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Subjekt als System

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<strong>Subjekt</strong>ivität <strong>als</strong> modale Selbstreferenz des <strong>Subjekt</strong>s: Aneignungsprozesse <strong>als</strong> Formen modaler Selbstreferenz<br />

Entäußerung zurücknehmen, in seine <strong>Subjekt</strong>ivität integrieren.<br />

Diese werden jetzt in der Situation <strong>als</strong> Scheiternserfahrung konstituiert,<br />

vermittelt durch die Situation und die Beteiligten wird <strong>als</strong>o je spezifisch eine<br />

Handlung, ihre Intention und die damit einhergehenden Motive entwertet oder<br />

thematisch umgedeutet. Damit ist das <strong>Subjekt</strong> vor die Wahl gestellt, dies <strong>als</strong><br />

Erfahrung des Scheiterns zu reintegrieren, oder eine Integration zu unterlassen<br />

und sich von den Ergebnissen vorherigen Handelns zu distanzieren; dies<br />

allerdings um den Preis einer gleichzeitigen Entwertung modaler Lebenspraxis<br />

(vgl. Winkler 1988, 160).<br />

Abhängig von der Situationsbasis, den in die Situation eingebrachten Motiven<br />

und der metathematischen Bewertung der Situation wird dies einen mehr oder<br />

weniger tiefen Umbau des <strong>Subjekt</strong>modus betreiben.<br />

5.3.4 <strong>Subjekt</strong> und Matrix<br />

Die Situation <strong>als</strong> solche wurde bei Winkler mit den beiden Aktivitätsdimension<br />

versehen, die <strong>als</strong> zeitlicher Orientierungshorizont zur Verfügung stehen. Die<br />

kurzfristige Variante im Hier und Jetzt kann dabei <strong>als</strong> das identifiziert werden,<br />

was Markowitz im engeren Sinn <strong>als</strong> Situation bezeichnet. Die längerfristige<br />

Variante bildet bei Winkler für das <strong>Subjekt</strong> „über den weiteren Horizont die<br />

Perspektive“. Ihre Aktivitätsdimension findet sich in der „zweiten Zone der<br />

Potentialität“, die über die Ausbildung von Erwartungen mit der Situation<br />

verknüpft ist.<br />

Markowitz bezeichnet die langfristige Variante der Situation <strong>als</strong> Matrix. Mit<br />

Matrix bezeichnet er „ein Gefüge von Referenten (...), das entsteht auf der<br />

Basis zu generalisierender Intentionen unter dem Einschluss dafür notwendiger<br />

Konditionen. (...) Die Matrix integriert (<strong>als</strong>o) nicht nur generalisierte Intentionen<br />

verschiedener Personen; sie bedient auch die Attentionen ihrer Teilnehmer.“<br />

(Markowitz 1987; 494).<br />

Die Funktion dieser Konstruktion ist die Typisierbarkeit von Situationen zu<br />

erleichtern. Die prototypischen Ausprägungen sind die beziehungsartig<br />

strukturierte Situation (bestimmte Referenten werden mit beliebigen Intentionen<br />

verknüpft) bzw. deren Gegenteil, die anonymisierte, zweckgebundene Situation<br />

(indem bestimmte Intentionen mit beliebigen Referenten verknüpft werden).<br />

Dazwischen erstreckt sich eine Reihe thematisch und durch soziale Nähe<br />

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