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Synoptische Vorhersage der Temperaturamplitude im Tagesverlauf ...

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Geht man davon aus, dass Q global an einem wolkenfreien Tag ≈ I (solare Einstrahlung) ist, so<br />

kann man mit Hilfe des Höhenwinkels <strong>der</strong> Sonne γ und <strong>der</strong> Albedo aus I max = 1366 W die globale<br />

m 2<br />

Einstrahlung errechnen (2) .<br />

sin(γ) = sin(φ)sin(δ) + cos(φ)cos(δ)cos(t) mit: geogr. Br. φ, Dekl. δ, Stundenwinkel t (5)<br />

I(t) = I max (t) · sinγ ⇒ Q global =<br />

∫ 24h<br />

0h<br />

I(t)dt (6)<br />

Zusammen mit G über die Ångström-Formel lässt sich nun für jeden Monat die theoretische,<br />

mittlere Einstrahlung berechnen, wobei I am 15. jedes Monats best<strong>im</strong>mt wird und für T B wie<strong>der</strong><br />

die Monatsmittelwerte eingesetzt werden (in Näherung, ebenfalls Tabelle 1). Zudem ist die Bilanz<br />

Q angegeben.<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

T mittel in ◦ C 1,2 1,8 5,2 9,2 13,4 16,7 18,2 17,5 14,5 9,8 5,7 2,5<br />

A in W m 2 326,3 329,2 345,8 366,1 388,4 406,6 415,0 411,1 394,3 369,2 348,3 332,5<br />

I + G in W m 2 293,1 345,7 431,9 537,1 625,4 677,5 670,7 605,7 506,6 388,3 323,5 286,1<br />

Q in W m 2 -33,2 16,5 86,1 171,0 237,0 270,9 255,7 194,6 112,3 19,1 -24,8 -46,4<br />

Tabelle 1: Berechnung <strong>der</strong> mittleren Ein- und Ausstrahlleistung für Bonn. blau = neg. Bilanz<br />

Es zeigt sich, dass <strong>im</strong> ganzen Jahr nur drei Monate eine negative Bilanz haben und somit<br />

die Strahlungsbilanz für Bonn bei reinen Strahlungstagen stark positiv ist. Im Jahresmittel liegt<br />

sie bei ≈ 104 W (Im Jahresmittel sind es in Bonn mit Wolken rund 50 W , vgl.: Meteorologisches<br />

m 2<br />

m 2<br />

Praktikum, Universitäten Bonn & Köln, 23.5.08 (2) ). Bei Strahlungslagen außer <strong>im</strong> Winter ist mit<br />

zunehmenden Temperaturen zu rechnen, was sich in den Messungen bestätigt.<br />

3.1 <strong>Vorhersage</strong> täglicher Erwärmungsraten<br />

Die Umrechnung dieser Bilanz in Temperaturzu- o<strong>der</strong> -abnahme gelingt mit <strong>der</strong> Wärmegleichung<br />

(Formel (2)). Die differente Einstrahlleistung (Bilanz B) integriert über einen Tag ergibt die<br />

täglich eingestrahlte Energie. Verrechnet mit Wärmekapazität und Dichte ergibt sich die tägliche<br />

Erwärmung ∆T <strong>der</strong> Luft:<br />

c p ρ dT<br />

dt = −⃗ ∇ · F R ⇒ ∆T = B · t<br />

c p · m<br />

mit t=86400s, m=1500kg/m 2 (7)<br />

Die Masse m ist die Masse <strong>der</strong> erwärmten Luft, für einen Strahlungstag in etwa die Masse <strong>der</strong><br />

Grenzschicht pro m 2 . Diese verteilt durch die gute Durchmischung die Wärme vergleichsweise<br />

schnell. Bei Strahlungslagen kann sie 1,5km bis 2km hoch werden. Mit einem durchschnittlichen<br />

Druck von ∼900hPa ergeben sich die etwa 1500kg/qm.<br />

Rechnet man nun für die Sommermonate (Bilanz ∼ 250 W m 2 ) ∆T aus, so zeigt sich, dass die<br />

Erwärmung bei 14,4 ◦ C pro Tag liegen müsste, was deutlich zu hoch ist. Der Grund ist, dass nicht<br />

<strong>der</strong> gesamte Überschuss zur reinen Erwärmung <strong>der</strong> Luft beiträgt, son<strong>der</strong>n auch den Erdboden<br />

erwärmt, Wind o<strong>der</strong> latente Wärme erzeugt wird, sprich an<strong>der</strong>e Energieformen. Daher wurde <strong>der</strong><br />

empirische Faktor α eingeführt, welcher den Umsetzungskoeffizienten darstellt. Er wird nun auf<br />

20% (0,2) gesetzt und soll durch die Messreihen und Modellergebnisse verifiziert werden.<br />

Die 20% rühren aus Vergleichen <strong>der</strong> Tagesgänge <strong>der</strong> Energiebilanzen an Strahungstagen (Kraus,<br />

03.2004, S.117 f. (7) ). Es werden von <strong>der</strong> vorhandenen Einstrahlung rund 80% in latente Wärme<br />

und ca. 20% in fühlbare Wärme umgewandelt.<br />

∆T = α ·<br />

4<br />

B · t<br />

c p · m<br />

(8)

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