Rahmenrichtlinien Kindergarten - Provincia Autonoma di Bolzano
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2.2. .3 demokratie und kindliche Partizipation<br />
demokratisches handeln zählt zu den wichtigsten grundlagen unserer gesellschaft. es setzt<br />
ein „Wir-gefühl“ in der gruppe, gegenseitigen Respekt, anerkennung und Wertschätzung<br />
sowie Solidarität voraus, <strong>di</strong>e sich in gegenseitiger Unterstützung und hilfe äußert. demokratisches<br />
Verhalten ist zudem von Verantwortungsübernahme und achtung vor der unantastbaren<br />
Würde eines jeden menschen geprägt. <strong>di</strong>ese erfahrung über den Wert des menschen,<br />
der eigenen Person und der anderer Personen machen Kinder von anfang an.<br />
Wenn ein Kind in den <strong>Kindergarten</strong> eintritt, steht es vor der aufgabe, sich in einer gruppe<br />
von Kindern mit höchst unterschiedlichem familien- und erfahrungshintergrund einzuleben. im<br />
täglichen miteinander erfährt es, was demokratie bedeutet und wodurch sich demokratisches<br />
handeln auszeichnet. es muss lernen, Kompromisse einzugehen, im miteinander eine Balance<br />
zu finden und mit sozialen Konflikten umzugehen. <strong>di</strong>e Stärkung demokratischer Kompetenzen<br />
kann jedoch nur über <strong>di</strong>e aktive Beteiligung der Kinder erfolgen, d. h. durch Partizipation. <strong>di</strong>ese<br />
form der einflussnahme wird den Kindern durch einbezug in entscheidungsprozesse zugestanden<br />
und durch angebote, ihre lebens- und sozialen nahräume selbst mitzugestalten. <strong>di</strong>ese<br />
Beteiligungsprozesse setzen eine demokratische Kooperation und Kommunikation zwischen<br />
Kindern und erwachsenen sowie der erwachsenen und Kinder untereinander voraus. durch<br />
<strong>di</strong>e gelingende Beteiligung an den entscheidungen, <strong>di</strong>e ihr eigenes leben und das der gemeinschaft<br />
betreffen, erwerben <strong>di</strong>e Kinder <strong>di</strong>e Bereitschaft und <strong>di</strong>e fähigkeiten zur demokratischen<br />
teilhabe.<br />
Bildungsziele<br />
das Kind beteiligt sich an entscheidungen, <strong>di</strong>e sein leben im <strong>Kindergarten</strong> betreffen. es entwickelt<br />
<strong>di</strong>e Bereitschaft zur übernahme von Verantwortung. es erlangt <strong>di</strong>e überzeugung, einfluss<br />
nehmen zu können und baut <strong>di</strong>e fähigkeit zur demokratischen teilhabe auf. <strong>di</strong>e Bildungsziele<br />
umfassen insbesondere:<br />
• Die Erweiterung der sozialen Kompetenzen<br />
das Kind erkennt <strong>di</strong>e eigenen Seins- und Sichtweisen, äußert <strong>di</strong>ese und lernt sie zu vertreten,<br />
es nimmt <strong>di</strong>e Sichtweise anderer wahr und respektiert sie, kann <strong>di</strong>e eigenen interessen<br />
mit anderen interessen in einklang bringen und Konflikte konstruktiv lösen.<br />
• Das Übernehmen von Verantwortung<br />
das Kind übernimmt für sich und andere Kinder Verantwortung, fühlt sich zustän<strong>di</strong>g für <strong>di</strong>e<br />
eigenen Belange und <strong>di</strong>e der gemeinschaft.<br />
• Die Einflussnahme und der Ausbau der Fähigkeiten zur demokratischen Teilhabe<br />
durch das leben in der gemeinschaft lernt das Kind <strong>di</strong>e Bedeutung von Regeln für das Zusammenleben<br />
sowie gesprächs- und abstimmungsregeln kennen und anwenden. außerdem<br />
lernt es, einen eigenen Standpunkt einzubringen und zu überdenken, andere ansichten<br />
anzuhören und zu respektieren sowie Kompromisse einzugehen.<br />
RahmenRichtlinien füR den KindeRgaRten in SüdtiRol