Atemwegsabsaugung
Atemwegsabsaugung
Atemwegsabsaugung
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MedizinTechnik<br />
... for a better life<br />
<strong>Atemwegsabsaugung</strong><br />
Eine<br />
Informationsbroschüre<br />
für medizinisches<br />
Personal und Patienten
Wenn ein Mensch auf Grund seiner Erkrankung nicht oder nur ungenügend<br />
Sekret abhusten kann, muss dieses abgesaugt werden. Atemnot<br />
und die damit verbundene Angst sind stetige Begleiter dieser<br />
Patienten.<br />
Diese Pflegefibel übermittelt Ihnen das notwendige Wissen rund um<br />
das Thema Absaugen von Atemwegssekreten. Dazu gehört die uns<br />
zur Verfügung stehende Technik, deren Handhabung und Pflege.<br />
Ebenso sollen Sie Sicherheit in der Auswahl des richtigen Materiales<br />
erhalten.<br />
Sie lernen verschiedene Absaugtechniken kennen, die Ihnen<br />
zusammen mit praktischen Hinweisen Ihren Alltag erleichtern. Ihr<br />
aktueller Wissensstand und die damit gewonnene Sicherheit überträgt<br />
sich positiv auf Ihre Patienten. Auch der Betroffene selbst kann mit Hilfe<br />
dieser Informationen die Selbstabsaugung erlernen und durchführen.<br />
Manuela Fucci<br />
Examinierte Krankheits- und Gesundheitspflegerin<br />
Einleitung<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
Einleitung 3<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane 5<br />
Indikationsbeispiele 13<br />
Allgemeine Regeln beim Absaugen 14<br />
Benötigtes Material und Durchführung:<br />
Orales und nasales Absaugen 16<br />
Absaugen des tracheotomierten Patienten 19<br />
Offenes Absaugen des beatmeten Patienten 22<br />
Geschlossenes Absaugen des beatmeten Patienten 23<br />
Komplikationen 25<br />
Übersicht der verschiedenen Absaugkatheter und deren<br />
Einsatzmöglichkeit<br />
26<br />
Reinigung und Pflege des Absauggerätes 27<br />
Rechtliche Aspekte 29<br />
Gesundheitspolitische Aspekte 30<br />
Literaturnachweise 31<br />
Hygienehinweise 32
Zuleitende Atemwege<br />
Die zuleitenden Atemwege erstrecken sich vom Nasen-Rachenraum<br />
bis zu den feinsten Abzweigungen der Luftröhre (Bronchien).<br />
Ihre Aufgabe: Reinigung, Vorwärmung und Befeuchtung der eingeatmeten<br />
Atemluft.<br />
Die Nase<br />
Augenhöhe<br />
(Orbita)<br />
Nasenscheidewand<br />
Kieferhöhe<br />
(Sinus maxiliaris)<br />
1 2<br />
4<br />
Obere Nasenmuschel<br />
(Concha nasalis superior)<br />
Mittlere Nasenmuschel<br />
(Concha nasalis media)<br />
Untere Nasenmuschel<br />
(Concha nasalis interior)<br />
▪ Der Naseneingang wird durch lange, starre Haare versperrt.<br />
Sie verhindern weitgehendst das Eindringen von größeren<br />
Fremdkörpern mit der Einatmungsluft.<br />
▪ Die Seitenwände der Nasenhöhle werden durch die untere, mittlere<br />
und obere Nasenmuschel wesentlich in ihrer Oberfl äche vergrößert.<br />
▪ Die Wände der Nasenmuschel sind mit Schleimhaut überzogen, die<br />
aus mehrschichtigem Flimmerepithel besteht. Zwischen den<br />
Flimmerhärchen sind schleimbildende Becherzellen eingelegt.<br />
Der rhythmische Schlag der Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut<br />
ist gegen den Rachen gerichtet und entfernt auf den Schleimhäuten<br />
abgefangene Staubteilchen und Bakterien. So wird die Innenfl äche<br />
der Nasenhöhle und damit auch die Atemluft gereinigt und<br />
angefeuchtet.<br />
(Übermäßige Produktion von Nasenschleim = Schnupfen)<br />
▪ Die Durchblutung der Nasenschleimhaut wird durch Hirnnerven gesteuert.<br />
▪ Je kälter die Einatmungsluft, umso stärker wird die Schleimhaut<br />
durchblutet, wodurch die Einatmungsluft stärker erwärmt wird.<br />
▪ Auch chemische und psychische Reize können die Durchblutung und<br />
Schleimabsonderung der Nasenschleimhaut beeinfl ussen.<br />
Das Riechorgan ist u. a. eine Schutzvorrichtung der Atemwege.<br />
So hält man den Atem an, wenn die Atemluft übelriechende,<br />
schädliche Beimengungen enthält.<br />
3<br />
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
5
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
6<br />
▪ Über den Geruchsinn wird refl ektorisch die Speichel- und Magensaftsekretion<br />
angeregt. In den untersten Nasengang mündet der Tränennasenkanal.<br />
Er leitet Tränenfl üssigkeit in die Nasenhöhle. Beim Weinen<br />
muss man sich also die Nase putzen.<br />
Der Kehlkopf<br />
Der Kehlkopf sitzt als röhrenförmiges Knorpelgerüst auf der Luftröhre<br />
(Trachea) an der Vorderseite des Halses. Er besteht aus 5 Knorpeln die<br />
z. T. gelenkartig miteinander verbunden sind.<br />
▪ Schildknorpel<br />
▪ Kehldeckelknorpel<br />
▪ Ringknorpel<br />
▪ Stellknorpel<br />
▪ Zungenbein<br />
Schildknorpel<br />
(Cartilago thyreoida)<br />
Stellknorpel<br />
(Cartilago arytenoida)<br />
dorsal ventral<br />
Zungenbein<br />
(Os hyoideum)<br />
Kehldeckelknorpel<br />
(Epiglottis)<br />
Stimmband<br />
(Ligamentum vocalis)<br />
Ringknorpel<br />
(Cartilago cricoidea)<br />
Der Kehldeckelknorpel legt sich beim Schlucken als schützende<br />
Verschlussklappe auf den Kehlkopfeingang. Beim Atmen und Sprechen<br />
lässt er den Kehlkopfeingang dagegen offen.<br />
Der Kehlkopf ist mit Ausnahme der Stimmbänder von einer Schleimhaut<br />
bedeckt, die aus mehrreihigen, zylindrischen Flimmerepithel mit eingestreuten<br />
schleimbildenden Becherzellen besteht. Die Schlagrichtung der<br />
Flimmerhärchen erfolgt in Richtung Pharynx.
