01.11.2013 Aufrufe

Synoptische Vorhersage der Temperaturamplitude im Tagesverlauf ...

Synoptische Vorhersage der Temperaturamplitude im Tagesverlauf ...

Synoptische Vorhersage der Temperaturamplitude im Tagesverlauf ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Im Folgenden wird daher an erster Stelle die Temperaturän<strong>der</strong>ung durch Strahlung betrachtet<br />

und anhand dieser grundlegende Zusammenhänge geklärt. Die latente und fühlbare Komponente<br />

werden <strong>im</strong> zweiten Teil kürzer behandelt, da hier viele nicht lineare Terme eine Rolle spielen.<br />

2.2 Die Strahlungsgleichung<br />

Um sich mit den Strahlungsflüssen auseinan<strong>der</strong> zu setzen, muss zuerst <strong>der</strong>en Größe errechnet<br />

werden. Er setzt sich zusammen aus Einstrahlung <strong>der</strong> Sonne und <strong>der</strong> Strahlung <strong>der</strong> Atmosphäre,<br />

sowie <strong>der</strong> Rückstrahlung <strong>der</strong> Erde. Für jeden Ort und Tag lässt sich, anhand von Neigung und<br />

Rotation <strong>der</strong> Erde, eine unbeeinflusste Strahlungskurve erstellen. Das Integral über den gesamten<br />

<strong>Tagesverlauf</strong> gibt dabei den Brutto-Strahlungs-Energiefluss <strong>der</strong> Sonne an. Der Nettofluss (∼ ∇ ·<br />

F R ) ist die Differenz von Einstrahlung und Ausstrahlung (meist Infrarot, IR). Letzterer hängt<br />

maßgeblich von <strong>der</strong> Oberflächentemperatur ab.<br />

Die solare Strahlungsbilanz Q S setzt sich aus direkter Einstrahlung <strong>der</strong> Sonne I, Streustrahlung<br />

des H<strong>im</strong>mels D und Reflexstrahlung des Bodens R S zusammen, die Geo-Strahlungsbilanz Q G aus<br />

Ausstrahlung des Bodens A, Rückstrahlung <strong>der</strong> Atmosphäre G und Reflexstrahlung des Bodens<br />

R G . Die Gesamtbilanz ist Q. Es ergibt sich die Gleichung:<br />

Q = Q S + Q G = I + D − R S + G − A − R G (3)<br />

Die direkte Einstrahlung I und die Streustrahlung D werden als Globalstrahlung Q global zusammengefasst.<br />

Die Erde ist <strong>im</strong> IR näherungsweise ein schwarzer Körper, wodurch die Reflexion<br />

R G ≈ 0 gesetzt wird. Die Ausstrahlung A <strong>der</strong> Erdoberfläche wird nach Stephan-Boltzmann (6)<br />

mit gleichnamiger Konstante σ und <strong>der</strong> Bodentemperatur T B beschrieben: A = σTB 4 . Mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> Emissivität ɛ werden R S und Q global zusammengefasst (vgl.: Meteorologisches Praktikum,<br />

Universitäten Bonn & Köln, 23.05.2008 (2) ).<br />

G wird <strong>im</strong> folgenden über die so genannte Ångström-Formel (K.Blümel et al., BFT, Entwicklung<br />

von TRY für die BRD (3) ) genähert (e → Dampfdruck). Es folgt:<br />

Q = I + D + G − A − R G − R S<br />

= Q global + G − A − R S<br />

= (1 − ɛ) · Q global − σT 4 B + G<br />

= (1 − ɛ) · Q global − σT 4 B + σT 4 B · (0,<br />

79 − 0, 174 · 10 −0,041e) (Ångström-Formel) (4)<br />

Im ersten Term ist (1 − ɛ) die Albedo <strong>der</strong> Erde bzw. die Albedo <strong>der</strong> betrachteten Region (z.B.<br />

Bonn und Umland). Die planetare Albedo liegt bei ca. 31%, die Albedo für Bonn und Umland<br />

mit Gras, Asphalt und Wäl<strong>der</strong>n bei ca. 25% (Kraus, 03.2004, S.107 (7) ).<br />

Der Dampfdruck wird <strong>im</strong> Folgenden in Näherung auf 5,6,8,10,12,15,15,12, 10,8,6,5 hPa für<br />

die jeweiligen Monatsschritte gesetzt. Dies entspricht, verglichen mit den monatlichen Durchschnittswerten<br />

<strong>der</strong> Temperatur, einer mittleren Feuchte von rund 74%. Für T B wird bei einer<br />

Strahlungslage in Näherung die Temperatur in 2m Höhe angenommen.<br />

3 <strong>Vorhersage</strong> von T min,max über Strahlungsflüsse<br />

N<strong>im</strong>mt man für T B in Formel (4) die Durchschnittstemperaturen von Januar bis Dezember für<br />

Bonn (www.wettercheck.de/kl<strong>im</strong>atab.htm (4) ), so ergeben sich für die mögliche Ausstrahlleistung<br />

A <strong>der</strong> Oberfläche die Werte aus Tabelle 1. Wird diese Austrahlung durch die eingestrahlte Wärme<br />

(1 − ɛ) · Q global + G > A überschritten, so erwärmt sich das Wetter pro Tag um einen best<strong>im</strong>mten<br />

Wert.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!