Elementare Zahlentheorie - Fachbereich Mathematik - Universität ...
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Wir wollen noch mehr Beispiele anführen, geben dabei aber nicht mehr die Zerlegung<br />
an. Zudem ordnen wir sie schematisch, so daß eine gewisse Struktur erkennbar wird:<br />
0 1 2 · 4 5 · ·<br />
8 9 10 · · 13 · ·<br />
16 17 18 · 20 · · ·<br />
· 25 26 · · 29 · ·<br />
32 · 34 · 36 37 · ·<br />
40 41 · · · 45 · ·<br />
· 49 50 · 52 53 · ·<br />
Ein Punkt in der Tabelle deutet an, daß die Zahl nicht Summe zweier Quadrate ist.<br />
Es fällt auf, daß die vierte, die siebte und die achte Spalte leer bleiben. Eine Zahl in<br />
der vierten Spalte hat modulo 8 den Rest 3, analoges gilt für die Zahlen der Spalten<br />
sieben und acht. Um solche Zahlen scheint es also nicht gut bestellt zu sein, bei dieser<br />
Fragestellung. Es wird eines der Hauptanliegen dieser Vorlesung sein, die Zahlen n<br />
vollständig zu klassifizieren, die sich als Summe zweier Quadratzahlen schreiben<br />
lassen (siehe Satz 4.15 und 8.52). Dabei soll klassifizieren bedeuten, daß wir die<br />
Primfaktorzerlegung der zulässigen Zahlen n angeben. Den Fall, daß n eine Primzahl<br />
mit Rest Eins modulo vier ist, behandeln wir in Satz 4.13. Für den allgemeinen Fall<br />
geben wir zwei unabhängige Beweise in Satz 4.15 und in Satz 8.52.<br />
Zu Frage I: Wir wollen alle Tripel (x, y, z) positiver ganzer Zahlen bestimmen, die<br />
der Bedingung<br />
x 2 + y 2 = z 2<br />
(3)<br />
genügen. Da diese als ganzzahlige Seitenlängen von rechtwinkligen Dreiecken auftreten,<br />
haben wir sie pythagoreische Zahlentripel genannt. Wir nennen ein pythagoreisches<br />
Zahlentripel teilerfremd, falls es keine Primzahl gibt, die alle drei Zahlen x,<br />
y und z teilt. Aufgrund von (3) sind die drei Zahlen genau dann teilerfremd, wenn<br />
x und y teilerfremd sind. Wir werden weiter unten im Zusammenhang mit linearen<br />
diophantischen Gleichungen den Begriff teilerfremd genauer untersuchen (siehe<br />
Definition 2.1).<br />
Satz 1.27 (Klassifikation pythagoreischer Zahlentripel)<br />
Es seien x, y, z ∈ Z>0 positive ganze Zahlen.<br />
a. Genau dann ist (x, y, z) ein pythagoreisches Zahlentripel, wenn für alle a ∈<br />
Z>0 auch (a · x, a · y, a · z) ein pythagoreisches Zahlentripel ist.<br />
b. Ist (x, y, z) ein teilerfremdes pythagoreisches Zahlentripel, so ist genau eine<br />
der beiden Zahlen x oder y eine gerade Zahl und z ist auf alle Fälle ungerade.<br />
c. Genau dann ist (x, y, z) ein teilerfremdes pythagoreisches Zahlentripel mit ungeradem<br />
x, wenn es positive ganze Zahlen u, v ∈ Z>0 mit<br />
u > v, ggt(u, v) = 1 und u − v ≡ 1 (mod 2)