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Priesterrundbrief_Nr. 18.pdf - Aktion alte Messe

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Daß die einzige Kirche Christi die eine, heilige, katholische und<br />

apostolische Kirche ist, wie es das Credo ausdrückt, dem könnte<br />

auch ein orthodoxer Schismatiker ohne Schwierigkeiten zustimmen.<br />

Das Problem besteht darin, daß der Antworttext nicht explizit<br />

bekräftigt, daß es zwischen der Kirche Christi und der katholischen<br />

Kirche keinerlei Unterschied gibt, und daß somit die von Christus<br />

eingesetzte Kirche ausschließlich die katholische Kirche ist 1 . Der<br />

Text greift im Gegenteil noch einmal zurück auf den Gebrauch des<br />

„subsistit in” aus Lumen gentium oder des „invenitur”, das in anderen<br />

Dokumenten der Glaubenskongregation verwendet wird: „Im<br />

Absatz 8 der Dogmatischen Konstitution Lumen gentium bedeutet „fortbestehen”<br />

die immerwährende historische Kontinuität und die Beständigkeit<br />

aller von Christus eingesetzten Elemente in der katholischen Kirche,<br />

in der man konkret die Kirche Christi in dieser Welt findet.“<br />

Der Text gibt zu verstehen, Christus hätte nicht die katholische<br />

Kirche gegründet, sondern eine Kirche, die sich dann konkret verwirklicht<br />

findet – in der katholischen Kirche ganz und in den anderen<br />

teilweise. Daher auch die Vorstellung von unterschiedlichen<br />

Stufen der Gemeinschaft, formuliert durch Ausdrücke wie „völlige<br />

Gemeinschaft”, „völlig in Gemeinschaft”, „völlige Identität” etc.<br />

Folglich bleibt ein ernsthafter Zweifel bestehen an der Austauschbarkeit<br />

der Begriffe „subsistit in” und „est”.<br />

Der Zweifel wird genährt durch die Tatsache, daß, obwohl sich<br />

aus der traditionellen Aussage über die vollkommene Identität zwischen<br />

der Kirche Christi und der katholischen Kirche die Nicht-<br />

Gemeinschaft der nicht katholischen Gemeinden ableitet, aus der<br />

neuen Formulierung Konsequenzen gezogen werden, die im Widerspruch<br />

stehen zur katholischen Kirchenlehre. In immer noch<br />

derselben Antwort finden wir tatsächlich folgende Aussage: „Die<br />

Kirche Christi ist präsent und tätig in den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften,<br />

die noch nicht in völliger Gemeinschaft stehen mit der katholischen<br />

Kirche, und zwar durch die Elemente der Heiligung und der<br />

Wahrheit, die man in ihnen findet“. Eine Antwort, die noch einmal<br />

1 Der Absatz 4 ist ein bißchen klarer, weil das Dokument, die Antworten des Sekretariats<br />

für die Einheit der Christen auf die moda der Bischöfe untersuchend, schließt: „Die Kommission,<br />

die die Ergänzungen zum Dekret Unitatis redintegratio bewerten sollte, formuliert<br />

also klar die Identität der Kirche Christi mit der katholischen Kirche, sowie ihre Einzigartigkeit<br />

im Hinblick darauf, daß diese Lehre begründet ist auf der Konstitution Lumen<br />

gentium“. In der Annahme also, daß die Kirche Christi die katholische Kirche ist und<br />

keine andere, bleibt noch zu verstehen, wie die schismatischen Gemeinschaften vom Konzil<br />

angesehen werden, welche Betrachtungsweise sie also dazu gedrängt hat, den Ausdruck<br />

„subsistit in “ der traditionellen Formulierung vorzuziehen.<br />

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