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Synoptische Vorhersage der Temperaturamplitude im Tagesverlauf ...

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Advektion ist dagegen ein meist längerfristiger Vorgang (>1d) und ihr Ende (und Anfang) ist<br />

wie oben gesagt, nur durch Modelle abschätzbar.<br />

Die durchschnittliche DT R eines best<strong>im</strong>mten Zeitraums, wie zuvor bereits für Monatsmittel<br />

berechnet, ist dagegen meist vorhersagbar: “Wenn die Sonne den ganzen Tag scheint, dann wird<br />

in den nächsten zwei Wochen die <strong>Temperaturamplitude</strong> ca. X ◦ C betragen.” ist ein sicherlich bekannter<br />

Satz in Wettervorhersagen.<br />

6 <strong>Vorhersage</strong> bei Bedeckung >7/8<br />

Ein weiteres Fallbeispiel, bei dem <strong>der</strong> Tagesgang einfach abzuschätzen ist, ist ein vollkommen<br />

bewölkter o<strong>der</strong> gleichmäßig stark bewölkter Tag ohne Nie<strong>der</strong>schlag und Advektion. Die Berechnung<br />

<strong>der</strong> täglichen Erwärmung und <strong>der</strong> DT R beruht dabei auf <strong>der</strong> des Strahlungstages. Die<br />

Gleichung für Q bleibt gleich:<br />

Q = (1 − ɛ) · Q global + G − A (12)<br />

• A berechnet sich wie bei Strahlungstagen aus <strong>der</strong> Bodentemperatur T B<br />

Gesetz: A = σTB<br />

4<br />

nach bekanntem<br />

• ɛ ist in dem Fall nicht die Albedo des Bodens, son<strong>der</strong>n die des Bodens ɛ B und die <strong>der</strong> Wolken<br />

ɛ W : (1 − ɛ) = (1 − ɛ W ) · (1 − ɛ B ) ≈ 35% · 75% ≈ 26, 25% (ɛ W <strong>im</strong> solaren Bereich für eine<br />

Stratus-Culmulus-Mischung)<br />

• Die Gegenstrahlung G ist bei völliger Bewölkung gleichzusetzen mit <strong>der</strong> strahlenden Wolkenunterseite.<br />

Ihre Temperatur kann über den Taupunkt am Boden genähert werden (T d ist<br />

konstant unter Wolken, Kondensation bei T = T d ): G = σT 4 W ≈ σT 4 d,B (3)<br />

• Wie schon bei den Strahlungstagen wird Q global über I genähert (über den Wolken)<br />

Ähnlich wie schon in 3, 3.1 und 4 können nun wie<strong>der</strong> beruhend auf den Kl<strong>im</strong>awerten Tabellen<br />

für Monatsmittel erstellt werden. Für die Energiebilanzen, die tägliche Erwärmung und die DT R<br />

ergibt sich:<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

A in W m 2 326,3 329,2 345,8 366,1 388,4 406,6 415,0 411,1 394,3 369,2 348,3 332,5<br />

I + G in W m 2 327,9 355,8 398,9 444,6 481,9 511,2 506,5 469,2 426,8 383,1 343,4 324,0<br />

Bilanz in W m<br />

1,6 26,6 53,1 78,5 93,5 104,6 91,5 58,1 32,5 13,9 -4,9 -8,5<br />

2<br />

∆T in K 0,02 0,31 0,61 0,90 1,08 1,20 1,05 0,67 0,37 0,16 -0,06 -0,10<br />

DT R in K 1,46 2,34 3,44 4,54 5,19 5,44 5,29 4,72 3,77 2,64 1,64 1,22<br />

Tabelle 4: Berechnung <strong>der</strong> möglichen DT R und Erwärmung an Wolkentagen (>7/8) für Bonn<br />

Es ist eindeutig zu erkennen, dass die Bilanzen für alle Monate betraglich wesentlich geringer<br />

(sowohl positiv als auch negativ) sind, als bei Strahlungslagen. Somit sind auch die täglichen<br />

Erwärmungs- bzw. Abkühlungsraten weniger stark. Die Wärmestauung durch Wolken ist ebenfalls<br />

erkennbar, so sind die positiven Bilanzen ca. 40% <strong>der</strong> von Strahlungstagen, die negativen Bilanzen<br />

aber

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