Schildknorpel<br />
(Cartilago thyereoidea)<br />
Ringknorpel<br />
(Cartilago cricoidea)<br />
Luftröhre<br />
(Trachea)<br />
Die Luftröhre<br />
Rechter Stammbronchus<br />
(Bronchus principalis dexter)<br />
Rechter<br />
Oberlappenbronchus<br />
(Bronchus lobaris<br />
superior dexter)<br />
Mittellappenbronchus<br />
(Bronchus lobaris<br />
medius dexter)<br />
Rechter<br />
Unterlappenbronchus<br />
(Bronchus lobaris<br />
inferior dexter)<br />
(Bronchus lobaris<br />
inferior sinister)<br />
Linker Stammbronchus<br />
(Bronchus principalis sinister)<br />
Speiseröhre<br />
(Oseophagus)<br />
Membranöse<br />
Rückwand<br />
(Paris<br />
membranaceus)<br />
Luftröhre<br />
(Trachea)<br />
Luftröhrenknorpel<br />
(Cartilago trachealis)<br />
Linker Oberlappenbronchus<br />
(Bronchus lobaris superior sinister)<br />
Als Fortsetzung der Atmungsorgane schließt sich nach unten die Luftröhre<br />
an den Kehlkopf an, die in der Mittellinie des Halses und Brustraumes<br />
vor der Speiseröhre liegt.<br />
Sie ist beim Erwachsenen ein etwa 10 bis 12 cm langes Rohr und wird<br />
durch etwa 16 bis 20 hufeisenförmige Knorpelspangen offen gehalten.<br />
Die Bögen der Knorpelspangen sind nach vorne gerichtet, während die<br />
offene Seite von der bindegewebig-muskulösen Hinterwand zusammengehalten<br />
wird.<br />
Die Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Knorpelspangen bestehen<br />
aus Bindegewebe, das reich an elastischen Fasern ist. Beim<br />
Hustenstoß kommt es zu einer so starken Längs- und Querverschiebung<br />
der Wand, dass Schleim durch den dabei entstandenen Luftstrom abgehustet<br />
werden kann. Wie überall im Bereich der Atemwege ist auch die<br />
Luftröhre mit einem Schleimhautüberzug aus Flimmerhaaren tragenden<br />
Zylinderzellen und schleimbildenden Becherzellen ausgekleidet.<br />
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
7
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
8<br />
Die Bronchien<br />
In der Brusthöhle, etwa 12 cm unterhalb des Kehlkopfes, teilt sich die<br />
Luftröhre in 2 Äste, die zur rechten und linken Lunge führen. Von dieser<br />
Teilung an nennt man die Äste der Trachea Bronchien (Bifurkation).<br />
Man unterteilt die Bronchien wie folgt:<br />
▪ rechter und linker Stammbronchius<br />
▪ Lappenbronchien<br />
▪ Segmentbronchien<br />
Die Bronchien entsprechen nur bis zu den Stammbronchien in ihrem Aufbau<br />
der Luftröhre.<br />
Die Bronchien sind bis auf die Endbronchiolen mit dem respiratorischen<br />
Epithel aus Zylinderepithelzellen mit Flimmerhaarbesatz und schleimbildenden<br />
Becherzellen ausgekleidet. So wird die Atmungsluft bis zu<br />
den Lungenbläschen (Alveolen) – in denen der Gasaustausch erfolgt<br />
– feucht, sauber und warm gehalten.
Die Lungen<br />
Rechter Stammbronchus<br />
(Bronchus principalis dexter)<br />
Rechter Oberlappen<br />
(Lobus superior)<br />
Mittellappen<br />
(Lobus superior)<br />
Rechter<br />
Unterlappen<br />
(Lobus interior<br />
Zungenbein<br />
(Lobus superior)<br />
Kehlkopf<br />
(Larynx)<br />
Luftröhre<br />
(Trachea)<br />
Teilungsstelle der Luftröhre<br />
(Bifurcatio tracheae)<br />
Linker<br />
Stammbronchus<br />
(Bronchus principalis<br />
sinister)<br />
Linker<br />
Oberlappenbronchus<br />
mit Ästen<br />
(Bronchus lobaris<br />
superior)<br />
Linker<br />
Unterlappenbronchus<br />
mit Ästen<br />
(Bronchus lobaris<br />
interior)<br />
In den Lungen erfolgt im Bereich der Alveolen die „äußere Atmung“ mit<br />
der Aufnahme von Sauerstoff in das Blut hinein und der Abgabe von Kohlendioxid<br />
aus dem Blut in die Luft.<br />
Die Gesamtfl äche der Alveolenwände beträgt beim Erwachsenen etwa<br />
80 bis 100 qm. Die Lunge besteht aus zwei getrennten Lungenfl ügeln,<br />
die beiderseits die seitlichen Hälften des Brustraumes ausfüllen.<br />
Zwischen beiden Lungenfl ügeln befi nden sich die Organe des Mittelfellraumes<br />
(Mediastinum) von denen das Herz den größten Raum einnimmt.<br />
Die Lungenspitzen ragen beiderseits über die erste Rippe der oberen<br />
Öffnung des Brustkorbes heraus. Die Lungenspitzen können deshalb an<br />
dieser Stelle besonders gut abgehört werden. Die Lungenbasis passt<br />
sich der Zwerchfellwölbung an.<br />
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
9
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
10<br />
Die Atemtechnik<br />
Bei der Einatmung werden zur Erweiterung des Brustraumes die Rippen<br />
angehoben. Gleichzeitig senkt sich die Zwerchfellkuppe durch die Kontraktion<br />
des Zwerchfells.<br />
Bei der Ausatmung werden die Rippen gesenkt, das Zwerchfell erschlafft<br />
und die Zwerchfellkuppe steigt dadurch wieder nach oben. Die Atembewegungen<br />
erfolgen vorwiegend durch die Zwischenrippenmuskeln.<br />
Bei vertiefter Einatmung springt die Atemhilfsmuskulatur hilfreich ein<br />
(z. B. bei körperlicher Belastung oder Atemnot). Zu dieser gehört der große<br />
