Kompetenzprofil Sucht - Expertengruppe Weiterbildung Sucht
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5.0 NIEDERSCHWELLIGE INTERVENTIONEN<br />
Titel der Kompetenz Definition der Handlungseinheit<br />
5.1 Beratung und Begleitung (im Bereich Schadensminderung)<br />
Aufbau eines Vertrauensverhältnisses<br />
mit den KlientInnen durch die<br />
Beratung bei alltäglichen Problemstellungen<br />
mit dem Ziel, die<br />
Ressourcen und Selbstverantwortung<br />
zu stärken<br />
und die Bereitschaft zur<br />
Annahme weiterer Hilfsangebote<br />
zu erhöhen, damit die KlientInnen<br />
besser zur Alltags- und Lebensbewältigung<br />
befähigt und ihre<br />
Lebensqualität verbessert werden<br />
können.<br />
5.2 Pflege (delegierte pflegerische Versorgung)<br />
Durch eine pflegerische und<br />
medizinische Grundversorgung in<br />
niederschwelligen Institutionen,<br />
welche nur über eine elementare<br />
medizinische Infrastruktur verfügen,<br />
wird der Gesundheitszustand der<br />
PatientInnen verbessert und einer<br />
Verschlechterung vorgebeugt.<br />
20 <strong>Kompetenzprofil</strong> <strong>Sucht</strong><br />
> Durch Gespräche, Beobachtung von Verhaltensweisen, gezieltes<br />
Nachfragen usw. die vorhandenen (materiellen, sozialen, kognitiven,<br />
physischen, psychischen und motivationalen) Ressourcen abklären sowie<br />
Defizite und Bedürfnisse einschätzen. Überprüfung bereits beanspruchter<br />
Unterstützung durch das Hilfenetz. Bereitschaft zu Hilfestellung<br />
signalisieren.<br />
> Gemeinsame Ziele und angemessene Interventionen vereinbaren.<br />
Zuständigkeiten und Grenzen der Unterstützungsmassnahmen klar regeln<br />
und kommunizieren. Falls notwendig, Entscheid für eine Krisenintervention.<br />
> Zielorientierte Umsetzung der beschlossenen Interventionen (Beratung,<br />
Hausbesuche, Begleitung in andere Institutionen, Beschäftigungs- oder<br />
Freizeitprogramme, Kleiderabgabe usw.). Leisten von Motivationsarbeit.<br />
Gezielte Vernetzung mit anderen Angeboten und bei Bedarf Begleitung der<br />
KlientInnen. Vermittlung allgemeiner Informationen zu den Themen <strong>Sucht</strong>,<br />
Gesundheit, Hygiene, Ernährung, Alltagsgestaltung usw. Falls notwendig,<br />
Umsetzung der beschlossenen Krisenintervention.<br />
> Regelmässige Standortbestimmungen, allenfalls unter Einbezug des persönlichen<br />
und institutionellen Umfelds der KlientInnen. Überprüfung der<br />
Zielerreichung.<br />
> Informationsbeschaffung über den somatischen und psychischen<br />
Gesundheitszustand der PatientInnen und über die aktuelle Verordnung<br />
(feste Medikation plus Reserve).<br />
> Planung einer pflegerischen Intervention gemäss den Möglichkeiten der<br />
Institution. Entscheid über die eventuelle Überweisung an eine spezialisierte<br />
Institution.<br />
> Durchführung der pflegerischen Behandlung (Wundversorgung,<br />
Medikamentenabgabe usw.). Information über Präventionsmassnahmen<br />
und Abgabe von Präventionsmaterial. Gegebenenfalls für eine spezielle<br />
Behandlung motivieren und Überweisung organisieren. Falldokumentation.<br />
Beratung in Hygiene und Ernährung. Notfallintervention einleiten.<br />
> Überprüfung der Wirkung der pflegerischen Behandlung.