Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ein deutsches Requiem<br />
„Selig sind, die da Leid tragen“ - mit<br />
diesen Worten aus dem Matthäusevangelium<br />
leitet Johannes Brahms<br />
sein Werk ein und macht damit gleich<br />
seine Intention deutlich: Keine Trauermusik,<br />
keine Totenmesse im herkömmlichen<br />
Sinn wollte er schreiben.<br />
Sein Requiem soll den Hinterbliebenen<br />
und Leidtragenden Trost spenden<br />
und Hoffnung machen. Es ist eine<br />
Musik von Ernst und Würde, aber insbesondere<br />
von großer Zuversicht.<br />
1868 wurde die Komposition in einer ersten<br />
Fassung unter seinem Dirigat im Dom<br />
zu Bremen uraufgeführt. Das „deutsche<br />
Requiem“, so wie wir es heute kennen, kam<br />
erstmals ein Jahr später im Leipziger gewandhaus<br />
zur aufführung. Bereits in den<br />
folgenden 10 Jahren wurde es in mehr als<br />
100 weiteren Konzertveranstaltungen in<br />
ganz Europa einem breiten Publikum bekannt<br />
gemacht. Mit dem großen Erfolg des<br />
Requiems festigte Brahms schließlich seinen<br />
Ruf als Komponist von hohem Rang.<br />
Unter der Leitung von Kreiskantor Elmar<br />
Sauer und der Mitwirkung des „neuen<br />
Rheinischen Kammerorchesters Köln“<br />
führt die „Evangelische Kantorei aachen<br />
Süd-West“ das „deutsche Requiem“<br />
op. 45 von Johannes Brahms am Samstag,<br />
dem 23. März, um 19.30 Uhr in der<br />
auferstehungskirche, am Kupferofen in<br />
aachen auf. Der Eintritt kostet 16 €, ermäßigt<br />
12 €, Karten im Vorverkauf sind in<br />
der Buchhandlung Jacobi‘s nachfolger am<br />
Büchel 12 erhältlich. zur Vorbereitung auf<br />
das Konzert gibt es im März für Interessierte<br />
eine spezielle Predigtreihe in der Immanuelkirche.<br />
nähere Infos dazu<br />
finden Sie im Internet unter<br />
www.kantorei-aachen.de.<br />
Kerstin Nelke<br />
Utrechter Bildhauerkunst in Aachen<br />
Die großen niederländischen Barockmaler sind heute<br />
wohlbekannt. Weniger bekannt ist: Schon im<br />
späten Mittelalter genoss niederländische Kunst<br />
internationalen Ruhm. Bildhauer aus Utrecht<br />
schufen Skulpturen, die in weiten Teilen Europas<br />
Bewunderer und Käufer fanden. Das<br />
<strong>Aachener</strong> Suermondt-Ludwig-Museum in der<br />
Wilhelmstraße zeigt dies ab dem 14. März<br />
in der großen Sonderausstellung „Made<br />
in Utrecht – Meisterwerke mittelalterlicher<br />
Bildhauerkunst 1430-1530“.<br />
zu sehen sind 90 großartige Exponate<br />
aus Stein, holz und Pfeifenton: von<br />
monumentalen, mit Figuren bestückten<br />
altaraufsätzen über heiligenfiguren<br />
in verschiedensten größen und ausführungen<br />
bis hin zu vergleichsweise<br />
winzigen und dennoch detailreichen<br />
Pfeifentonfiguren.<br />
Dass dieser Kunstschatz heute bestaunt<br />
werden kann, grenzt an ein<br />
Wunder. Der sogenannte Bildersturm<br />
beendete in der zweiten hälfte des<br />
16. Jahrhunderts die große Utrechter<br />
Bildhauertradition. Radikalisierten Calvinisten<br />
waren Darstellungen von heiligen<br />
ein Dorn im auge. Sie verwüsteten<br />
katholische Kirchen, schlugen Skulpturen<br />
die Köpfe und gliedmaßen ab und<br />
stachen ihnen die augen aus. Sie warfen<br />
Bildnisse auf Schutthaufen, setzten<br />
sie in Brand oder entzogen sie durch<br />
Einmauern den Blicken.<br />
Das Suermondt-Ludwig-Museum<br />
hat sich gemeinsam mit dem Utrechter<br />
Museum Catharijneconvent auf die<br />
Suche nach Kunstwerken gemacht, die<br />
diese zeit überdauerten. So ist ein noch<br />
Bild: wikimedia.org<br />
Kunst 12<br />
Meister des Utrechter steinernen<br />
Frauen kopfes: Christus und die Samariterin,<br />
Zyfflich, Pfarrkirche Sankt Martin,<br />
© Foto: Stephan Kube, Greven<br />
in vollständiger Pracht erhaltener altaraufsatz<br />
zu sehen, der aus einer kleinen Kirche<br />
in norwegen nach aachen kommt. andere<br />
Kunstwerke wiederum zeugen von der<br />
bewegten zeit, der sie ausgeliefert waren.<br />
Die ausstellung wird ergänzt durch<br />
einen hintergrundfilm und die anschauliche<br />
Rekonstruktion einer mittelalterlichen<br />
Bildschnitzer-Werkstatt mitsamt den dazugehörigen<br />
Werkzeugen. Der Eintritt zur<br />
Sonderschau „Made in Utrecht“ kostet 7 €<br />
(ermäßigt 3,50 €), umfasst auch den Besuch<br />
des übrigen hauses und ermöglicht so Vergleiche<br />
und gegenüberstellungen.<br />
Die ausstellung „Made in Utrecht“ wird<br />
am Mittwoch, 13. März 2013, um 17 Uhr mit<br />
ansprachen in der adalbertkirche, adalbertstift<br />
4, eröffnet, der Eintritt dazu und<br />
im Museum ist an diesem Tag frei. Die ausstellung<br />
ist bis zum 16. Juni 2013 zu den gewohnten<br />
Öffnungszeiten zu besichtigen.<br />
Während der Kunstmesse „TEFaF“ in Maastricht<br />
vom 14. bis zum 24.03.2013 gelten<br />
folgende Sonderöffnungszeiten: Mo.-So.:<br />
11-18 Uhr, Mi.: 11-20 Uhr.<br />
Weitere Informationen finden Sie im Internet<br />
unter www.made-in-utrecht.de.<br />
100 Jahre Fund der „Nofretete“<br />
Parallel zur ausstellung „Im Licht von amarna. 100 Jahre<br />
Fund der nofretete“, mit der das ägyptische Museum<br />
Berlin den Jahrhundertfund der Büste der nofretete,<br />
der großen Königlichen gemahlin des Pharao<br />
Echnaton feiert, berichtet der ägyptologe Dr. Martin<br />
Fitzenreiter, Kurator des ägyptischen Museums der<br />
Universität Bonn, am Donnerstag, dem 28. März, um<br />
19.30 Uhr in der Volkshochschule aachen, Peterstraße<br />
21-25, Raum 241, über neue Forschungsergebnisse und<br />
bleibende geheimnisse, die die geheimnisvolle Schöne<br />
weiterhin umgeben. Der Eintritt zum Vortrag kostet 4 €.