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Die Urbanisierung begann erst spät - GEWOFAG Holding GmbH

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Geschichten aus Hellabrunn<br />

Tierpark München<br />

Von wachsenden Pinseln,<br />

hässlichen Entlein und einem<br />

echten Hellabrunner<br />

Es müssen nicht<br />

immer Eisbären sein<br />

Bereits im letzten Jahr konnte der Münchner Tierpark<br />

mit mehr als 1,4 Millionen Gästen einen neuen<br />

Besucherrekord aufstellen, und auch in diesem Jahr<br />

strömen die Besucher wieder in rekordverdächtigen<br />

Scharen in den traditionsreichen Geo-Zoo. Im<br />

August konnte der millionste Besucher begrüßt<br />

werden und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem<br />

erwartet, „dass wir in diesem Jahr die 1,5 Millionen<br />

Besucher-Marke knacken“. Kein Zweifel, Hellabrunn<br />

ist „in“.<br />

Einer der Gründe dafür ist sicherlich auch das<br />

neue Zuhause der Eisbären Giovanna & Yoghi, die<br />

schon gespannt auf die Eröffnung des zweiten Teils<br />

der Eisbären-Anlage, die Tundra- und Taigalandschaft<br />

warten.<br />

Doch es sind nicht nur die ganz großen Attraktionen,<br />

die die Besucher in den Tierpark locken. Es<br />

können auch einmal die „hässlichen<br />

Entlein“ sein. Zum Beispiel der kleine<br />

Nasenkakadu, der nach 25 Tagen Brutzeit<br />

im Juni schlüpfte und in den <strong>erst</strong>en<br />

Wochen noch von seinen beiden<br />

Eltern abwechselnd gefüttert wurde.<br />

In der Zwischenzeit hat der Jungvogel<br />

längst seine Bruthöhle verlassen, der<br />

anfänglich leicht gerupfte Eindruck<br />

gehört längst der Vergangenheit an,<br />

und sein Kleingefieder an Kopf und<br />

Hals ist mittlerweile nicht mehr von<br />

dem seiner Eltern zu unterscheiden.<br />

Obwohl diese Kakadus den überwiegenden<br />

Teil des Jahres in großen<br />

Schwärmen leben, verbringen sie die<br />

Zeit während der Brut und Aufzucht<br />

der Jungvögel als Paar, das auch ein<br />

Leben lang zusammen bleibt. Das<br />

Verbreitungsgebiet der tagaktiven Nasenkakadus<br />

ist der Südosten Australiens. Hier ernähren sie sich<br />

vorwiegend von Getreidearten und graben nach<br />

Wurzeln oder Knollen, wobei sie das<br />

Erdreich buchstäblich umgraben.<br />

Durch eine intensive Bekämpfung<br />

einheimischer Farmer waren sie in<br />

den 1950er Jahren fast ausgestorben.<br />

Inzwischen haben sich ihre Bestände<br />

aber wieder so erholt, dass sie auch<br />

Regionen besiedeln, in denen sie früher<br />

nicht zu finden waren.<br />

Auch die pure Neugier kann schon<br />

mal den Grund für einen Besuch im<br />

Tierpark liefern. Ist es nun ein Junge<br />

oder ein Mädchen? Das war lange<br />

Zeit nicht klar. Schließlich wurde das<br />

ebenfalls im Juni zur Welt gekommene<br />

Silbergibbon-Baby auf den neutralen<br />

Namen „Kim“ getauft. Für Mutter<br />

"Pangrango" (kurz: „Pam“), geboren<br />

1997 in England, ist es bereits das<br />

dritte Jungtier. Silbergibbons haben<br />

eine Tragzeit von ca. 210 Tagen. Ihr<br />

Sohn "Flip" kam 2005 und ihre Tochter<br />

„Isabell“ 2008 auf die Welt. Vater<br />

„Peter“, geboren 1988, ist ein echter<br />

„Hellabrunner“.<br />

Silbergibbons gehören zu den<br />

bedrohtesten Primaten. Da ihr Lebensraum<br />

sich auf die Insel Java beschränkt,<br />

werden sie durch explodierende<br />

Bevölkerungszahlen in immer<br />

kleinere Gebiete zurückgedrängt. In<br />

den letzten 30 Jahren ist ihr Bestand<br />

von rund 20.000 Tieren auf ca. 2.000-<br />

3.000 Tiere zurückgegangen. Das Washingtoner<br />

Artenschutzabkommen<br />

stellt sie unter weltweiten Schutz.<br />

<strong>Die</strong> Familie in Hellabrunn ist die einzige<br />

in Deutschland überhaupt.<br />

Wie alle Gibbon-Arten sind sie territorial<br />

und markieren ihr Territorium<br />

durch lautstarke Gesänge. Sie sind tagaktiv und leben<br />

in dauerhafter Einehe zusammen mit ihren 2-3<br />

jüngsten Kindern.<br />

Und da wären natürlich noch<br />

die Tiere mit den markanten,<br />

hübschen Gesichtsmasken – die<br />

Pinselohrschweinchen. Drei auf einen<br />

Streich brachte im August die<br />

Mutter „Escada“ auf die Welt. Und<br />

wer sehen möchte, wie die putzmunteren<br />

Racker mit ihrer aufgeweckten<br />

Art der Mutter das Leben<br />

ganz schön schwer machen, der<br />

sollte sich an der Lösung unseres<br />

Riesenrätsels versuchen. Denn mit<br />

etwas Glück ist der Besuch in Hellabrunn<br />

dann kostenlos. Und bis<br />

dahin sind den Schweinchen auch<br />

die Pinsel gewachsen. <br />

24<br />

Oktober 2010

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