teamwork 2005 - FSG-HG1
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Eduard Grünauer ist<br />
Dienstrechtsspezialist<br />
der Hauptgruppe I<br />
Leistung eines<br />
Erstattungsbetrages<br />
Grundsätzlich können Zeiten<br />
vor Vollendung des 18.<br />
Lebensjahres nachgekauft<br />
werden, die in einem Lehr-,<br />
Dienst- oder Berufsausbildungsverhältnis<br />
verbracht<br />
und für die auch Sozialversicherungsbeiträgeentrichtet<br />
wurden. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass die Stadt<br />
Wien für diese Zeiträume<br />
keinen Überweisungsbetrag<br />
nach den sozialversicherungsrechtlichenBestimmungen<br />
erhalten hat<br />
bzw. anlässlich der Unterstellung<br />
unter die Dienstordnung<br />
eine Erstattung der<br />
Beiträge erfolgte.<br />
Bei Pragmatisierungen<br />
bis 30.6.1996 wurden die<br />
bis zum 18. Lebensjahr<br />
geleisteten Sozialversicherungsbeiträge<br />
an Bedienstete<br />
erstattet, soferne das<br />
Lehr-, Dienst- oder Ausbildungsverhältnis<br />
vor dem<br />
1.7.1995 begonnen hat.<br />
Der seinerzeit empfangene<br />
Erstattungsbetrag (oder Teil<br />
des Erstattungsbetrages) ist<br />
mit dem nach dem ASVG<br />
ermittelten Aufwertungsfaktor<br />
des Kalenderjahres der<br />
Antragstellung zu valorisieren.<br />
BeamtInnen haben den<br />
Nachweis der zurückbezahlten<br />
Monate zu erbringen,<br />
ebenso ist der Monat der<br />
12 | Teamwork<br />
Foto: Media Wien Pensionszeiten<br />
nachkaufen?<br />
Was es bringt<br />
Ob es gescheit ist, jetzt den Sparstrumpf zu leeren und später vielleicht<br />
ohne Zeitverlust oder mit höherer Pension in den Ruhestand<br />
zu gehen, fragen sich viele KollegInnen. Wie alle dienst- und besoldungsrechtlichen<br />
Angelegenheiten ist alles sehr kompliziert.<br />
Dienstrechtsspezialist Eduard Grünauer bringt Licht ins Dunkel<br />
und beschreibt, wie sich ein kostspieliger Nachkauf tatsächlich<br />
auswirken kann und wo Anträge zu stellen sind.<br />
Auszahlung glaubhaft zu<br />
machen. BeamtInnen sind<br />
verpflichtet, am Verfahren<br />
aktiv mitzuwirken.<br />
Nachkauf<br />
ausgeschlossener Zeiten<br />
BeamtInnen des Dienststandes<br />
können beantragen,<br />
dass Ruhegenussvordienstzeiten,<br />
deren<br />
Anrechnung sie vor dem<br />
1.1.<strong>2005</strong> ausgeschlossen<br />
haben, nachträglich<br />
durch Leistung eines besonderenPensionsbeitrages<br />
zur ruhegenussfähigen<br />
Dienstzeit zählen. Bemessungsgrundlagedieses<br />
besonderen Pensionsbeitrages<br />
ist die Summe<br />
aus Gehalt und ruhegenussfähigen<br />
Zulagen plus<br />
einem Sechstel, die für den<br />
ersten vollen Monat der<br />
Dienstleistung gebührt hat.<br />
Vor dem 1.1.<strong>2005</strong> ausgeschlossene<br />
Zeiten sind mit<br />
den Aufwertungsfaktoren<br />
nach dem ASVG zu valorisieren<br />
(siehe "Leistung<br />
eines Erstattungsbeitrages“,<br />
Spalte links).<br />
Bei der Anrechnung von<br />
Schul- und Studienzeiten<br />
verkürzt sich die so ermittelteBemessungsgrundlage<br />
für die ab diesem Zeitpunkt<br />
neu gekauften oder<br />
nachgekauften Zeiten um<br />
ein Drittel!<br />
ACHTUNG<br />
Wer bei Unterstellungen<br />
unter die Dienstordnung<br />
ab dem 1.1.<strong>2005</strong> bzw. dem<br />
Angebot der Leistung eines<br />
besonderen Pensionsbeitrages<br />
die Nachkaufsmöglichkeit<br />
ablehnt, bekommt<br />
keine zweite Chance.<br />
Diese Regelungen werden<br />
vor allem erst ab 1.1.2010<br />
interessant, weil dann das<br />
Pensionsantrittsalter schrittweise<br />
angehoben wird. Bis<br />
31.12.2009 besteht weiterhin<br />
die Möglichkeit, mit dem<br />
60. Lebensjahr in den Ruhestand<br />
zu treten.<br />
Nutzen des Nachkaufs<br />
von Ruhegenussvordienstzeiten<br />
Beispiele:<br />
• Möglichkeit, ab 2010<br />
weiterhin mit dem 60. Lebensjahr<br />
in den Ruhestand<br />
zu treten, soferne 45 ruhegenussfähige<br />
Dienstjahre<br />
vorliegen (aber anteilsmäßiger<br />
Abschlag von 3,36%<br />
pro Jahr – 0,28% pro Monat<br />
– des früheren Pensionsantrittsalters<br />
vor dem Regelpensionsalter<br />
• Erhöhung des Ausmaßes<br />
der Ruhegenussbemessungsgrundlage<br />
(wenn nicht ohnedies 100%<br />
erreicht werden,<br />
• Bonusregelung bei Vorliegen<br />
von mehr als 45<br />
Jahren ruhegenussfähiger<br />
Dienstzeit – höchstmöglicher<br />
Ruhegenuss 96,8%<br />
der Ruhegenussberechnungsgrundlage<br />
(ab 46<br />
Jahren ruhegenussfähiger<br />
Dienstzeit Bonus pro Jahr<br />
3,36% – pro Monat 0,28%),<br />
• Übergangsbestimmungen,<br />
die eine vorzeitige Ruhestandsversetzungmöglich<br />
machen – Voraussetzung<br />
bestimmte Anzahl an<br />
ruhegenussfähigen Jahren<br />
(jedoch Abschlag von<br />
3,36% pro Jahr – 0,28 %<br />
pro Monat – des früheren<br />
Pensionsantrittes).<br />
Ein eventuell beabsichtigter<br />
Nachkauf ist nicht an eine<br />
Frist gebunden und kann<br />
daher jederzeit erfolgen.<br />
Sicherlich ist es ratsam, vor<br />
der Antragstellung entsprechende<br />
Informationen einzuholen.<br />
Teilzeitbeschäftigungen:<br />
Freiwillige Pensionsbeiträge<br />
für die Zeit vom<br />
1. 1. 2002 bis 31. 12. 2004<br />
Seit der am 1.1.<strong>2005</strong> in<br />
Kraft getretenen Pensionsordnungsnovelle<br />
können<br />
BeamtInnen der Gemeinde<br />
Wien bei Inanspruchnahme<br />
von Teilzeitbeschäftigung<br />
zur Pflege eines Kindes freiwillig<br />
einen höheren Pensionsbeitrag<br />
leisten, der sich<br />
bei der Durchrechnung der<br />
Bezüge im Zusammenhang<br />
mit einer Ruhestandsversetzung<br />
positiv auswirken<br />
kann, da von einer höheren<br />
Bemessungsgrundlage auszugehen<br />
ist.<br />
Unter Teilzeitbeschäftigung<br />
ist hier die Kinderbetreuung<br />
bis längstens zum Ablauf