Judas-Kulturmagazin Juni 2008
Judas-Kulturmagazin Juni 2008
Judas-Kulturmagazin Juni 2008
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Haken am Kreuz?<br />
Am Kölner Dom, der vermutlich nicht abgekoppelt<br />
ist von Gottesverehrung, befinden sich mehrere NS-<br />
Hakenkreuze an Schlusssteinen, die von der Dombauhütte<br />
als Tribut an die braune Mörderideologie<br />
1933 ff eingraviert wurden.<br />
Ich habe vor Jahren den Kardinal und seine Dombau-meisterin,<br />
Frau Prof. Schock-Werner, darauf<br />
aufmerksam gemacht und darum gebeten, dass man<br />
sich davon in geeigneter Form öffentlich und sichtbar<br />
distanziere. Herr Meisner fand es nicht der Mühe<br />
wert, darauf irgendwie zu reagieren.<br />
Ebenso machte ich beide ebenso wie Papst Benedikt<br />
auf die sogenannten "Judensau“-Skulpturen aufmerksam,<br />
die sich als Schnitzwerk im Chorgestühl<br />
und als Wasserspeier außen am Ostchor des Kölner<br />
Domes befinden und regte an, dass man beide menschenverachtenden<br />
Skulpturen kommentiere und<br />
sich von dem dargestellten Judenhass distanziere.<br />
Auch darauf reagierte der Kardinal nicht. Die Dombaumeisterin<br />
lehnte das Ansinnen ab, erklärte das<br />
Schnitzwerk zu einem bedeutenden Kulturgut und<br />
befand die Kunstaktion, mit der ich die Diskussion<br />
darüber anstieß, als "geschmacklos“ - nicht aber das<br />
Hetzbild.<br />
Sind solche Kulturgüter von "Gottesverehrung abgekoppelt“<br />
und im Verständnis des Kardinals und der<br />
katholischen Kirche "entartet“ oder sind sie dem<br />
Kunstverständnis des Kardinals und des Papstes genehm?<br />
Es gibt mehr als 25 solche und ähnliche mit der<br />
christlichen Gottesverehrung verbundene Kulturgüter<br />
an deutschen Kirchen (z.B. in Regensburg, in Erfurt<br />
und Bad Wimpfen).<br />
DAS COMEBACK DES FÜHRERS IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />
Hätten der Kardinal, sein Oberhirte und seine Dombaumeisterin<br />
nicht allen Anlass, sich mit ihrer eigenen<br />
Kultur angemessen auseinanderzusetzen, statt<br />
sich unqualifiziert oder gar im Jargon der Nazis zu<br />
einer Kunst zu äußern, die sich aus gutem Grund<br />
von solcher Gottesverehrung abkoppelt?<br />
Oder sollte ihr Kulturverständnis tatsächlich demjenigen<br />
ähneln, das mit einem Kreuz mit Haken versehen<br />
war und Kunst als "entartet“ erklärte, die sich ihrer<br />
Ideologie verweigerte? Hat ihr Kulturverständnis<br />
also möglicherweise ausklappbare Haken, wie sie in<br />
beigefügter Abbildung erkennbar sind?<br />
Aus "Humanistischer Pressedienst Online“: Kardinal<br />
Meisner verkündete, dass "Kultur entartet“, wenn sie<br />
von der "Gottesverehrung abgekoppelt“ werde. Anmerkungen<br />
und Fragen von Wolfram P. Kastner.