und kleine Brustmuskel, die Treppenmuskeln und der Kopfwender. Diese<br />
Muskeln können durch den Verlauf ihrer Zugrichtung die Rippen heben.<br />
Als Hilfsausatmer (z. B. angestrengter Atmung aber auch Husten und Niesen)<br />
werden vor allem die Bauchmuskeln eingesetzt.<br />
Alveolarbronchiole<br />
(Bronchiolus<br />
respiratorius)<br />
Ast der<br />
Lungenvene<br />
(V. pulmonalis)<br />
Endbronchiole<br />
(Bronchiolus terminalis)<br />
Respiratorisches<br />
Kapillarnetz<br />
Elastischer Faserkorb der<br />
Alveolen<br />
Ast der Lungenarterie<br />
(A. pulmonalis)<br />
Alveolargang<br />
Alveolarseptum
Die Hauptmasse der Lungen bilden die Lungenbläschen (Alveolen). In<br />
ihnen findet der Gasaustausch statt. Die Alveolen haben bei der Einatmung<br />
einen Durchmesser von 0,3 bis 0,5 mm, bei der Ausatmung einen<br />
Durchmesser von 0,1 bis 0,2 mm. Ihre Anzahl wird beim Erwachsenen<br />
auf über 300 Millionen geschätzt. Die Gesamtoberfläche beträgt also<br />
ca. 100 qm.<br />
Die Wand einer Alveole ist nur 1/1000 mm dick und besteht aus plattenförmigen<br />
Deckzellen, die für Sauerstoff und Kohlendioxid durchlässig<br />
sind. Die Alveolen werden von einem Netz feinster Kapillaren umsponnen.<br />
In den Kapillaren erfolgt der Gasaustausch nach physikalischen Gesetzen<br />
(Diffusion).<br />
Das Lungen- und Atemvolumen<br />
Das Lungen- und Atemvolumen ist von Körperbau, Körpergröße, Lebensalter,<br />
Geschlecht und Trainingszustand abhängig. Bei körperlicher<br />
Ruhe werden beim Erwachsenen mit einem Körpergewicht von ca. 70<br />
kg durch jeden Atemzug (ca. 16 pro Minute) etwa 500 ccm Luft ein- und<br />
wieder ausgeatmet (Atemzugvolumen).<br />
Zusätzlich verfügt die Lunge über ein inspiratorisches Reservevolumen<br />
von 2.100 bis 3.000 ccm, und ein expiratorisches Reservevolumen von<br />
800 bis 1.200 ccm Luft.<br />
Die Restluft bei maximaler Ausatmung beträgt 1.200 ccm.<br />
Steuerung der Atmung<br />
Die rhythmisch verlaufende Atmung wird ständig vom Gehirn aus beeinflusst<br />
und ist nur bedingt willentlich beeinflussbar.<br />
Die zentrale Steuerungsstelle sitzt im verlängerten Mark, dem Teil<br />
des Zentralnervenzentrums, der Gehirn und Rückenmark verbindet.<br />
Der rhythmische Wechsel zwischen Ein- und Ausatmung erfolgt durch<br />
die salvenartige Entladung von inspiratorischen und exspiratorischen<br />
Neuronen. Ist die eine der beiden Nervenzellgruppen aktiv, so wird die<br />
andere gehemmt.<br />
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
11
1.<br />
Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane<br />
12<br />
Zusätzlich wird der Rhythmus durch periphere Einflüsse stabilisiert. So<br />
wird die Einatmung reflektorisch gehemmt, wenn die Lungen gebläht<br />
werden, damit wird gleichzeitig die Ausatmung eingeleitet. Umgekehrt<br />
führt eine stärkere Volumenabnahme der Lungen zu einer verstärkten<br />
Einatmung
Mögliche Indikationen:<br />
Pädiatrie<br />
Aspiriertes Fruchtwasser, Bronchospasmen durch Infekte der oberen<br />
Luftwege, adenoide Wucherungen (Vergrößerung des Mandelgewebes<br />
des Nasenrachenraumes), aspirierte Gegenstände<br />
Tracheotomie/Laryngektomie<br />
Nach Larynx-Ca (Kehlkopftumor), Ösophagus-Ca (Speiseröhrentumor),<br />
Mundboden-Ca, nach Unfällen...<br />
Geriatrie<br />
Schluckstörungen, Schlucklähmungen z.B. nach Schlaganfall<br />
Nachsorge<br />
bei Operationen im Mund-Nasen-Kieferbereich<br />
Bei Erkrankungen<br />
mit vermehrter Speichelproduktion wie z. B. Mukoviszidose.<br />
2.<br />
Indikationsbeispiele<br />
13
3. ► Der Absaugvorgang sollte nie länger als 10 bis 15<br />
Sekunden dauern!<br />
Allgemeine Regeln für das Absaugen<br />
14<br />
► Während des Absaugens sollten, wenn möglich, immer<br />
2 Personen anwesend sein, um bei auftretenden<br />
Komplikationen schnell eingreifen zu können.<br />
► Eine gezielte Beobachtung des Betroffenen während<br />
der Anwendung ist sehr wichtig. Beobachtet werden der<br />
Herzrhythmus, die Herzfrequenz, der Blutdruck, die<br />
Hautfarbe, die periphere O 2 -Sättigung und auch das<br />
abgesaugte Sekret.<br />
► Der Absaugvorgang erfolgt immer unter sterilen Beding-<br />
ungen. Für jeden Absaugvorgang wird ein neuer Katheter<br />
benutzt.<br />
► Die Häufigkeit des Absaugens richtet sich nach<br />
dem individuellen Bedarf. Dies kann von 1x pro Schicht bis hin<br />
zum stündlichen Absaugen variieren. Es gilt: So oft wie nötig,<br />
so wenig wie möglich.<br />
► Die Einstellung des Absaugvakuums liegt beim Früh-<br />
geborenen bei 0,18 bar, bis max. 0,4 bar beim Schulkind<br />
und bis 0,8 bar beim Erwachsenen.<br />
► Der Betroffene sollte über den Absaugvorgang informiert<br />
werden.<br />
► Vor dem Absaugen muss der Patient richtig gelagert<br />
werden. Es empfiehlt sich die Oberkörperhochlagerung<br />
oder die Seitenlagerung.
