ATMOS RS 221
ATMOS RS 221
ATMOS RS 221
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
11.0 Anwendungsspezifische Informatione<br />
11.7 Straffung des weichen Gaumens mit Abschaltautomatik<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Wir empfehlen, die Neutralelektrode in der Nähe des OP-Gebietes in ganzer Fläche unter den Patienten platzieren.<br />
Dies ist zwar beim Einsatz von bipolaren Instrumenten nicht nötig, sollten jedoch im Laufe des Eingriffs monopolare<br />
Instrumente zum Einsatz kommen, bei denen der Einsatz der Neutralelektrode zwingend notwendig ist, wird dies nicht<br />
vergessen.<br />
OP-Gebiet wie gewohnt anästhesieren. Üblicherweise wird zuerst ein Anästhetikumspray eingesetzt und nach kurzer<br />
Zeit 1 – 2 ccm Anästhetikum gespritzt.<br />
Bipolarelektrode REF 506.5887.0 in das Bipolarkabel des <strong>ATMOS</strong> <strong>RS</strong> <strong>221</strong> einstecken und das Bipolarkabel in den<br />
Ausgang BIPCOAG einstecken.<br />
Gerät auf Biopolardauerkoagulation einstellen, empfohlener Koagulationsgrad c1 - c2. Bei der Impulskoagulation<br />
die Impulsdauer d A für Abschaltautomatik wählen. Die Leistung auf 15 – 20 Watt einstellen. Je höher die Leistung,<br />
desto kleiner das dehydrierte Gebiet, je niedriger die Leistung desto größer das dehydrierte Gebiet, da das Gerät<br />
bei geringerer Leistung später abschaltet.<br />
Die Elektrode einstechen und darauf achten, dass so weit eingestochen ist, dass die dünne Beschichtung (Isolierung)<br />
teilweise bis ganz im Gewebe verschwindet, damit es durch das blanke Metall nicht zu Nekrosen auf der Oberfl äche<br />
kommen kann. Es ist darauf zu achten, dass in das Gaumensegel (musculus levator veli palatini) und den<br />
Gaumenspanner (musculus veli palatini) möglichst nicht eingestochen wird. Die Uvula ist unbedingt zu schonen, da<br />
es sonst zu einer Nekrose kommen kann. Der erste Einstich erfolgt ca. 2,5 cm oberhalb des tiefsten Punktes der Uvula.<br />
Der zweite und dritte Einstich erfolgt parallel links und rechts neben dem ersten Einstich. Das Radiochirurgiegerät darf<br />
immer erst nach der korrekten Platzierung der Elektrode aktiviert werden. Das Gerät solange durch den Fußschalter<br />
aktivieren, bis das akustische Signal automatisch beendet wird. Dies geschieht, wenn der Gaumen gestrafft ist, dadurch<br />
an Volumen verloren hat und der Widerstand im Gewebe den gewünschten Grad erreicht hat.<br />
Wird nach der Abheilphase festgestellt, dass bei der ersten Behandlung der gewünschte Effekt nicht vollständig<br />
erreicht wurde, kann die Behandlung nach ca. 3 - 6 Wochen wiederholt werden.<br />
Die Angaben betreffen die Behandlung des weichen Gaumens mit unserem Radiochirurgiegerät <strong>ATMOS</strong> <strong>RS</strong> <strong>221</strong>. Wird diese Art der<br />
Behandlung mit der Bipolarelektrode REF 506.5887.0 , jedoch mit einem Fremdgerät ohne Abschaltautomatik durchgeführt, dauert<br />
jeder Einstich ca. 9 Sekunden.<br />
Bei allen Eingriffen sollte die Einverständniserklärung des Patienten vorliegen.<br />
Postoperatives Auftreten und Nachversorgung des Patienten<br />
Mit leichten Ödemen in den ersten 3 Tagen ist zu rechnen. Eine Hyperämie des Gaumens ist für 4 – 6 Tage zu beobachten. Im<br />
Bereich der Einstichstellen bildet sich eventuell während des Eingriffs eine weißgelbe Verfärbung, die innerhalb der nächsten zwei<br />
Wochen verschwindet.<br />
Ein übliches Schmerzmittel sollte vorsichtshalber verschrieben werden, damit der Patient dieses Mittel zur Hand hat, wenn Schmerzen<br />
oder Ödeme auftreten. Die präventive Gabe eines Antibiotikums ist empfehlenswert.<br />
Empfehlungen an den Patienten<br />
Der Patient wird angewiesen, die Praxis nach 24 Stunden nochmals aufzusuchen.<br />
Es wird ihm geraten in den nächsten 2-3 Tagen weiche, lauwarme und wenig gewürzte Speisen zu sich zu nehmen. Der<br />
Schluckrefl ex kann eventuell für 1-2 Tage leicht gestört sein.<br />
Der Patient muss darauf hingewiesen werden, dass das Schnarchgeräusch in den ersten Tagen nach dem Eingriff stärker als gewöhnlich<br />
sein kann. Dieses Phänomen verschwindet im Laufe des Heilungsprozesses.<br />
Der Patient kann sofort seiner gewohnten Beschäftigung nachgehen, sollte jedoch während der ersten Tage der Heilungsphase<br />
keinesfalls rauchen.<br />
!<br />
50<br />
Auf das Auftreten von Vorfällen, möglichen Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen im Nasen-/Mund-/Rachenraum sollte der<br />
Patient im Aufklärungsbogen, den er unterschreibt, hingewiesen werden. Daneben sollte der Aufklärungsbogen auch die Empfehlungen<br />
an den Patienten enthalten.<br />
Achtung:<br />
Der Hersteller haftet nicht für fehlerhafte Einstellungen. Die Hinweise sind lediglich als Empfehlung zu betrachten! Die notwendigen<br />
Einstellungen sind abhängig von der Beschaffenheit des Gewebes, dem Alter des Patienten, der Lage der Neutralelektrode, der<br />
verwendeten Elektroden, Wellenformen und Einstellungen am Gerät.