ziele vermögen diese Risiken einzudämmen.<br />

Die Beispiele der Laborschule Bielefeld und der SBW Romanshorn zeigen eindrücklich, wie konstruktivistischer<br />

Unterricht funktionieren kann. Allerdings ist die Implementierung solcher Konzepte für<br />

eine Schule ein intensiver und langwieriger Prozess, der auch struktureller Veränderungen bedarf.<br />

4 Ansatz der Untersuchung<br />

4.1 Konzept<br />

Zunächst eine Vorbemerkung: Selbstverständlich steckt bereits im Begriff der „Ev<strong>al</strong>uation“ immer<br />

auch ein Aspekt von Beurteilung. Allerdings verstehen wir hier Beurteilung im Sinne einer systematischen<br />

Beschreibung und einer wissenschaftlichen An<strong>al</strong>yse und nicht im Sinne einer Wertung oder<br />

gar einer Rangierung der verschiedenen Lernräume. Weder der Auftraggeber noch das Forschungsteam<br />

sind an einer Rangierung zwischen den verschiedenen Schulen interessiert. Vielmehr soll aufgezeigt<br />

werden, auf welch unterschiedliche Weisen in den Schulen die jeweiligen Ziele verfolgt<br />

werden. Wenn dann das Nebeneinanderstellen mit anderen Formen von Lernräumen zur Klärung<br />

der jeweils spezifischen <strong>Lernraum</strong>modelle und damit zur Diskussion entsprechender Entwicklungsperspektiven<br />

– sei dies auf lok<strong>al</strong>er oder auf kanton<strong>al</strong>er Ebene – beiträgt, umso besser.<br />

Bereits im Vorfeld der Untersuchung wurde b<strong>al</strong>d einm<strong>al</strong> klar, dass in den thurgauischen Oberstufen<br />

die Lernräume aus der jeweils spezifischen Situation vor Ort heraus entstanden sind und so jeweils<br />

ein ausgeprägt lok<strong>al</strong>es Profil haben. Auslöser waren oft ganz unterschiedliche Unzulänglichkeiten<br />

oder Schwierigkeiten, die unter den gegebenen Bedingungen und Möglichkeiten vor Ort gelöst<br />

werden mussten. Immer stand der Wille im Hintergrund, eine bislang <strong>al</strong>s unbefriedigend<br />

empfundene Situation zu verbessern.<br />

Das Konzept der Untersuchung versucht, dieser Situation – oder besser gesagt diesen Situationen –<br />

in dem Sinne gerecht zu werden, <strong>al</strong>s die wissenschaftliche An<strong>al</strong>yse möglichst breit angelegt ist und<br />

folgende Aspekte ins Blickfeld rückt:<br />

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