Priesterrundbrief_Nr. 18.pdf - Aktion alte Messe
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Petri] verläßt, der kann nicht darauf hoffen, in der Kirche zu verbleiben.<br />
Wer von dem Lamm ißt, ohne ihr anzugehören, der hat nichts mit<br />
Gott zu tun“, oder von diesem Text Pius’ XII. neueren Datums (Enzyklika<br />
Mystici Corporis): „Diejenigen, die geteilt sind aus Gründen des<br />
Glaubens oder der Hirtengewalt, können nicht in demselben Leib leben<br />
und folglich auch nicht im selben göttlichen Geist“? In Wirklichkeit sehen<br />
wir nicht, wie man diese Texte von unvergänglicher Autorität<br />
in Einklang bringen könnte mit der Aussage aus Unitatis Redintegratio:<br />
„Diejenigen, die heute in solche Gemeinschaften hineingeboren werden<br />
und im Glauben an Christus leben, können nicht der Sünde der Spaltung<br />
angeklagt werden. [...] Tatsächlich befindet sich, wer an Christus glaubt<br />
und gültig die Taufe empfangen hat, in einer gewissen, wenn auch unvollständigen,<br />
Gemeinschaft mit der katholischen Kirche. [...] Gerechtfertigt<br />
durch den in der Taufe empfangenen Glauben, sind sie Christus einverleibt...“,<br />
oder auch mit dem, was Johannes-Paul II. in seiner Enzyklika<br />
Ut unum sint bezüglich der Teilung der Christen sagt: „Durch<br />
die Gnade Gottes wurde jedoch das, was zur Struktur der Kirche Christi<br />
gehört, und auch die Gemeinschaft, die mit den anderen Kirchen und<br />
kirchlichen Gemeinschaften bestehen bleibt, nicht zerstört. Tatsächlich<br />
bilden die Elemente der Heiligung und der Wahrheit, die in den anderen<br />
christlichen Gemeinschaften in unterschiedlichem Maße vorhanden<br />
sind, die objektive Basis der Gemeinschaft, die, wenn auch unvollständig,<br />
zwischen ihnen und der katholischen Kirche besteht.“<br />
Wenn es auch richtig ist, daß man bestimmte extreme Abweichungen<br />
wie die von Leonardo Boff et similia zügeln muß – Abweichungen,<br />
die vermutlich die Zielscheibe dieses Dokumentes sind –,<br />
so wird das große Problem eines Ausgleichs zwischen dem II. Vatikanum<br />
und der traditionellen Lehre dadurch nicht geringer. Und in<br />
bezug auf diesen Aspekt erwarten wir noch immer eine klare Aussage<br />
von der Glaubenskongregation.<br />
48<br />
Außerhalb der Kirche gibt es jetzt ein Heil<br />
Den ersten Teil der Antwort auf die dritte Frage: „Warum verwendet<br />
man die Formulierung ‚besteht fort in’ und nicht ganz einfach das<br />
Verb ‚ist’?“ haben wir teilweise schon im vorigen Abschnitt untersucht.<br />
Aber es bleibt noch der zweite Teil, der zusätzliche Probleme<br />
aufwirft.<br />
In diesem Teil findet sich eine Passage aus der Konzils-<br />
Verordnung Unitatis Redintegratio: „Dementsprechend sind diese ge-