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Die Urbanisierung begann erst spät - GEWOFAG Holding GmbH

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auf ein Wort Kommentar<br />

<strong>GEWOFAG</strong> übernimmt<br />

Vorreiterrolle beim Klimaschutz<br />

Ob Kraft-Wärme-Kopplung, Passivhaus-Technik oder KfW-Effizienzhaus-70-<br />

Standard – was in manchen Ohren so staubtrocken klingt wie der Physikunterricht<br />

aus Schultagen gehört heute zum Standardvokabular all jener, die sich<br />

in irgendeiner Weise mit Bauen beschäftigen. Und natürlich kommt auch ein<br />

Oberbürgermeister nicht umhin, sich intensiv mit diesen technischen Fachtermini<br />

auseinanderzusetzen. Schon unserer Umwelt und dem Klima zuliebe.<br />

<strong>Die</strong> Landeshauptstadt München hat sich beim Klimaschutz äuß<strong>erst</strong> ehrgeizige<br />

Ziele gesetzt. So wollen wir die Pro-Kopf-Emissionen an CO2 bis 2030 im<br />

Vergleich zum Ausgangsjahr 1990 halbieren. Das ist unser Beitrag gegen die<br />

globale Klimaerwärmung. Und das geht nur, wenn der CO2-Ausstoß in unserer<br />

Stadt alle fünf Jahre um zehn Prozent zurückgeht. Deshalb investieren wir viel<br />

Geld in den Öffentlichen Nahverkehr und in das Münchner Radwegenetz, um<br />

den weiter wachsenden Autoverkehr einzudämmen. Deshalb bauen wir in unserer<br />

Stadt seit Jahrzehnten die Kraft-Wärme-Kopplung aus, mit dem Ergebnis,<br />

dass die Münchnerinnen und Münchner heute jährlich 400 Millionen Tonnen<br />

Heizöl weniger verbrauchen und eine Million Tonnen CO2 vermeiden. Deshalb<br />

stellen die Stadtwerke München zunehmend auf regenerative Energieträger<br />

um – von der Wasserkraft über Photovoltaik und Biogas bis hin zu Windkraft<br />

und Geothermie. <strong>Die</strong> Stadtwerke haben sich auf Beschluss des Stadtrates ein<br />

ehrgeiziges Ziel gesetzt. Sie wollen bis zum Jahr 2015 soviel Strom aus regenerativen<br />

Quellen erzeugen, dass damit alle Münchner Privathaushalte versorgt<br />

werden könnten. Bis 2025 soll es sogar soviel Ökostrom sein, dass der gesamte<br />

Münchner Verbrauch, einschließlich Industrie und Gewerbe damit gedeckt<br />

werden könnte. München ist die <strong>erst</strong>e Großstadt mit einem derart ambitionierten<br />

Ziel.<br />

Das alles genügt aber nicht annähernd, um unser Ziel einer 50-prozentigen<br />

CO2-Reduktion zu erfüllen. Eine Chance haben wir nur dann, wenn man die bestehenden<br />

Gebäude in München konsequent energetisch saniert! Denn so sehr<br />

wir Münchner – und Millionen Touristen – den Charme der vielen prächtigen<br />

Altbauten in unserer Stadt schätzen, aus energetischer Sicht sind die Gebäude<br />

meist nicht so prächtig. Ganz zu schweigen von den normalen Wohn- und<br />

Miethäusern, wie sie bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts errichtet<br />

wurden. Denn an Energieverbrauchswerte hatte bis dahin kaum einer gedacht,<br />

die Architekten nicht und die Politik <strong>erst</strong> recht nicht. Stromfressende Nachtspeicheröfen<br />

waren „en vogue“, Sonnenkollektoren auf den Dächern „Science<br />

Fiction“.<br />

Heute gibt es natürlich eine Energieeinsparverordnung,<br />

die bei Neubauten Mindeststandards<br />

festschreibt. Aber wir müssen auch die energetische<br />

Sanierung der Bestandsbauten mit Hochdruck<br />

vorantreiben. Hier liegt das größte CO2-Einsparpotenzial<br />

überhaupt! Unsere eigenen städtischen<br />

Gebäude gehen inzwischen weit über die Vorgaben<br />

der Energieeinsparverordnung hinaus. Außerdem<br />

haben wir schon 1989 ein erfolgreiches<br />

„Förderprogramm Energieeinsparung“<br />

aufgelegt, um unter<br />

anderem private Hauseigentümer<br />

zur energetischen Sanierung ihrer<br />

Immobilien zu motivieren.<br />

<strong>Die</strong> größten Chancen zur CO2-<br />

Reduktion eröffnen uns jedoch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften<br />

mit ihrem riesigen Bestand von rund 55.000 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet.<br />

Deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass die <strong>GEWOFAG</strong> Anfang des<br />

Jahres ein äuß<strong>erst</strong> ambitioniertes Programm zur energetischen Modernisierung<br />

von über 5.000 Bestandswohnungen in München gestartet hat. Innerhalb der<br />

nächsten zehn Jahre will der größte Vermieter unserer Stadt 200 Millionen<br />

Euro in die energetische Modernisierung dieser Wohnungen investieren. Weitere<br />

400 Millionen Euro wendet die <strong>GEWOFAG</strong> für die Errichtung besonders<br />

energieeffizienter Neubauten auf – ergänzt durch eine Reihe von Forschungsprojekten<br />

zum Thema.<br />

Auf diese Weise kann der CO2-Ausstoß in München tatsächlich signifikant<br />

reduziert werden.<br />

Während also andere Städte ihre kommunalen Wohnungen an ausländische<br />

„Heuschrecken“ verkauft haben, um kurzfristig Kasse zu machen, übernehmen<br />

unsere Wohnungsbaugesellschaften eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltund<br />

Klimaschutz – quasi als Fleißarbeit neben ihrer Hausaufgabe,bezahlbaren<br />

Wohnraum für die Münchnerinnen und Münchner zur Verfügung zu stellen.<br />

Das v<strong>erst</strong>ehe ich unter zukunftsorientierter Stadtentwicklung!<br />

Und zu guter Letzt trägt die energetische Modernisierung natürlich auch<br />

dazu bei, die Lebensqualität der Mieter zu verbessern und den Anstieg der<br />

Heizkosten abzufedern. Wenngleich Bauarbeiten leider immer mit Staub und<br />

Lärm verbunden sind, für die gute Sache lohnt es sich meiner Auffassung nach,<br />

solche Unannehmlichkeiten vorübergehend in Kauf zu nehmen. Zumal die GE-<br />

WOFAG versprochen hat, die Miete für die modernisierten Wohnungen trotz<br />

der hohen Sanierungskosten nur moderat zu erhöhen. Insofern helfen auch Sie,<br />

die Mieterinnen und Mieter der <strong>GEWOFAG</strong>, mit, das ehrgeizige Klimaschutzziel<br />

der Stadt München zu erreichen und damit hoffentlich eine weitere Spitzenposition<br />

unter den europäischen Metropolen einzunehmen.<br />

Oberbürgermeister Christian Ude <br />

6<br />

Oktober 2010

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