Bitte beachten Sie:<br />
Bei jedem Betroffenen sind immer sekretmobilisierende Maßnahmen<br />
erforderlich. Hierzu wird folgendes empfohlen:<br />
▪ Inhalation:<br />
Sie hat zum Ziel, Aerosole mit einem breiten Tröpfchenspektrum<br />
herzustellen, um in die Tiefe zu gelangen. Hierzu können<br />
verschiedene Verneblertypen genutzt werden: Düsenvernebler,<br />
Handvernebler, Ultraschallvernebler.<br />
▪ Ätherische Öle zur Sekretverfl üssigung in Form von Salben zur<br />
äußerlichen Anwendung<br />
▪ Wickel und Auflagen<br />
▪ Lagerungsdrainagen durch gezieltes Nutzen der Schwerkraft<br />
▪ Vibrationsmassage oder manuelles Abklopfen<br />
!<br />
3.<br />
Allgemeine Regeln für das Absaugen<br />
15
4.<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
16<br />
Orales und nasales Absaugen<br />
Material:<br />
• Absauggerät<br />
• Fingertip<br />
• Steriler Absaugkatheter<br />
• Unsterile/Sterile Handschuhe<br />
• Abwurf<br />
• Einmalschürze<br />
• ggf. NaCl 0,9%<br />
• Gleitmittel<br />
• Evtl. Sauerstoffgerät<br />
Durchführung:<br />
› Keimarme Handschuhe anziehen<br />
› Absaugkatheter mit Absauggerät verbinden<br />
› Vakuumkontrolle (0,4 bar beim Erwachsenen, bis 0,2 bar<br />
beim Säugling und Kleinkind)<br />
› Sterilen Handschuh an der Hand die den Katheter hält anziehen<br />
› Zuerst Mund, dann Nase absaugen<br />
› Katheter ohne Sog einführen, vorher mit Gleitmittel benetzen<br />
› Die Länge entspricht in etwa der Distanz zwischen Ohrläppchen<br />
und Mund oder Nase
› Mit Sog in drehenden Bewegungen herausziehen<br />
› Das Berühren des Gaumens und des Zäpfchens muss<br />
vermieden werden (Brechreiz, Vagusreiz)<br />
› Absaugkatheter nur 1x verwenden<br />
› Schlauchsystem mit PVP-Jodlösung (Verhältnis 1:100) oder<br />
Aqua destillata durchspülen<br />
› Überprüfung der Atemgeräusche<br />
› Kontrolle des Sekretes<br />
› Absaugvorgang und eventuelle Befunde dokumentieren<br />
4.<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
17
4.<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
18<br />
Material:<br />
Durchführung:<br />
Tracheale Absaugung<br />
Siehe orales und nasales Absaugen, zusätzlich ein Stethoskop<br />
› Vakuumkontrolle (0,4 bar beim Erwachsenen, bis 0,2 bar<br />
beim Säugling und Kleinkind)<br />
› Keimarme Handschuhe anziehen<br />
› Diskonnektierter Katheter durch Nase oder Mund ohne Sog<br />
unter Hörkontrolle bis in die Trachea einführen, vorher<br />
mit Gleitmittel benetzen, anschließend konnektieren<br />
› Mit Sog in drehender Bewegung herausziehen<br />
› Absaugkatheter nur 1x verwenden<br />
› Schläuche mit PVP-Jodlösung oder Aqua destilata durch<br />
spülen<br />
› Überprüfung der Atemgeräusche<br />
› Überprüfen des Sekretes<br />
› Absaugvorgang und eventuelle Befunde dokumentieren
Absaugen eines tracheotomierten Patienten<br />
Material:<br />
• Absauggerät<br />
• Fingertip<br />
• Absaugkatheter<br />
• Sterile Handschuhe/unsterile Handschuhe<br />
• Mundschutz<br />
• Einmalschürze<br />
• ggf. Cuff-Druckmesser<br />
• Abwurf<br />
• ggf. NaCl 0,9%<br />
• Ersatzkanüle<br />
• Evtl. Sauerstoffgerät<br />
Durchführung:<br />
› Vakuumkontrolle (0,2 bar bei Kleinkindern, bis zu 0,6 bar bei<br />
Erwachsenen)<br />
› Handschuhe anziehen<br />
› Evtl. Sekret mit NaCl 0,9% verflüssigen<br />
› Katheter durch Tubus bis zur Tubusspitze unter Sog einführen<br />
› Die Länge entspricht der Trachealkanüle<br />
› Mit Sog unter drehenden Bewegungen herausziehen<br />
› Absaugkatheter nur 1x verwenden<br />
› Schlauchsystem mit PVP-Jod-Lösung durchspülen<br />
› Atemgeräuschkontrolle, Kontrolle des Sekretes<br />
› Cuffdruck messen<br />
› Absaugvorgang und eventuelle Befunde dokumentieren<br />
4.<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
19
4. Reinigen der Trachealkanüle<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
20<br />
Die Reinigung der Kanüle richtet sich nach der Art der Kanüle. Bitte<br />
sprechen Sie mit einem/r Fachberater/in!<br />
Notwendiges Zubehör<br />
- Reinigungsdose<br />
- Reinigungsbürsten<br />
- Reinigungspulver<br />
