Kompetenzprofil Sucht - Expertengruppe Weiterbildung Sucht
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4.0 INTERVENTION<br />
Titel der Kompetenz Definition der Handlungseinheit<br />
4.12 Notfall- und Krisenintervention<br />
Durch Voraussicht und klare<br />
Einschätzung der Krisen, Notfälle<br />
und potenziellen Risiken sowie<br />
durch das Ergreifen notwendiger<br />
Massnahmen beim Auftreten einer<br />
Krise werden diese entschärft,<br />
die negativen Auswirkungen<br />
gedämpft und die Sicherheit der<br />
Mitarbeitenden und KlientInnen /<br />
PatientInnen gewährleistet.<br />
4.13 Fallbezogene Vernetzung<br />
Durch die Organisation von oder<br />
die Teilnahme an interinstitutioneller<br />
und berufsübergreifender<br />
Zusammenarbeit bei der Begleitung<br />
eines spezifischen Falls durch<br />
mehrere Institutionen werden die<br />
adäquate und wirksame Hilfeleistung<br />
gewährleistet und Doppelspurigkeiten<br />
oder das Weiterreichen<br />
von einem Dienst zum nächsten<br />
vermieden.<br />
18 <strong>Kompetenzprofil</strong> <strong>Sucht</strong><br />
> Kennen der im <strong>Sucht</strong>bereich sowohl bei KlientInnen / PatientInnen wie auch<br />
beim Personal vorkommenden medizinisch-psychosozialen Notfälle und<br />
Krisen. Kenntnis der Weisungen und erarbeiteten Abläufe zum<br />
Krisenmanagement. Erkennen der Risikosituationen und Krisenanzeichen<br />
bei den PatientInnen / KlientInnen sowie beim Personal, wie auch der<br />
potentiellen Folgeschäden. Kenntnis der Dienste, die allenfalls beigezogen<br />
werden müssen.<br />
> Unmittelbare Beurteilung der Krise. Behandlungsalternativen vorsehen und<br />
rasche Entscheidung bezüglich der Intervention (Zeitpunkt, Umfang,<br />
Massnahmen) und der zu involvierenden Personen oder Institutionen treffen.<br />
> Vorübergehende Übernahme der Entscheidungskompetenz für die<br />
KlientInnen / PatientInnen. Schnell eine adäquate Intervention einleiten und<br />
mit Erste-Hilfe-Massnahmen beginnen. Partnerinstitutionen und<br />
Beziehungsnetz der KlientInnen / PatientInnen einbeziehen. Weiterleitung<br />
an den betreffenden Dienst.<br />
> Evaluation des Krisenmanagements, Dokumentieren der Krise und Planung<br />
von Verbesserungsmassnahmen. Evaluation der Verantwortungsrückgabe<br />
an die KlientInnen / PatientInnen. Vorsehen von Debriefings für das<br />
Personal.<br />
> Informationsbeschaffung über die beteiligten oder zu beteiligenden Dienste<br />
des Netzwerks sowie über die Schnittstellen und die eventuell vorhandenen<br />
Doppelspurigkeiten. Kenntnis der vorhandenen interinstitutionellen<br />
Zusammenarbeitsvereinbarungen.<br />
> Wahl der für den jeweiligen Fall zu involvierenden Institutionen und Dienste.<br />
Planung der Netzwerkaktivitäten.<br />
> Einverständnis der KlientInnen / PatientInnen suchen. Evaluation potenzieller<br />
aus der Zusammenarbeit resultierender Schwierigkeiten und Chancen aus<br />
der Perspektive der KlientInnen / PatientInnen und der Institutionen.<br />
Festlegung der Aufgabenteilung bezüglich Rollen, Verantwortlichkeiten und<br />
Schnittstellen zwischen den Beteiligten. Organisation von oder Teilnahme an<br />
Netzwerktreffen. Umsetzung der geplanten Massnahmen. Information der<br />
PatientInnen / KlientInnen und/oder der involvierten Dienste.<br />
> Evaluation des Netzwerks hinsichtlich des Wohlbefindens der KlientInnen /<br />
PatientInnen sowie deren Angehörigen.