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Trachsler et al_Lernraum 2006.pdf - Pädagogische Hochschule Thurgau

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aushandelt, und es wird von einer geringeren Fluktuation bericht<strong>et</strong>. Eine andere Möglichkeit, die<br />

integrierte Lehr-Lernangebote bi<strong>et</strong>en, ist die Integration der Schulischen Heilpädagogik in den<br />

<strong>Lernraum</strong>unterricht: bei Bedarf können die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern in<br />

Gruppenkojen ausweichen und bleiben so dennoch im <strong>Lernraum</strong>, in der Jahrgangsgruppe.<br />

5.9.5 Wirkungen zusätzlicher Lehr-Lernangebote<br />

An Schulen mit einem freiwilligen Zusatzangebot kann die Nutzung Auskunft über die positive<br />

Wirkung von <strong>Lernraum</strong>unterricht geben. Der beste Beleg für eine wahrgenommene positive<br />

Wirkung ist die zunehmende Nutzung des <strong>Lernraum</strong>angebotes sowie die Tatsache, dass Schülerinnen<br />

und Schüler immer wieder in den <strong>Lernraum</strong> kommen. Andererseits zeigt sich das Problem, dass<br />

zwar viele gute und selbstständige Schülerinnen und Schüler in den <strong>Lernraum</strong> kommen, dass hingegen<br />

jene mit einer ablehnenden Einstellung gegenüber Lernen und Schule nicht durch den <strong>Lernraum</strong>unterricht<br />

angesprochen werden können.<br />

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"Ich denke, jene welche da gehen, die werden sicher selbstständiger. Und ich<br />

denke, die sind es eben vielleicht auch schon."<br />

5.10 Politische Akzeptanz und Finanzierung<br />

B<strong>et</strong>racht<strong>et</strong> man die untersuchten Lernräume hinsichtlich ihrer politischen Akzeptanz und ihrer<br />

Finanzierung, zeichnen sich unterschiedliche Formen ab.<br />

5.10.1 Finanzierung im Rahmen des Lektionenpools<br />

Lernräume <strong>al</strong>s zusätzliches Angebot zum regulären Unterricht werden meistens im Rahmen des<br />

Pensums beziehungsweise des Lektionenpools finanziert. Sind die internen Ressourcen einer Schule<br />

gross genug, können so bis zu 6 Jahreslektionen für <strong>Lernraum</strong>stunden zur Verfügung stehen. Solche<br />

„überzähligen“ Lektionen werden auch <strong>al</strong>s Manövriermasse bei der Pensenverteilung genutzt - je<br />

nach dem können <strong>Lernraum</strong>stunden einzelnen Lehrkräften zug<strong>et</strong>eilt werden, die noch freie Kapazitäten<br />

haben.<br />

Das Problem bei dieser Art von Finanzierung ist die Abhängigkeit von den Schülerzahlen: weist eine<br />

Schulgemeinde tiefe Schülerzahlen auf, sind keine „überzähligen“ Lektionen vorhanden und es<br />

muss eine andere Art der Finanzierung gefunden werden. Eine (Mit-) Finanzierung durch die Eltern<br />

wird aktuell an keiner Schule in B<strong>et</strong>racht gezogen, obschon einige Lernräume anfänglich durch<br />

Elternbeiträge mitfinanziert wurden.<br />

5.10.2 Finanzierung durch die lok<strong>al</strong>en Schulgemeinden<br />

Sind die Schülerzahlen tief, bleibt die Möglichkeit, <strong>Lernraum</strong>unterricht in eigenem Ermessen finanzieren<br />

zu lassen. Dies bedingt nicht nur vorhandene finanzielle Ressourcen, sondern auch die Überzeugung<br />

der Behörde, dass die Schule durch die Schaffung eines <strong>Lernraum</strong>s aufgewert<strong>et</strong> werde.<br />

Dass die Lehrerschaft mit einem klaren Konzept geschlossen hinter der Idee steht, ist dabei unabdingbar.<br />

Je nach erwart<strong>et</strong>em finanziellen Aufwand muss über einen Kredit abgestimmt werden, was<br />

Öffentlichkeitsarbeit zur Information und Überzeugung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger<br />

erfordert. Die Finanzierung durch die Schulgemeinden ist vor <strong>al</strong>lem bei den integrierten Lernräumen<br />

anzutreffen, die bei ihrer Einführung spezifischer baulicher Massnahmen und somit finan-

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