Elementare Zahlentheorie - Fachbereich Mathematik - Universität ...
Elementare Zahlentheorie - Fachbereich Mathematik - Universität ...
Elementare Zahlentheorie - Fachbereich Mathematik - Universität ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
16<br />
Zudem haben wir in Beispiel 3.8 gesehen, daß dies für q ∈<br />
{2, 3, 5, 7, 13, 17, 19, 31, 61, 89} der Fall ist. Dem geübten Auge fällt auf, daß<br />
diese Zahlen Primzahlen sind. Das ist kein Zufall, wie Proposition 1.23 zeigt. Ist<br />
Mq eine Primzahl, so trifft dies auf q notwendigerweise ebenfalls zu. Aber nicht<br />
jede Primzahl q führt auch zu einer Mersenneschen Primzahl:<br />
2 11 − 1 = 2047 = 23 · 89.<br />
Der französische <strong>Mathematik</strong>er Marin Mersenne gab 1644 eine Liste der Mersenneschen<br />
Primzahlen für 2 ≤ q ≤ 257, die allerdings Fehler enthielt, was nicht so<br />
verwundert, wenn man bedenkt, wie rasch die Zahlen anwachsen. So erkannte er<br />
z.B. nicht, daß<br />
M257=231.584.178.474.632.390.847.141.970.017.375.815.706.539.969.331.281.128.078.915.168.015.826.259.279.871<br />
keine Primzahl ist. Ein verzeihlicher Fehler, wie mir scheint, wenn man bedenkt, daß<br />
ihm keine elektronischen Hilfsmittel zur Faktorisierung zur Verfügung standen. Der<br />
Leser mag sich daran versuchen, die Primfaktorzerlegung von M257 zu finden.<br />
Die größte im März 2010 bekannte Mersennesche Primzahl ist zugleich die größte<br />
zur Zeit überhaupt bekannte Primzahl:<br />
M43.112.609 = 2 43112609 − 1.<br />
Die zugehörige vollkommene Zahl hat fast 13 Millionen Ziffern.<br />
Bislang (Stand März 2010) hat man nur 47 Mersennesche Primzahlen finden können,<br />
und es ist ein weiteres offenes Problem, ob es unendlich viele Mersennesche Primzahlen<br />
gibt! Wer sich an der Suche nach weiteren Mersenneschen Primzahlen beteiligen<br />
möchte, kann dies über das GIMPS-Projekt tun:<br />
http://www.mersenne.org<br />
Proposition 1.23 (Mersennesche Primzahlen)<br />
Ist Mq = 2 q − 1 ∈ P, q ≥ 2, eine Mersennesche Primzahl, so ist q ∈ P eine<br />
Primzahl.<br />
Beweis: Ist q keine Primzahl, so gibt es ganze Zahlen m, n ≥ 2 mit q = m · n.<br />
Dann ist<br />
Mq = ((2 m ) n − 1) = (2 m n−1<br />
− 1) · 2 mi<br />
ein Produkt von zwei positiven Zahlen, die beide größer als 1 sind. Mithin ist Mq<br />
nicht irreduzibel, also keine Primzahl. <br />
Zu Frage E, Teil c.: Wir haben gesehen, daß keine polynomiale Funktion primzahlerzeugend<br />
sein kann und daß die exponentielle Funktion P → Z : q ↦→ 2 q − 1<br />
auch nicht funktioniert. Beides war Pierre de Fermat (1601-1665) bekannt, und er<br />
i=0