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Kreditklemme entklemmen! - Österreichische Wirtschaftsbund

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4 Wirtschaftspolitik<br />

Wirtschaftsreport<br />

<strong>Kreditklemme</strong> <strong>entklemmen</strong>!<br />

Die Präsidentin der Wirtschaftskammer und Obfrau des <strong>Wirtschaftsbund</strong>es Brigitte Jank fordert:<br />

Handeln für die Wirtschaft – Wiens Unternehmen brauchen dringendst rasche, unbürokratische und<br />

machbare Zugänge zu Betriebsmittel- und Überbrückungsfinanzierungen.<br />

Die weltweite Finanzkrise machte auch vor Wiens Wirtschaftstreibenden<br />

nicht halt. Die Auswirkungen auf die Betriebe<br />

änderten sich dabei immer wieder. Von Beginn an ist die Verfügbarkeit<br />

großer Kreditvolumina mit langfristiger Laufzeit ein<br />

zentrales Problem – auch wenn sich durch das Bankenpaket<br />

der Regierung die Lage etwas entspannt hat.<br />

Für Klein- und Mittelbetriebe ist die Situation freilich eine komplett<br />

andere. Ihnen geht es weniger um Investitionsfinanzierungen<br />

und große Beträge, sondern um Betriebsmittel- und Überbrückungskredite,<br />

damit vorübergehende Liquiditätsengpässe<br />

ausgeglichen werden können. Und genau hier liegt das Problem.<br />

Denn für viele Wiener KMU werden Finanzierungen durch<br />

die Banken nicht nur schwieriger und teurer, ein Großteil der<br />

Klein- und Kleinstbetriebe erhält nur schwer Zugang zu frischem<br />

Kapital.<br />

Schubkraft für kleine Betriebe<br />

Für sie bleibt als Resümee der Finanzkrise, dass viele Gewerbetreibende<br />

den Eindruck haben, dass einige Banken mittels<br />

Staatshilfe wieder in Fahrt gekommen sind, während kleine<br />

Gewerbetreibende mit ihren Problemen oft allein gelassen werden.<br />

<strong>Wirtschaftsbund</strong>-Obfrau Brigitte Jank: „Das verunsichert<br />

unsere klein- und mittelständische Wirtschaft zu Recht. So<br />

richtig und wichtig das Bankenpaket war, bedarf es schleunigst<br />

zielgerichteter Mechanismen, damit auch die Realwirtschaft<br />

einen Schub bekommt.“<br />

Notwendige Finanzierungen rasch sichern<br />

Die Wirtschaftskammer-Präsidentin bemüht sich seit über<br />

einem Jahr, den Banken, Förderstellen und politisch Verantwortlichen<br />

die Notlage der Unternehmer klarzumachen.<br />

„Ein wirkliches Problembewusstsein kann ich erst erkennen,<br />

wenn sichergestellt ist, dass jeder kleine und mittelständische<br />

Betrieb mit einer glaubwürdigen Zukunftsaussicht und guten<br />

Ideen notwendige Finanzierungen für geschäftliche Vorhaben,<br />

Betriebsmittel und Überbrückungshilfen in kurzer Zeit<br />

bekommt.“<br />

Wie dramatisch die Finanzierungslage vieler Wiener Unternehmen<br />

ist – insbesondere von Betrieben mit weniger als<br />

20 Mitarbeiter(inne)n –, zeigen die über 2000 Beratungsfälle in<br />

der von Brigitte Jank eingerichteten Ombudsstelle der Wirtschaftskammer<br />

Wien sowie der rasante Anstieg an Anfragen<br />

beim Team der Unternehmensberatung im WIFI.<br />

Die Hälfte der Unternehmer klagt, keinen Kredit zu bekommen,<br />

andere bemängeln hohe Bankspesen, lange Bearbeitungszeiten<br />

oder Zwangskonvertierungen bei Fremdwährungskrediten.<br />

Wichtig wäre hier die Schaffung der dringend notwendigen<br />

individuellen Lösungen zwischen Banken und Kunden.<br />

Wien braucht eine lebendige Wirtschaft<br />

Brigitte Jank: „Mittlerweile laufen wir Gefahr, dass viele Wiener<br />

Kleinbetriebe auf der Strecke bleiben. Betriebe, die seit vielen<br />

Jahren auf dem Markt sind, nicht immer die höchsten Gewinne<br />

ausweisen konnten und daher wenig Eigenkapital haben, aber<br />

gleichzeitig über einen fixen Kundenstock und viel Know-how<br />

verfügen, zu vielen anderen Betrieben Geschäftsbeziehungen<br />

unterhalten und für Tausende Beschäftigte ein verlässlicher<br />

Arbeitgeber sind.“ Diese Betriebe seien, so die WB-Obfrau, für<br />

die Wiener Wirtschaft einfach zu wichtig. „Ein Verlust dieser

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