Entwicklung und Optimierung einer Gebäudeheizung ... - Hc-solar.de
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2.1.2 Stoffwerte <strong>de</strong>r Baumaterialien<br />
Die Mauern <strong>de</strong>r fast ausschließlich in traditioneller Bauart gebauten Gebäu<strong>de</strong> bestehen aus<br />
Lehmziegeln, die mit Lehmmörtel verb<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n. Die Lehmziegel haben die<br />
Standardmaße 25 cm x 10 cm x 40 cm. Dadurch ergibt sich für die robuste Bauweise eine<br />
Wanddicke von 40cm <strong>und</strong> für die einfache Bauweise eine Wanddicke von 25 cm.<br />
Stoff Dichte in kg/m 3 Wärmeleitfähigkeit in W/mK<br />
Massivlehm <strong>und</strong> Lehmformlinge 2000 0,93<br />
Strohlehm 1500 0,7<br />
Leichtlehm <strong>und</strong> Lehmwickel 1200 0,47<br />
Leichtlehm 900 0,3<br />
Leichtlehm 600 0,17<br />
Tabelle 2-1: Stoffwerte von Lehm [Quelle: DIN 4108, August 1969]<br />
Um die Wärmleitfähigkeit <strong>de</strong>r Lehmziegel zu messen, wur<strong>de</strong> ein einfacher Messstand<br />
entworfen. Ein isolierter Kasten mit 5 L heißem Wasser wur<strong>de</strong> nach oben mit einem<br />
Lehmziegel verschlossen <strong>und</strong> die Abkühlkurve <strong>de</strong>s heißen Wassers mit einem Datenlogger<br />
aufgezeichnet. Die aus <strong>de</strong>n Messwerten resultieren<strong>de</strong> Wärmeleitfähigkeit ergab sich zu 0,6<br />
W/(mK). Über die Phasenverschiebung zwischen innerer <strong>und</strong> äußerer Oberflächentemperatur<br />
wur<strong>de</strong> die Wärmekapazität <strong>de</strong>r Lehmziegel zu 880 Ws/(kgK) <strong>und</strong> die Dichte zu 1600 kg/m³<br />
bestimmt.<br />
Der Fußbo<strong>de</strong>n besteht aus verdichtetem Lehm <strong>de</strong>r mit <strong>einer</strong> Zementschicht versiegelt wird. In<br />
öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Öfteren auch verfliest.<br />
Die Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> erfolgt fast ausnahmslos mit verzinktem Wellblech. Um <strong>de</strong>n<br />
Wärmeschutz etwas zu verbessern wird bei öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n eine Zwischen<strong>de</strong>cke aus<br />
Holz eingefügt.<br />
2.1.3 Benutzerverhalten<br />
Der Einfluss <strong>de</strong>r Lüftung auf <strong>de</strong>n Wärmebedarf ist sehr hoch. Generell ist <strong>de</strong>r Wärmestrom<br />
infolge <strong>de</strong>s Luftaustausches mit <strong>de</strong>r Umgebung eine Funktion <strong>de</strong>s ausgetauschten Massenstromes<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Temperaturdifferenz zwischen Außen- <strong>und</strong> Raumluft:<br />
( T T )<br />
̇ = ̇<br />
(2.1)<br />
Q<br />
Luft<br />
mLuft<br />
⋅ c<br />
p, Luft<br />
⋅<br />
Luft , innen<br />
−<br />
Luft,<br />
aussen<br />
In <strong>de</strong>r Heizungstechnik wird <strong>de</strong>r ausgetauschte Massenstrom üblicherweise über die Luftwechselzahl<br />
ε bestimmt. Die Luftwechselzahl ε [1/h] gibt an, wie oft das Raumluftvolumen<br />
innerhalb <strong>einer</strong> St<strong>und</strong>e ausgetauscht wird.<br />
( T T )<br />
̇ (2.2)<br />
Q<br />
Luft<br />
= ε ⋅VRaum<br />
⋅ ρ<br />
Luft<br />
⋅ c<br />
p, Luft<br />
⋅<br />
Luft,<br />
innen<br />
−<br />
Luft , aussen<br />
Die praktische Bestimmung <strong>de</strong>r Luftwechselzahl ε ist schwierig. Es sind Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
Stoßlüftung wirksam. Die Gr<strong>und</strong>lüftung bezieht sich auf einen Luftaustausch über Fugen in<br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle. Als Stoßlüftung bezeichnet man die gezielte Lüftung durch die Bewohner.<br />
Der Luftaustausch mit <strong>de</strong>r Umgebung lässt sich nur schwer bestimmen, da die Strömung<br />
durch Fugen <strong>und</strong> Fenster stark vom Winddruck abhängt. Der Winddruck ist als Funktion <strong>de</strong>s<br />
Strömungsfel<strong>de</strong>s sehr aufwendig zu berechnen.<br />
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