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Trachsler et al_Lernraum 2006.pdf - Pädagogische Hochschule Thurgau

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chende Verpflichtung. Eine Umfrage bei der kanton<strong>al</strong>en Schulaufsicht ergab, dass noch fünf weitere<br />

Oberstufen über ähnliche Einrichtungen verfügten. Diese Schulen wurden in der Folge von uns kontaktiert.<br />

Über eine Teilnahme an der Untersuchung befanden diese Schulen selbstständig. Eine<br />

Schule (Affeltrangen) entschloss sich, nicht teilzunehmen, da ihr <strong>Lernraum</strong>modell auf Grund einer<br />

selbst durchgeführten Ev<strong>al</strong>uation für die Dauer einiger Monate sistiert und neu konzipiert werden<br />

sollte. Dabei sollte vor <strong>al</strong>lem der Einbezug der Schulischen Heilpädagogik geprüft werden. Damit<br />

waren zunächst acht Schulen in die Untersuchung eingeschlossen (vgl. S. 2).<br />

Da bereits die ersten Kontakte mit den Schulen gezeigt hatten, dass diese beim Aufbau ihrer Lernräume<br />

sich an bereits existierenden Vorläufermodellen orientierten und dies in der Regel die Schule<br />

für berufliche Weiterbildung SBW von P<strong>et</strong>er Fratton in Romanshorn war, suchten wir auch Fratton<br />

mit seiner Privatschule SBW für eine Teilnahme zu gewinnen. Nach seiner Zusage umfasste die Untersuchung<br />

insgesamt neun Schulen.<br />

4.3.2 Allgemeine m<strong>et</strong>hodische Bemerkungen<br />

Bereits die qu<strong>al</strong>ifizierte und differenzierte Beschreibung von Unterrichtsgeschehen ist ein anspruchsvolles<br />

Geschäft. Ausgesprochen komplex sind die verschiedenen Prozesse, die sich gleichzeitig<br />

abspielen. In der vorliegenden Untersuchung kam zweitens erschwerend dazu, dass der <strong>Lernraum</strong>unterricht<br />

in verschiedenen Schulen zu untersuchen war. Darüber hinaus wurde in einigen<br />

Schulen bereits über eine Weiterentwicklung nachgedacht und erste Elemente des künftigen<br />

Modells in der Praxis bereits re<strong>al</strong>isiert. Eine solcherart anspruchvolle Wirklichkeit lässt sich nur mit<br />

einer Vielf<strong>al</strong>t von M<strong>et</strong>hoden zufriedenstellend erfassen. Bei der Wahl der verschiedenen M<strong>et</strong>hoden<br />

wurde darauf geacht<strong>et</strong>, dass die Ergebnisse der verschiedenen Zugänge sich zu einem mehrperspektivischen<br />

Gesamtbild zusammenfügen lassen.<br />

4.3.3 Dokumentenan<strong>al</strong>yse<br />

Zu Beginn wurden die teilnehmenden Schulen aufgefordert, uns <strong>al</strong>le möglichen Dokumente zuzustellen,<br />

die im Zusammenhang mit ihrem <strong>Lernraum</strong> von Relevanz waren. Darunter fielen Konzepte,<br />

Organisationspläne, Informationsschriften und/oder –flyers für Schülerinnen, Schüler und Eltern,<br />

Raumpläne und –zeichnungen, Artikel oder Berichte in verschiedenen Printmedien, Fotos, Auftritte<br />

im Intern<strong>et</strong>, Protokolle aus Behörden-, Projekt- oder Steuergruppensitzungen usw.<br />

Das gleichermassen reichh<strong>al</strong>tige wie vielfältig unterschiedliche Materi<strong>al</strong> wurde zunächst in Form<br />

einer Art Inventarliste erfasst. Anschliessend wurde ein Raster mit elf Kriterien festgelegt und die<br />

Dokumente darauf hin systematisch an<strong>al</strong>ysiert. So ergab sich ein erster Überblick.<br />

4.3.4 Beobachtungen<br />

Jeder <strong>Lernraum</strong> wurde zweim<strong>al</strong> durch jeweils andere Beobachterinnen und Beobachter besucht,<br />

und das Geschehen beobacht<strong>et</strong> und stichwortartig festgeh<strong>al</strong>ten. Zu diesem Zweck wurde ein<br />

Beobachtungsleitfaden erarbeit<strong>et</strong>. Dieser stützte sich auf die Ergebnisse der Dokumentenan<strong>al</strong>yse<br />

ab. Im Vordergrund standen acht Leitfragen. Darüber hinaus wurde Unvorhergesehenes, Überraschendes<br />

und Unerwart<strong>et</strong>es ebenf<strong>al</strong>ls festgeh<strong>al</strong>ten. Die Beobachtungen dauerten jeweils 45 bis 90<br />

Minuten, und die Datenspeicherung erfolgte in Form von Protokollen und Grundrisszeichnungen.<br />

Im Weiteren wurde von den Beobachterinnen und Beobachtern nach Möglichkeit relevantes Materi<strong>al</strong><br />

gesammelt (Zielvorgaben, Lernjourn<strong>al</strong>e, Verh<strong>al</strong>tensregeln usw.).<br />

Um eine möglichst hohe Übereinstimmung der Wahrnehmung unter den insgesamt fünf Beobachterinnen<br />

und Beobachtern sicherzustellen, wurde zu Beginn zum Teil zu zweit beobacht<strong>et</strong> und her-<br />

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