Vorgehensweise<br />
1. Entfernen Sie grobe Verschmutzungen unter fließendem Wasser mit<br />
Hilfe einer Reinigungsbürste.<br />
2. Legen Sie die innere und äußere Kanüle voneinander getrennt für<br />
ca. 10 min in die dafür vorbereitete Reinigungslösung<br />
3. Entfernen Sie die Reinigungslösung gründlich unter fließendem<br />
Wasser<br />
4. Verteilen Sie Stoma-Öl auf der inneren Kanüle, bevor Sie die Kanüle<br />
wieder zusammensetzen<br />
Mögliche Probleme und ihre Lösungen<br />
Falls Blutungen auftreten:<br />
Während des Einführens der Kanüle kann die Luftröhre verletzt werden.Daraufhin<br />
kann eine leichte, aber ungefährliche Blutung auftreten.<br />
Sollten diese leichten Blutungen jedoch wiederholt auftreten, sollte die<br />
Öffnung vom Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO) untersucht werden. In sehr<br />
seltenen Fällen kann eine starke Blutung auftreten. Sollte dies der Fall<br />
sein, legen Sie den Patienten mit dem Kopf nach unten hin, um zu<br />
verhindern, daß das Blut in die Bronchien läuft. Lassen Sie den<br />
Patienten unverzüglich in die Notaufnahme des nächstgelegenen<br />
Krankenhauses bringen!<br />
Falls Pfropfen in der Luftröhre auftreten:<br />
Bildet sich ein Pfropfen, so wird dem Patienten das Atmen sehr schwer<br />
fallen. Im Allgemeinen reicht es zu husten, um den Pfropfen auszuwerfen.<br />
Ziehen Sie die innere Kanüle heraus und überprüfen Sie, ob sie<br />
sauber ist. Fällt dem Patienten das Atmen nicht leichter, begeben Sie<br />
sich schnell ins nächstgelegene Krankenhaus.
Wichtig:<br />
Für jeden tracheostomierten Patienten sollten ein Absauggerät und<br />
ein Inhaliergerät bereitstehen!<br />
Das Stoma muss stets sauber und trocken sein, um das Risiko von<br />
Infektionen und Hautreizungen auf ein Minimum zu beschränken!<br />
Kanülenwechsel<br />
Notwendiges Zubehör<br />
- Kanüle und Fixierband<br />
- geschlitzte Trachealkompresse (1-, 2- oder 3-kammerig)<br />
- Stoma-Öl<br />
- sterile, extra weiche Kompressen (z.B. Vliewasof, 10x10 cm, steril)<br />
- 10 ml Spritzen<br />
- NaCl 0,9% oder Stomareinigungstücher<br />
- Tracheospreizer<br />
Vorbereitung<br />
- Patient aufrecht lagern oder setzen<br />
- ggf. erst absaugen<br />
- Kanüle entfernen, ggf. bei geblockter Kanüle erst entblocken<br />
- Reinigen des Tracheostomas mit NaCl-getränkten Kompressen oder<br />
Stomareinigungstuch<br />
Einsetzen der Kanüle<br />
Befestigen Sie das 2-tlg. Halteband an der Kanüle und streifen Sie<br />
eine geschlitzte Kompresse hinter den Schild.<br />
Verteilen Sie mit einer Kompresse Stoma-Öl auf der Kanüle. Halten<br />
Sie die Stomaöffnung mit zwei Fingern gespannt. Führen Sie die<br />
Kanüle vorsichtig ein, indem Sie der Krümmung der Kanüle folgen.<br />
Schließen Sie das Halteband und vergewissern Sie sich, daß die<br />
Kanüle gut befestigt ist.<br />
!<br />
4.<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
21
4. Absaugen des beatmeten Patienten<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
22<br />
Material:<br />
Offene Absaugung<br />
• Absauggerät<br />
• Fingertip<br />
• Steriler Absaugkatheter<br />
• Sterile Handschuhe, unsterile Handschuhe<br />
• Sterile Kompressen<br />
• NaCl 0,9%<br />
• Abwurf<br />
• Sauerstoffgerät<br />
• Mundschutz<br />
• Schutzkittel<br />
Durchführung:<br />
› Patienten ca. 3 Minute lang mit 100% Sauerstoff präoxygenieren<br />
› Kurz vor dem Absaugen Respiratoralarm vorübergehend<br />
unterbrechen<br />
› Unsterile Handschuhe anziehen<br />
› Sterilen Handschuh über die katheterführende Hand ziehen<br />
› Mit der einen Hand Beatmungsgerät oder T-Stück abnehmen<br />
und auf steriler Kompresse ablegen<br />
› Mit der anderen Hand Absaugkatheter ohne Sog in das<br />
Bronchialsystem einführen.<br />
› Unter Sog und Drehbewegung den Katheter herausziehen<br />
› Katheter nur 1x verwenden<br />
› Absaugschläuche mit PVP-Jod-Lösung durchspülen<br />
› Lunge mehrmals mit dem Atembeutel stark blähen<br />
› Sauerstoffsättigung überprüfen<br />
› Patient an den Respirator anschließen, Respirator dann wieder<br />
aktivieren<br />
