Erzählliteratur 1800-1914 - Leinstein.de
Erzählliteratur 1800-1914 - Leinstein.de
Erzählliteratur 1800-1914 - Leinstein.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6 Examensvorbereitung | Englische Literaturwissenschaft | Roman <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
Figuren<br />
Raumdarstellung<br />
Ebene <strong>de</strong>r<br />
Vermittlung<br />
Verschleierung<br />
<strong>de</strong>r Fiktionalität<br />
folgerichtig auseinan<strong>de</strong>r hervor.<br />
Lebensecht, nach damaligen psychologischen Kenntnissen glaubwürdig<br />
Viele Realitätsreferenzen auf die zeitgenössische Wirklichkeit und Details über<br />
die Einrichtung von Häusern, technische Errungenschaften, modische Kleidung<br />
etc. die auf eine romanexterne Wirklichkeit verweisen<br />
(„Heteroreferentialität“)<br />
Transparenz und Unauffälligkeit <strong>de</strong>r erzählerischen Vermittlung; Sprache und<br />
Stil erscheinen wie ein durchsichtiges Medium, durch das das Geschehen wie<br />
durch eine Fensterscheibe betrachtet wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Erwecken <strong>de</strong>s Eindrucks, als hätten sich die Ereignisse tatsächlich so<br />
zugetragen – o<strong>de</strong>r hätten sich zumin<strong>de</strong>st so zutragen können.<br />
Mehrsträngige Handlungsführung<br />
Zeitdarstellung: Hauptsächlich chronologisch (Nur punktuell für Rückblen<strong>de</strong>n durchbrochen)<br />
| In sensation novels (Enthüllen von Verbrechen und Geheimnissen) analytisches Erzählen)<br />
Illusionistische Raumdarstellung mit häufig symbolischer Be<strong>de</strong>utung<br />
Funktionen <strong>de</strong>r Raumdarstellung: Häufig zur Figurencharakterisierung<br />
Ten<strong>de</strong>nz zur Individualisierung von Figuren (v.a. die persönlichen Anlagen von Figuren treten<br />
in <strong>de</strong>n Mittelpunkt). Manchmal jedoch Typisierung, I<strong>de</strong>alisierung. Bei Individualisierung<br />
musste auch die Sprache <strong>de</strong>m Charakter <strong>de</strong>r Figur angepasst wer<strong>de</strong>n. Sprache als class<br />
marker.<br />
Figuren als Normrepräsentanten(stellen oft Ausbund an Tugend dar) Übernehmen oft<br />
Mentorfunktion<br />
Große Be<strong>de</strong>utung von Kleidung und Körpersprache<br />
Annahme, <strong>de</strong>r Leser müsse sich in die Figuren hineinversetzen können, sich mit <strong>de</strong>n Figuren<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren können, damit <strong>de</strong>r Roman wertvoll ist. „Doktrin <strong>de</strong>r gerechten<br />
Symathieverteilung“ Gute Figuren positiv, schlechte Figuren negativ, abstoßend.<br />
Poetische Gerechtigkeit: Gute Figuren müssten belohnt, schlechte bestraft wer<strong>de</strong>n.<br />
Form und Inhalt: Fortschrittsglaube spiegelte sich in teleologischer Handlungsführung<br />
wie<strong>de</strong>r. Kontrastierung von selbstlosen und egoistischen Figuren. Love-and-marriage-Plots<br />
spiegeln die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Familie wie<strong>de</strong>r.<br />
Dominante Erzählmo<strong>de</strong>lle: Erst En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jhd. fan<strong>de</strong>n Experimente mit <strong>de</strong>r personalen<br />
Erzählsituation statt, bis dahin herrschten zwei Dominante Mo<strong>de</strong>lle vor: fiktionale<br />
Autobiographie, auktorialer Erzähler.<br />
Teilweise Infragestellung <strong>de</strong>s Wahrheitsanspruchs (Brontë: Wuthering Heights): Mehrere Ich-<br />
Erzähler, die nicht in <strong>de</strong>r Lage sind, eine „wahrheitsgetreue“ Darstellung <strong>de</strong>r von ihnen<br />
beobachteten Ereignisse zu liefern.<br />
Merkmale <strong>de</strong>r auktorialen Erzählsituation<br />
Erzähler steht außerhalb <strong>de</strong>r erzählten Welt, ist nicht am Geschehen auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r<br />
Figuren beteiligt<br />
Außenperspektive auf die Figuren herrscht vor<br />
Erzählerbericht und Kommentar als vorherrschen<strong>de</strong> Erzählweisen<br />
Erzähler ist „explizit“, d.h. wird als individualisierter Sprecher und als (fiktive) Person fassbar.<br />
Erzähler erfüllt eine Reihe von erzähltechnischen Funktionen<br />
o Beschreibt <strong>de</strong>n Schauplatz (Beschreibung)<br />
o Ordnet das Geschehen zeitlich ein<br />
Richard <strong>Leinstein</strong>