Judas-Kulturmagazin Juni 2008

Reinigung von Krankheit und Schuld und zu den
gebräuchlichsten Schutzmitteln gegen schädigende
Einflüsse an den besonders gefährlichen
Wendepunkten im Jahres- und Lebenslauf.“, so
das Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens.
Das Christentum verbot das dann als heidnisch
– und veranstaltet heute St.Martins-Umzüge mit
Fackel. Die andern feiern derweil Halloween. In
den Kirchen kokeln nun Kerzen sowie der heidnische
Haschisch-Ersatz Weihrauch.
Im dritten Reich warfen sich die Studenten mit
ihren Fackeln den Nazis an den Hals – die dann
zum Verbrennen von Büchern und Synagogen
gute Dienste leisteten.
Die Nazis fanden die Rückkehr vor die christliche
Symbolik gut, andererseits bewegte sich
der Führer mit seiner Vorsehung weiter auf dem
Kreuzesacker: "Indem ich mich des Juden erwehre,
vollende ich das Werk des Herrn“. Wenn
das nicht erzchristlich ist...
Was die Nazis als Anti-Kerze liebten, das ging in
der DDR mit Fackel-Propaganda-Märschen weiter,
als Rückgriff auf alte Arbeiter-Symbolik, die
Ulbricht noch erlebt hatte.
Hierzulande erleuchten Fackeln bis heute den
Großen Zapfenstreich, das höchste militärische
Zeremoniell der Bundeswehr. Man hatte ja auch
sonst einiges vom Nazi-Militär- und Olympiagepränge
mit in die BRD geschleift.
DAS COMEBACK DES FÜHRERS IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
Ein gewisser Herr Diem hatte als Chef des Nationalen
Olympischen Komittees die Idee mit der
Fackel vorgeschlagen – und Goebbels war begeistert.
Die war dann nicht nur hart wie Krupp-
Stahl – sondern auch daraus gemacht.
Der Ur-Fackel-Lauf ging dann von Olympia über
Athen, Delphi, Sofia, Belgrad, Budapest, Wien
und Prag nach Berlin – und wurde genausooft
von Antifaschisten angegriffen wie die heutige
von Menschenrechtlern.
Ganz am Rande: Die paar hundert toten tibetischen
Mönche mitsamt ihrer unterdrückten Kultur,
eine Sauerei, was China da tut.
Die wirklichen Massenmörder heißen Bush (eine
Million Tote im Irak) und Putin (hunderttausende
Tschetschenen). Beide Kriege dienten bloß
schäbigen Interessen von imperialen Arschlöchern.
Als Mittelmacht hat man hierzulande gut vorgesorgt:
Schröder sitzt in Putins Arsch und Merkel
in Bush’s. Da lässt sich leicht über China reden
– bei vorzüglich laufenden Geschäftsbeziehungen.
Na, wer sagts denn? Die Fackel ist immer gut
fürs Reich!
JTK