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teamwork 2005 - FSG-HG1

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Bolkestein meuchelt Sozialstandards<br />

Das Szenario: eine Baustelle, 25<br />

Arbeitnehmerschutzgesetze,<br />

und im Gewährleistungsfall steht<br />

der Bauherr vor der Frage, ob er<br />

sich an den deutschen Architekten,<br />

den Ingenieur der polnischen<br />

Baufirma oder die britische<br />

Bauleitung wenden soll. Alle<br />

Arbeitskräfte – auch die österreichischen<br />

– wurden von einem<br />

ungarischen Arbeitskräfteüberlasser<br />

beigestellt. Die sind<br />

schließlich viel billiger: zweifellos,<br />

denn es gilt ungarisches<br />

Recht.<br />

Ein Turmbau zu Babel? Nein, so<br />

wollte es die „Bolkestein Richtlinie"<br />

(Frits Bolkestein ist EU-<br />

Kommissar für Binnenmarkt,<br />

Steuern und Zollunion; Anm.).<br />

Auf Grund des Herkunftslandprinzips<br />

arbeiten Dienstleister<br />

unter alleiniger Beachtung der<br />

Rechtsordnung ihres Heimatstaates.<br />

Die ungarische Briefkastenfirma<br />

stellt Leute an, und<br />

schon gilt auf der Wiener Ring-<br />

Eine Rücknahme und völlige Überarbeitung der umstrittenen EU-Dienstleistungsrichtlinie,<br />

die derzeit im Europäischen Parlament behandelt wird, fordern<br />

die Vorsitzenden der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG)<br />

Rudolf Hundstorfer, der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) Wolfgang<br />

Katzian sowie der deutschen Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)<br />

Frank Bsirske. Nicht ohne Grund: ArbeitnehmerInneninteressen blieben dabei<br />

auf der Strecke.<br />

straße die ungarische Arbeitszeitregelung,<br />

der ungarische<br />

Kollektivvertrag und die unga-<br />

rische Entgeltfortzahlung im<br />

Krankheitsfall. Alles billiger, nur<br />

die Lebenshaltungskosten der<br />

österreichischen Arbeiter sind<br />

gleich geblieben.<br />

Ende März <strong>2005</strong> stellte der<br />

Europäische Rat der Staats- und<br />

Regierungschefs in Brüssel fest,<br />

dass die vorliegende Fassung<br />

des Richtlinienentwurfes den<br />

Anforderungen des Europäischen<br />

Sozialmodells nicht gerecht<br />

wird.<br />

Neue Aufgabe für die<br />

MA 67 – „Projekt Stadthalle"<br />

Mit Wirksamkeit vom 1. September<br />

<strong>2005</strong> bis vorerst 30. Juni 2007 wird,<br />

mit Unterbrechung für die Monate<br />

Juli und August 2006, im Bereich um<br />

die Stadthalle in einem Pilotbetrieb<br />

die Parkraumbewirtschaftung (flächendeckende<br />

gebührenpflichtige<br />

Kurzparkzone) eingeführt, wobei diese<br />

Kurzparkzone täglich (Montag bis<br />

Sonntag) von 18 bis 23 Uhr gültig<br />

sein wird.<br />

Zu diesem Zweck wurde seitens der<br />

MA 67 eine neue Organisationseinheit<br />

mit 32 Dienstposten geschaffen.<br />

Die Arbeitszeit der neuen Kolleg-<br />

Innen erstreckt sich von Montag bis<br />

Freitag von 14 bis 23.30 Uhr sowie<br />

Samstag, Sonn- und Feiertag von 17<br />

bis 23.30 Uhr, wobei die KollegInnen<br />

unter der Woche bis 18 Uhr die<br />

Überwachung in den übrigen Bezirken<br />

verstärken werden.<br />

Der Personalvertretung war im Vor-<br />

Foto: Media Wien<br />

Foto: Archiv<br />

Bedeutet dies das Aus für die<br />

„Bolkestein Richtlinie“? Keineswegs,<br />

im Hintergrund wird bereits<br />

an einer geänderten Version<br />

gefeilt. Ihr Beschluss ist für<br />

das Frühjahr 2006 geplant.<br />

Geld als einziger Wertemaßstab?<br />

Gute Qualität, angemessene<br />

Bezahlung, Sicherheit,<br />

Umweltschutz – alles Schnee<br />

von gestern? Norbert Pelzer<br />

Auf Grund des<br />

HerkunftslandprinzipsarbeitenDienstleister<br />

unter<br />

alleiniger Beachtung<br />

der<br />

Rechtsordnung<br />

ihres Heimatstaates.<br />

Das<br />

wäre das Ende<br />

des EuropäischenSozialmodells.<br />

hinein bewusst, dass in dem bis<br />

30.6.2007 befristeten Jahresarbeitszeitmodell<br />

einige Probleme auftreten<br />

können. Die Tatsache, dass die Arbeitszeit<br />

bis 23.30 Uhr festgelegt wurde,<br />

erfordert nicht nur erhöhte Flexibilität<br />

der Bediensteten, sondern bedeutet<br />

vor allem, dass sich dies auch im<br />

privaten Bereich auswirken wird.<br />

Wir werden als Personalvertretung<br />

jedoch von Anfang an dafür eintreten,<br />

dass die im Sinne der Parkraumbewirtschaftung<br />

notwendigen Dienste<br />

fair und gerecht aufgeteilt werden.<br />

Gerade die im Volksmund als „Parksheriffs"<br />

bezeichneten Bediensteten<br />

der Stadt Wien haben schon des Öfteren<br />

bewiesen, dass diese unbeliebte<br />

Tätigkeit zu einer Verbesserung<br />

der Parkplatzsituation führt.<br />

Teamwork | 15

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