Trachsler et al_Lernraum 2006.pdf - Pädagogische Hochschule Thurgau
Trachsler et al_Lernraum 2006.pdf - Pädagogische Hochschule Thurgau
Trachsler et al_Lernraum 2006.pdf - Pädagogische Hochschule Thurgau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5 Ergebnisse<br />
Die Beschreibung der Untersuchungsergebnisse richt<strong>et</strong> sich nach den Dimensionen von Lernräumen,<br />
die bereits im Untersuchungskonzept <strong>al</strong>s An<strong>al</strong>yseraster vorgeschlagen und im Laufe der<br />
Untersuchung ausdifferenziert wurden. Die reiche Fülle der Ergebnisse aus den verschiedenen<br />
Datenerhebungen ruft nach Ordnung und Strukturierung, und eine Typologisierung der ang<strong>et</strong>roffenen<br />
Ausprägungen von Lernräumen bi<strong>et</strong><strong>et</strong> sich an. Die Ergebnisse werden desh<strong>al</strong>b einerseits nach<br />
über<strong>al</strong>l ang<strong>et</strong>roffenen und erfassten Merkm<strong>al</strong>en wie Entwicklungsgeschichte, Konzeptionen, Infrastrukturen,<br />
Organisationsformen, Gest<strong>al</strong>tungsformen von Lehr-Lernarrangements, Wirkungen, politischer<br />
Akzeptanz, Finanzierung und Entwicklungsperspektiven beschrieben. Die Beschreibungen<br />
orientieren sich immer auch an der Typologie, die im folgenden Kapitel kurz beschrieben wird. Eine<br />
ausführliche Darstellung der Typologie find<strong>et</strong> sich in Kapitel 6.<br />
5.1 Zwei Grundtypen von Lernräumen und ihre Mischformen<br />
Ein grundlegender Unterschied in den ang<strong>et</strong>roffenen Konzepten und Erscheinungsformen von<br />
Lernräumen besteht darin, ob es sich bei den Lernräumen um ein zum regulären Unterricht zusätzliches<br />
Lehr-Lernangebot handelt, oder ob Lehren und Lernen im <strong>Lernraum</strong> integriert, während der<br />
obligatorischen Unterrichtsstunden stattfind<strong>et</strong>. Je nach den beabsichtigten Zielen ist der eine oder<br />
andere Typ, beziehungsweise eine Mischform die vielversprechendere Variante. Lerninh<strong>al</strong>te, Verh<strong>al</strong>tensregelungen,<br />
im <strong>Lernraum</strong> angeregte und stattfindende Lehr-Lernprozesse und auch die<br />
Motivation der Schülerinnen und Schüler stehen damit in Zusammenhang, ob es sich beim <strong>Lernraum</strong><br />
um ein Zusatzangebot oder um ein in das pädagogische Lehr/-Lernkonzept der Schule integriertes<br />
didaktisches Arrangement handelt. Abbildung 1 zeigt die Typologie in einem ersten Überblick.<br />
Lernräume sind ein aus den Schulen selbst gewachsenes, von einzelnen Lehrpersonen oder<br />
Schulteams geschaffenes Phänomen. Es ist darum nicht erstaunlich, dass neben den beiden Grundtypen<br />
„<strong>Lernraum</strong> <strong>al</strong>s Zusatzangebot“ und „<strong>Lernraum</strong> <strong>al</strong>s integriertes didaktisches Arrangement“ in<br />
der <strong>Thurgau</strong>er Schullandschaft verschiedene Mischformen anzutreffen sind. Eine ausführlichere<br />
Beschreibung der Merkm<strong>al</strong>e der beiden Haupttypen und ihrer Mischformen folgt anschliessend an<br />
die Darstellung der Ergebnisse in Kapitel 6.<br />
Abbildung 1: <strong>Lernraum</strong> <strong>al</strong>s zusätzliches, in Ergänzung zum regulären Klassenunterricht angebotenes Lehr-Lernarrangement<br />
oder <strong>al</strong>s in das pädagogische Lehr-Lernkonzept der Schule integriertes didaktisches Arrangement.<br />
22