LUFTWAFFEN - Netteverlag
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Deutsche Transall in österreichischem Museum<br />
REPORTAGE<br />
Graz, 08.05.2012.<br />
Ein Tag, der in die Geschichte des österreichischen<br />
Luftfahrtmuseums eingehen<br />
soll. Eine Besatzung des Lufttransportgeschwaders<br />
63 flog am 8. Mai 2012 eine<br />
C-160 Transall von Hohn nach Graz.<br />
Nun steht sie für immer im Museum.<br />
Die Crew v.l.n.r. Stabsfeldwebel Thomas<br />
Buchwald, Stabsfeldwebel Andreas<br />
Sieh, Oberstleutnant Hartmut Zitzewitz,<br />
Oberleutnant Jörn Tannen.<br />
Um 8.05 Uhr klingelte das Telefon von<br />
Oberstleutnant Hartmut Zitzewitz. Am<br />
anderen Ende war einer der beiden Eurofighter-Piloten,<br />
die im Rahmen einer<br />
Abfangübung des österreichischen Bundesheeres<br />
die C-160 Transall mit der Kennung<br />
50+94 während ihres Fluges auf<br />
dem Weg nach Graz eskortieren sollten.<br />
Letzte Absprachen zur Koordinierung des<br />
Abfangpunktes nach Position, Flughöhe<br />
und Uhrzeit wurde getroffen. Dann war<br />
es soweit. Punkt 9.04 Uhr hob die C-160<br />
Transall auf der Startbahn des Flugplatzes<br />
des Nachbargeschwaders Jagel ab.<br />
Der stellvertretende Kommodore des Lufttransportgeschwaders<br />
63, Oberstleutnant<br />
Hartmut Zitzewitz, nahm Kurs gen Österreich.<br />
Die Flugstrecke führte über Hamburg,<br />
an Dresden und München vorbei<br />
und letztendlich über Passau in den österreichischen<br />
Luftraum. Dort trafen österreichische<br />
Eurofighter und deutsche<br />
Transall aufeinander und begannen mit<br />
dem Sinkflug Richtung Graz.<br />
Nach einem tiefen Überflug landete die<br />
C-160 Transall pünktlich um 11.30 Uhr<br />
auf dem Flughafen Graz-Thalerhof. Die<br />
Landung wurde bei strahlendem Sonnenschein<br />
von mehreren Fernsehteams<br />
gefilmt. Noch während die Triebwerke<br />
liefen, sah man heraneilende Pressevertreter.<br />
Die Besatzung im Gespräch.<br />
Auf dem Flugplatz tummelten sich unzählige<br />
Fotographen, jeder wollte die<br />
Transall fotografieren. Die Crew musste<br />
dem beachtlichen Medienpulk Rede und<br />
Antwort stehen. Ein wehmütiger Moment<br />
für Oberstleutnant Hartmut Zitzewitz:<br />
„Ich gebe die Transall nicht gern ab, weil<br />
ich gern mit ihr geflogen bin und es tut<br />
einem Flieger natürlich weh, ein Flugzeug<br />
abzugeben. Ich weiß, dass es hier in<br />
sehr gute Hände kommt. Seit dem ersten<br />
Kontakt hat man gemerkt, dass hier sehr<br />
viel Herzblut drin ist, dass hier wirklich<br />
Luftfahrtenthusiasten ein Flugzeug bekommen.“<br />
Was für die Hohner Besatzung zum Alltag<br />
gehört, ist für die Österreicher eine<br />
Attraktion. „Ein richtig großes Fluggerät<br />
hat uns in unserer Sammlung ja noch<br />
gefehlt – jetzt sind wir endlich am Ziel“,<br />
so Sepp L. Barwirsch, Obmann und Pressesprecher<br />
des Österreichischen Luftfahrtmuseums<br />
am Thalerhof. Mit einer<br />
Spannweite von 40 Metern, einer Länge<br />
von 32,40 Metern und einer Höhe von<br />
12,36 Metern ist die 50+94 für den Museums-Hangar<br />
zu groß. Die Transall mit<br />
insgesamt 11758 Flugstunden und 9492<br />
Landungen wird zukünftig im Freien zu<br />
besichtigen sein.<br />
Die Transall auf dem Rollfeld.<br />
Quelle: Archiv/Luftwaffe<br />
Ein Eurofighter, aus der<br />
Transall 50+94 fotografiert.<br />
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