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Ein Hauch von Luxus Sie sind die unangefochtenen Duft-Aristokraten: die Lederparfums. Text: Daniel Kalt Foto: Christine Pichler Ein Paar Handschuhe aus feinstem Leder, dazu ein edler Duft: <strong>Die</strong>se auf den ersten Blick vielleicht nicht allzu naheliegende Verbindung führt zurück in eines der frühesten Kapitel der Parfümeriekunst. In Frankreich ließ das Nebeneinander von Handschuhmachern und Parfumeuren sogar den eigenen Berufszweig „Maîtres parfumeurs et gantiers“ entstehen. Das Mittelalter und die frühe Neuzeit, das wissen zumindest Süskind-Leser, stehen nicht eben im Geruch olfaktorischer Schmeichelhaftigkeit. So griffen jene lederverarbeitenden Betriebe, die besonders wohlhabende Kunden bedienten, zu einer List: Um den hartnäckigen Gestank gegerbter Tierhäute zu übertünchen, verwendeten sie für ihre Handschuhe eigene, mit Blütenextrakten angereicherte Fette. Im südfranzösischen Grasse erzeugte man mit so großem Erfolg die duftenden Schmieren, dass die Parfümerie der Gerberei den Rang ablief. Und während es noch vereinzelt parfümierte Handschuh-Editionen gibt, findet das einstige Naheverhältnis doch heute in erster Linie in Form der Lederparfum-Familie seinen Niederschlag. Wie das Maiglöckchen, dessen Duft mit keinem existierenden Extraktionsverfahren eingefangen werden kann und das also stets „nachgebaut“ werden muss, ist auch der Lederakkord eine mehr oder minder freie Interpretation des warmen, wohligen Geruchs von Maroquineries aller Art – auf einen eigentlichen Lederextrakt kann nicht zurückgegriffen werden. Traditionellerweise (als einer der ersten wirklich erfolgreichen Lederdüfte gilt übrigens das in Wien beheimatete „Knize Ten“) setzen Parfumeure hier tierische Duftstoffe ein, etwa Castoreum, oder auch Pflanzenharze. <strong>Die</strong> Verwandtschaft zu „tabakigen“ Kompositionen (traditionellerweise steht das Zibetkatzen-Sekret in der Parfumerie für eine Tabaknote) ist ebenfalls groß. Exklusives Umfeld. Lederdüfte werden gemeinhin als eher männlich wahrgenommen – Herrenduft-Evergreens wie „Aramis“ und „Fahrenheit“ legen hiervon Zeugnis ab. Wenig überraschend ist auch, dass Luxusmarken, die für edle Lederwaren bekannt sind, in ihren Parfumpaletten auf „Cuirs“ und „Leathers“ setzen: so Bottega Veneta bei seinem neuen, herb-würzigen Herrenduft oder das Maison Hermès mit seiner für Damen komponierten, floralfreundlichen „Kelly Calèche“. Ein wunderschöner Klassiker, der von Jacques Polge einer leichten Verjüngungskur unterzogen wurde, ist „Cuir de Russie“ von Chanel: <strong>Die</strong> Erstversion wurde 1927 von dem aus Moskau stammenden Parfumeur Ernest Beaux geschaffen – für Coco Chanel persönlich. Interessantes haben auch andere Luxuskollektionen in petto: So gibt es das kostbare „Tuscan Leather“ von Tom Ford und ein warmes „Daim blond“ von Serge Lutens; außerdem das vanillig-opulente „Cuir Beluga“ aus der „Art et Matière“-Kollektion von Guerlain. Orientalisch (in anderen Worten oft: holzig) mutet „Noble Leather“ von Yves Saint Laurent an. Schön ist auch der komplexe Unisex-Duft „Bullion“ von der in Stockholm beheimateten Marke Byredo, der mit blumig-fruchtigen Akkorden überrascht. Und während also stets davon abzuraten ist, vorschnell den Handschuh zu werfen, spricht nichts dagegen, ihn sich aufzusprühen. s 1. „Private Blend Tuscan Leather“ von Tom Ford, 50 ml um 185 Euro 2. „Daim blond“ von Serge Lutens, 50 ml um 98 Euro 3. „Cuir Beluga“ von Guerlain, 75 ml um 180 Euro 4. „Cuir de Russie“ von Chanel – Les Exclusifs, 250 ml um 250 Euro 5. „Kelly Calèche“ von Hermès, 50 ml um 91 Euro. 6. „Fahrenheit“ von Christian Dior, 50 ml um 42 Euro 7. „Bullion“ von Byredo, 100 ml um 140 Euro 8. „Bottega Veneta pour Homme“, 50 ml um 68 Euro 9. „Aramis Classic“ von Aramis, 60 ml um 54 Euro 10. „Noble Leather Bouquet“ von Yves Saint Laurent, 80 ml um 180 Euro 11. „Black Series – B“ von Blood Concept, 60 ml um 98 Euro. Alle im Hintergrund ausgelegten Handschuhe hat Nina Peter entworfen, erhältlich über www.ninapeter.com Über Nacht in den Advent! ab € 99,- p.P. für 2 Nächte im DZ • inklusive Frühstück und • City Card mit zahlreichen Ermäßigungen Buchbar auf Anfrage und Verfügbarkeit. Gültig von 25.10. – 22.12.2013! Tipp Blindtext Blind testia nihitati di repudanto cupta volesti cuptatendi conecae volorianis et testia nihitati di repudanto cupta volesti cuptatendi conecae vol di oneepuda porepuda <strong>Schaufenster</strong>.<strong>Die</strong><strong>Presse</strong>.com INFORMATION & BUCHUNG Tel.: +43/1/588 00-800 www.austria-trend.at/advent