› Kontrolle des Sekretes<br />
› Absaugvorgang und eventuelle Befunde dokumentieren
Material:<br />
Geschlossene Absaugung<br />
· Geschlossenes Absaugsystem<br />
· Sterile Handschuhe<br />
· NaCl 0,9%<br />
Das geschlossene System besteht aus einem Ansatzstück mit einer<br />
Öffnung für den Tubus oder die Trachealkanüle und einer Öffnung für<br />
die Beatmungsschläuche, einem Saugventil mit Anschlussstück für das<br />
Absauggerät und einer Schutzhülle, in der sich der sterile Absaugkatheter<br />
befindet. Spülungen können über die Ansatzstücke oder das Saugventil<br />
erfolgen.<br />
Durchführung:<br />
› Vorbereitung wie bei offener Absaugung<br />
› Auf Präoxygenierung kann verzichtet werden<br />
› Absaugkatheter an das geschlossene System anschließen,<br />
dabei die Verbindung zum Tubus mit einer Hand festhalten<br />
› Dann Absaugkatheter mit der anderen Hand ohne Sog vorschie<br />
ben<br />
› Die Einführtiefe wurde vorher errechnet und markiert<br />
› Sog durch Drücken des Saugventils auslösen und den Katheter<br />
vorsichtig in die Ausgangslage zurückziehen<br />
› Wenn Bronchiallavage gewünscht, einige ml NaCl 0,9% in den<br />
Spüleinsatz spritzen, dabei keinen Sog anwenden.<br />
4.<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
23
4.<br />
Benötigtes Material und Durchführung<br />
24<br />
› Spritze mit 5 bis 10 ml NaCl 0,9% am Spülzugang aufsetzen,<br />
Saugventil drücken und Lösung langsam einspritzen, um den<br />
Katheter durchzuspülen<br />
› Danach Spülzugang verschließen, Katheter diskonnektieren<br />
und Sog ausschalten.<br />
› Das sterile System wird alle 24 Stunden gewechselt.<br />
Die Gefahr eines Sauerstoffabfalls bzw. Anstieg von Kohlendioxid<br />
während des Absaugvorgangs ist fast ausgeschlossen. Eine Präoxygenierung<br />
ist in den meisten Fällen nicht nötig. Das Sekret ist über ein<br />
Sichtfenster gut zu beobachten, die geschlossene Absaugung schützt<br />
den Patienten vor Kreuzinfektionen, ist rascher und mit weniger Aufwand<br />
durchzuführen.<br />
Die Diskonnektion des Beatmungssystems soll mit diesem System<br />
vermieden werden.
Mögliche Komplikationen:<br />
· Blutung im Nasopharyngealraum<br />
· Verletzung der Stimmbänder<br />
· Trachealverletzungen<br />
· Hypoxämie<br />
· Kardiovaskuläre Instabilität<br />
· Bradykardie (durch Vagusreiz)<br />
· Tachykardie (durch Stress)<br />
· Würgen, Übelkeit, Erbrechen, Husten<br />
· Infektionen<br />
5.<br />
Komplikationen<br />
25
6.<br />
Größe und Art des Absaugkatheters<br />
26<br />
Größe des Katheters<br />
Es sind Absaugkatheter in den Größen 6 bis 18 CH (= 2 bis 6 mm<br />
Durchmesser) erhältlich. Am gebräuchlichsten sind jene mit 14 und 16<br />
CH. Es ist zu beachten, dass der Außendurchmesser des Absaugkatheters<br />
stets kleiner ist als der Tubus bzw. die Trachealkanüle (ca. halber<br />
Durchmesser).<br />
Art des Katheters<br />
Standard-Katheter<br />
Ein gerader Katheter mit seitlichen Augen, der wohl am häufigsten verwendete<br />
Katheter. Er wird ohne Sog eingeführt<br />
Atraumatische Katheter<br />
Am Ende dieses Katheters befindet sich ein Integralring, darüber liegen<br />
seitliche Öffnungen. Dieser Katheter wird mit Sog eingeführt. Durch<br />
den Strömungsverlauf an der Spitze des Katheters soll dieser zentriert<br />
werden. Der Zentralring soll den Kontakt der seitlichen Öffnungen mit<br />
der Schleimhaut verhindern und somit eine Abscherung derselben<br />
vermeiden.<br />
Gebogene Katheter<br />
Einfach gebogene sowie doppelt S-förmig gebogene Katheter.<br />
Diese Katheter ermöglichen das gezielte Absaugen eines Hauptbronchus.<br />
Der Katheter wird mit der Spitze in Richtung des abzusaugenden<br />
Bronchus eingeführt.<br />
Doppellumen-Katheter<br />
Diese Katheter haben ein zusätzliches Lumen, über welches eine<br />
Spülung direkt an der Katheterspitze ermöglicht wird. Ein gezieltes Spülen<br />
eines bestimmten Bereiches der Bronchien wird somit möglich.<br />
Katheter mit Überlänge<br />
Ermöglichen ein tiefes Absaugen.<br />
Kurze Absaugkatheter<br />
Für tracheotomierte Patienten.
