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Berliner Zustände - Mbr

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Sinnungswandel war vermutlich auch, dass gegen<br />

die Betreiber_innen von »NW-Berlin« nunmehr auch<br />

wegen Volksverhetzung ermittelt wird.<br />

Währenddessen wurde immer mehr bekannt,<br />

dass Sebastian Schmidtke schon in der Vergangenheit<br />

vielfältig mit »nw-berlin.net« in Bezug gebracht<br />

wurde: als Redner hinter entsprechenden nw-berlin.<br />

net-Transparent am 1. Mai 2010, als Anmelder für<br />

Aufmärsche, die massiv von »NW-Berlin« beworben<br />

wurden oder durch den Bericht niedersächsischer<br />

Rechtsextremisten über eine Veranstaltung zum<br />

sog. »Tag der deutschen Zukunft 2011« in Berlin, in<br />

dem es u.a. hieß: »Nachdem Sebastian Schmidtke<br />

vom NW-Berlin die anwesenden Frauen und Männer<br />

begrüßt hatte (…).«<br />

In der Folge sah sich Schmidtke selbst zu einer öffentlichen<br />

Stellungnahme genötigt und wies auf der<br />

Seite der <strong>Berliner</strong> NPD, eine Verantwortlichkeit für<br />

die Seite zurück. Es habe verschiedene Ermittlungsverfahren<br />

gegen seine Person wegen des Verdachts<br />

von Verletzungen des Kunsturheberrechts oder des<br />

Erstellens von Artikeln für die diese Seite gegeben.<br />

Sie seien allesamt eingestellt worden, da ihm keine<br />

Mitarbeit oder Verantwortlichkeit nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

Dies könnte sich ändern. Nach einem Bericht der<br />

<strong>Berliner</strong> Zeitung vom 27. März 2012 wurden bei den<br />

Durchsuchungen bei ihm entsprechende Beweismittel<br />

gefunden, darunter Bilddateien der betroffenen<br />

Personen. Bei der Razzia beschlagnahmt wurden<br />

nach der Berichterstattung auch zum Verkauf bereitliegende<br />

CDs mit volksverhetzendem Inhalt. Die beiden<br />

weiteren Verdächtigen, darunter mit Sebastian<br />

Thom ein weiteres Mitglied aus dem Landesvorstand<br />

der <strong>Berliner</strong> NPD, sollen für die NW-Internetseiten<br />

mitverantwortlich sein.<br />

Bleibt abzuwarten, ob die Verfahren das angeschlagene<br />

Vertrauen der Betroffenen in den staatlichen<br />

Verfolgungswillen gegen nw-berlin.net wiederherstellen<br />

können. Immerhin ist inzwischen bei<br />

der Innenbehörde die Erkenntnis gereift, dass »polizeispezifische<br />

Begriffe und Bewertungen« wie Trennung<br />

von »abstrakter« und »konkreter Gefährdung«<br />

die reale Bedrohungslage von zivilgesellschaftlichen<br />

Akteuren gegen Rechtsextremismus nur begrenzt<br />

fassen können. Erfreulich auch, dass die Betroffenen<br />

eine breite Solidarisierung quer über alle Parteigrenzen<br />

erfuhren und die berlinweite Vernetzung<br />

gegen Rechtsextremismus erheblich gestärkt aus der<br />

Auseinandersetzung mit nw-berlin.net hervorgeht.<br />

1 Vgl. Dossier »NW-Berlin.net« der MBR<br />

20<br />

aber die Behörden<br />

konzentrierten<br />

sich auf SchutzgelD<br />

er pressung.<br />

Wir haben<br />

gesagt es war<br />

fremdenfeindlich.<br />

Und dann haben<br />

sie gelacht.<br />

Öczan Yildirim,<br />

Besitzer eines Friseurladens in der Kölner KeupstraSSe

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