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Rezensionen durch Michael Sturm-Berger seit 1991 - Sturm-berger.de

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Demgegenüber treten die historischen Religionen – doch wohl mit Absicht - stark in <strong>de</strong>n<br />

Hintergrund. Angesichts <strong>de</strong>ssen mutet <strong>de</strong>r Schluß <strong>de</strong>s Autors über die herausragen<strong>de</strong> Stellung<br />

<strong>de</strong>s Christentums unter <strong>de</strong>n Religionen (S. 156), wie sie schon am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vorwortes von F.<br />

Facchini (S. 5) zur Sprache kommt, einigermaßen suggestiv an. Dies um so mehr, als<br />

gleichzeitig "Mohammed als einer <strong>de</strong>r drei Botschafter <strong>de</strong>s einzigen, alleinigen, allmächtigen,<br />

allwissen<strong>de</strong>n und lebendigen Gottes" (neben Abraham und Jesus) angenommen wird (S. 156).<br />

Lei<strong>de</strong>r fehlt in diesem Zusammenhang die Erwähnung universaler, religions-übergreifen<strong>de</strong>r<br />

Strömungen, die <strong>de</strong>n interreligiösen Dialog pflegen, völlig, wie z.B. WCRP (World<br />

Conference on Religion and Peace). O<strong>de</strong>r etwa die Bahá'í-Religion, welche alle Religionen,<br />

die an ein Höchstes Wesen o<strong>de</strong>r Prinzip glauben, akzeptiert. Denn dort geschieht <strong>de</strong>rzeit<br />

etwas wirklich Neues, in<strong>de</strong>m Menschen lernen, daß alle, welchen Glaubens auch immer, eine<br />

einzige Menschheit bil<strong>de</strong>n, die in gegen<strong>seit</strong>iger Annahme Frie<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n wird. Dennoch ist<br />

<strong>de</strong>r Kauf dieses Buches, auch als<br />

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Geschenk für Bildungshungrige, angesichts <strong>de</strong>s Preis-Leistungs-Verhältnisses <strong>durch</strong>aus<br />

empfehlenswert.<br />

----------<br />

Nachfolgen<strong>de</strong> Kurzdarstellung meiner eigenen Dissertation, veröffentlicht in Berlin<br />

1997 (310 Seiten; ISBN 3-929134-16-0), erschien in: KULT-UR-notizen. Das<br />

interdisziplinäre Magazin, Nr. 20, 7. Jg., Bettendorf Nov. 1997, S. 42 (Veröffentlichungen und<br />

Informationen unserer Mitglie<strong>de</strong>r)<br />

Die erste interreligiöse Monographie in <strong>de</strong>utscher Sprache zu diesem Thema: Merkmale<br />

und Wesen von Prophetentum. Eine religionsvergleichen<strong>de</strong> Studie von <strong>Michael</strong> <strong>Sturm</strong>-<br />

<strong>Berger</strong><br />

Die 1995 bei <strong>de</strong>r Universität Frankfurt/Main vorgelegte und angenommene Dissertation geht<br />

vom Vergleich prophetischer Persönlichkeiten in verschie<strong>de</strong>nen Religionen aus. so daß <strong>de</strong>m<br />

Verständnis von Propheten jeweils an<strong>de</strong>rer Religionen auf wissenschaftlicher Ebene <strong>de</strong>r Weg<br />

bereitet wird. Da<strong>durch</strong> soll <strong>de</strong>r interreligiöse Dialog erweitert und vertieft wer<strong>de</strong>n. Eine<br />

Vergleichbarkeit prophetischer Gestalten ergibt sich bereits auf begrifflicher Ebene, die in<br />

Ju<strong>de</strong>ntum, Christentum, Islam und Baha'i-Religion <strong>de</strong>utliche Gemeinsamkeiten aufweist. Die<br />

Religion Zarathustras läßt sich diesen mühelos anschließen.<br />

Ein Problem, prophetische Persönlichkeiten zu i<strong>de</strong>ntifizieren. bestand bisher für Hinduismus<br />

und Buddhismus, vor allem weil eine aus <strong>de</strong>m Beginn dieses Jahrhun<strong>de</strong>rts stammen<strong>de</strong><br />

religionswissenschaftliche Lehrmeinung <strong>de</strong>m indisch-ostasiatischen Raum lediglich<br />

'mystische' Religiosität zugestehen wollte. Für die Auffindung prophetischer Merkmale wur<strong>de</strong><br />

die phänomenologische Metho<strong>de</strong> gewählt, so daß die Auswertung Heiliger Schriften und<br />

biographisch-legendärer Texte insgesamt 67 prophetische Eigenschaften und Fähigkeiten<br />

erbrachte. Davon zeigt sich ein gutes Dutzend als beson<strong>de</strong>rs häufig und kann daher als<br />

'Hauptmerkmale' gelten. Die Anwendung <strong>de</strong>r 'Intentionsforschung' J. Waar<strong>de</strong>nburgs zeigte<br />

außer <strong>de</strong>m "Legitimation" und 'Vorbildwirkung' als hinter zahlreichen Merkmalen<br />

erschließbare prophetische Kennzeichen. Es ließ sich herausstellen, daß eine Gruppe <strong>de</strong>r<br />

Propheten von ihren Merkmalen her beson<strong>de</strong>rs hervortritt: die "Stifter-Propheten' (z. B.<br />

Muhammad, Jesus, Buddha).<br />

Insbeson<strong>de</strong>re Gesetzgebung und Heilige Familie, aber auch Auffälligkeiten im Kin<strong>de</strong>salter u.<br />

a. sind zusätzliche Merkmale dieser Gruppe. Funktionen kann man vor bzw. nach diesen<br />

Stifterpropheten die "Eröffnungs-" bzw. "Jüngerpropheten" abheben. Solche Prophetenarten<br />

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