Reinigungs- und Pfl egeplan für die neuen ATMOS Produktlinien<br />
ATMOS Aspirator-Klasse und ATMOS Battery<br />
Startdatum: Gerätebezeichnung: Seriennummer:<br />
Tag<br />
Reinigung<br />
Sekretbehälter<br />
täglich, bzw. nach jedem Absaugvorgang<br />
Reinigung<br />
Behälterdeckel<br />
täglich, bzw. nach jedem Absaugvorgang<br />
Reinigung<br />
Gehäuse<br />
täglich, bzw. nach jedem Absaugvorgang<br />
Austausch<br />
Bakterienfi<br />
lter<br />
Austausch<br />
Fingertip<br />
* Bei Ersteinsatz, Verwendung eines Neugerätes bzw. eines als neu aufbereiteten Gerätes:<br />
Wichtige Hinweise: Der Anwender hat sich vor Anwendung des Absauggerätes<br />
von der Funktionsfähigkeit und dem Ordnungsgemäßen Zustand des Gerätes<br />
zu überzeugen und die Gebrauchsanweisung sowie die sonstigen beigefügten<br />
sicherheitsbezogenen Informationen und Instandhaltungshinweise zu beachten<br />
(nach §2 Abs.5 MedBetreibV). Zur Reinigung und Desinfektion sind nur die vom<br />
Hersteller empfohlenen Mittel zu verwenden. Für Absaugen sind ausschließlich<br />
sterile Absaugkatheter zum Einmalgebrauch zu benutzen, die vor jedem<br />
Absaugvorgang auszutauschen sind. Bei der Anwendung ist auf strengste<br />
Hygiene (z.B. Desinfektion der Hände, Einmalhandschuhe) zu achten.<br />
Austausch<br />
Absaugschlauch<br />
1,3m<br />
Austausch<br />
Verbindungsschlauch<br />
wechseln* wechseln* wechseln* wechseln*<br />
wechseln<br />
wechseln<br />
wechseln<br />
wechseln<br />
wechseln wechseln<br />
wechseln<br />
wechseln<br />
wechseln<br />
wechseln<br />
Reinigung / Austausch durchgeführt<br />
Name Unterschrift<br />
Nach jedem Gebrauch sind Sekretbehälter und Absaugschlauch gründlich<br />
mit Leitungswasser zu spülen. Bei der Aufbewahrung des Gerätes ist dessen<br />
Verschmutzung und eine Kontamination anderer zu vermeiden.<br />
Die in der Tabelle angegebenen Intervalle sind unverbindliche Richtwerte. Je<br />
nach Nutzung können auch kürzere Intervalle nötig sein.<br />
Bei Patientenwechsel sind grundsätzlich neue oder als neu aufbereitete<br />
Absauggeräte einzusetzen. Sonst besteht akute Infektionsgefahr für den<br />
Patienten, Anwender und Dritte!<br />
7.<br />
Reinigung und Pfl ege von Absauggeräten<br />
27
7.<br />
Reinigung und Pfl ege von Absauggeräten<br />
28<br />
ATMOS Plak-Vac TM –<br />
Die saugende Zahnbürste für die Mundhygiene<br />
Öffnung für den<br />
Sekretablauf<br />
Bürstenkopf<br />
stabiler<br />
Kunststoffgriff<br />
ovale Öffnung<br />
für den Fingerverschluss<br />
(Mulde)<br />
zur Regulierung<br />
der Saugleistung<br />
Absaugschlauch<br />
zum Einmalgebrauch<br />
mit Konnektor<br />
(Sonderzubehör)<br />
Absaugschlauchanschluss<br />
für<br />
Absauggerät<br />
Plak-Vac TM wird<br />
einfach an den<br />
Saugschlauch<br />
eines Absauggerätes<br />
angeschlossen.<br />
Für einen optimalen<br />
luftdichten Abschluss<br />
eignen sich hier<br />
spezielle Absaugschläuche<br />
mit<br />
trichterförmigem<br />
Ansatzstück.<br />
Sorgen Sie sich um die Sicherheit<br />
Ihrer Patienten bei der Zahnhygiene?<br />
Bei Wachkoma- und bettlägerigen<br />
Patienten eine vollständige Zahnhygiene<br />
durchzuführen stellt immer ein Risiko dar.<br />
Es muss unbedingt vermieden werden,<br />
dass sich die Patienten verschlucken.<br />
Ebenfalls muss darauf geachtet werden,<br />
dass die Spüllösung wieder aus dem<br />
Mund kommt.<br />
Gab es früher nur die einfache<br />
Handzahnbürste, so steht heute dank<br />
des Fortschritts eine Vielzahl von<br />
Hilfsmitteln zur Verfügung. ATMOS<br />
hat für die genannten Probleme<br />
eine Lösung: die ATMOS Plak-Vac TM<br />
Zahnbürste mit Absaugvorrichtung<br />
und wieder verwendbarer Bürste.<br />
Sie vereinfacht die orale Hygiene im<br />
gesamten Mundinnenraum und fördert<br />
das allgemeine Wohlbefinden des<br />
Patienten. Auch das Reizempfinden<br />
wird durch die regelmäßige Anwendung<br />
positiv beeinflusst.<br />
Die Anwendung:<br />
Die Plak-Vac TM Zahnbürste wird einfach<br />
an den Saugschlauch des Absauggerätes<br />
angeschlossen. Die Reduzierung<br />
von Infektionen, Mundgeruch und die<br />
Gefahr von Aspiration sind somit bei der<br />
regelmäßigen Anwendung gesichert. Die<br />
Saugleistung kann selbstverständlich<br />
reguliert werden. Das abgesaugte Sekret<br />
wird geradewegs in den Sekretbehälter<br />
des Absauggerätes transportiert.
Rechtliche Aspekte<br />
Wer darf absaugen?<br />
Absaugen darf nur geschultes examiniertes Pflegepersonal. Eine<br />
Anordnungdes Arztes ist erforderlich.<br />
Was wird dokumentiert?<br />
- Durchführungsnachweis mit Handzeichen und Uhrzeit<br />
- Eintrag von Beobachtungen/Auffälligkeiten<br />
- Eintrag von Vitalparametern<br />
Wer ist für die Bereitstellung des Absauggerätes<br />
zuständig?<br />
Jede Pflegeeinrichtung und jeder häusliche Pflegedienst muss mind.<br />
1 Absauggerät für den Noteinsatz bereitstellen. Dieses Gerät muss von<br />
der Einrichtung oder dem ambulanten Pflegedienst selbst finanziert<br />
werden. Die Anzahl der zur Verfügung zu stehenden Geräte ist<br />
abhängig von der Größe der Einrichtung bzw. der zu versorgenden<br />
Personen.<br />
Anders verhält es sich, wenn ein Patient oder Bewohner aufgrund<br />
seiner Diagnose ständig abgesaugt werden muss. In diesen Fällen<br />
muss der zuständige Hausarzt ein Rezept ausstellen. Ein zuständiger<br />
Leistungserbringer klärt per Kostenvoranschlag die Kostenübernahme<br />
durch den zuständigen Kostenträger. Auch jegliches Zubehör wird<br />
dieser Person mittels ausgestellter Verordnung von der Krankenkasse<br />
ersetzt. Dieses Absauggerät ist für den Betroffenen lediglich eine Leihgabe<br />
und darf für keine andere Person benutzt werden.<br />
8.<br />
Rechtliche und gesundheitspolitische Aspekte<br />
29
8.<br />
Rechtliche und gesundheitspolitische Aspekte<br />
30<br />
Gesundheitspolitische Aspekte<br />
Mit der Einführung der DRG’s hat sich die Übernahme eines Patienten<br />
in den häuslichen Bereich wesentlich verändert.<br />
Die Überleitung erfolgt nicht nur sehr unverhofft und schnell, sondern<br />
ist auch mit einem nachfolgend sehr großen Pflegeaufwand verbunden.<br />
Geräte müssen schnell beschafft werden, der Kostenträger lässt sich<br />
Zeit. Vorgehensweisen in der Behandlung werden nur spärlich<br />
angeordnet.<br />
Die Genesung der Patienten ist bei weitem nicht abgeschlossen.<br />
Diese und viele andere Entwicklungen erfordern in der häuslichen Pflege<br />
das Angebot von hochqualifizierter Pflege und einen angepassten<br />
Wissensstand.
Empfohlene Fachliteratur:<br />
♦ Meyer/Friesacher/Lange, Handbuch der Intensivpflege<br />
♦ Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene,<br />
Hygienestandard<br />
♦ Kinderkrankenpflege und Gesundheitsförderung,<br />
Thieme Verlag<br />
♦ Thiemes Pflege, Professionalität erleben<br />
♦ www.stiftung-noah.de<br />
♦ www.anint.de<br />
♦ Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege, Springer<br />
Verlag<br />
♦ Pflegerische Intervention, Annette Laube und Petra<br />
Schmalstieg, Thieme Verlag<br />
♦ Anatomie und Physiologie für Krankenschwestern und andere<br />
Medizinalfachberufe, Gustav Fischer Verlag<br />
8.<br />
Literaturnachweise<br />
31
Hygienehinweise<br />
32<br />
Allgemeine Hinweise<br />
Der Umgang mit dem Absauggerät entscheidet in hohem Maße über dessen<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit.<br />
Diese Hygienemaßnahmen sind notwendige Maßnahmen zum Schutz von Patienten<br />
und Anwendern und zur Erhaltung der Funktionssicherheit des Absauggerätes.<br />
Sie ersetzen nicht eine Wiederaufbereitung beim Hersteller oder einem<br />
zertifizierten ATMOS Partner bei einem Patientenwechsel.<br />
Dieser Reinigungs- und Pflegeplan, sowie die Hinweise darauf resultieren aus<br />
langjährigen Erfahrungen. In Abhängigkeit von der Anwendung und der Erfahrungen<br />
der Anwender können kürzere Zyklen notwendig sein.<br />
Entsprechend Ihres Reinigungs- und Pflegeplanes sind folgende<br />
Verbrauchsmaterialien zu wechseln:<br />
Bakterienfi lter 2 St.<br />
Schwimmerkugel<br />
Fingertip 10 St.<br />
Saugschlauch,<br />
1,30 m, 1 St.<br />
Unomedical ® Absaugkatheter CH 12<br />
REF 000.0294.0<br />
weiß Ø 4,0 mm<br />
Unomedical ® Absaugkatheter CH 14<br />
REF 000.0295.0<br />
grün Ø 4,7 mm<br />
Unomedical ® Absaugkatheter CH 16<br />
REF 000.0296.0<br />
orange Ø 5,3 mm<br />
n Grundsätzlich ist das Gerät zur Reinigung vom Netz zu trennen!<br />
n Die Hinweise in der Gebrauchsanleitung, besonders bezüglich der empfohlenen<br />
Mittel, sind einzuhalten.<br />
n Alle Teile (ausgenommen Bakterienfilter und Gerät) sind autoklavierbar bis 134°C.<br />
Reinigung/Desinfektion<br />
Zur Verbesserung der Reinigungswirkung kann dem warmen Spülwasser<br />
handelsübliches Geschirrspülmittel zugegeben werden. Bei starker Verschmutzung<br />
sollten die Teile längere Zeit im Spülwasser eingeweicht werden. Hartnäckige<br />
Verschmutzungen sind mit einer weichen Bürste oder einem weichen Lappen zu<br />
entfernen. Zur Desinfektion können Behälter, Fingertip und Schläuche nach der<br />
Reinigung mit einem Desinfektionsmittel (siehe Bedienungsanleitung) behandelt<br />
werden. Alternativ ist auch ein Auskochen der Anwendungsteile (nicht des Gerätes)<br />
möglich.
Reinigung des Sekretbehälters<br />
Den Sekretbehälter nach jedem Absaugvorgang leeren und kräftig mit warmem Wasser,<br />
besser unter Zusatz von Haushaltsspülmittel reinigen. Hartnäckige Verschmutzungen<br />
lassen sich mit einer handelsüblichen Flaschenbürste entfernen.<br />
Reinigung des Behälterdeckels<br />
Vor der Reinigung ist unbedingt der Bakterienfilter zu entfernen. Benutzen Sie<br />
hierfür Einmalhandschuhe oder eine Pinzette. Der Behälterdeckel ist nach jedem<br />
Absaugvorgang zu demontieren und gründlich abzuspülen. Vor der Wiederverwendung<br />
muss der Deckel absolut trocken sein. Beim Zusammenbau ist auf die Funktion der<br />
Überlaufsicherung zu achten.<br />
DDS-Bakterienfilter<br />
Der Bakterienfilter verhindert das Eindringen von Mikroorganismen und Sekreten in das<br />
Gerät bzw. das Ausblasen aus dem Gerät und dient somit dem Schutz der Anwender<br />
und des Gerätes. Aus hygienischen Gründen wird ein Wechsel mindestens alle 2<br />
Wochen empfohlen. Zeigt das Manometer bei max. Vakuumeinstellung und offenem<br />
Saugschlauch ein Grund vakuum > -0,3bar an, ist der Filter sofort zu wechseln. Dies<br />
gilt ebenfalls bei starker Verschmutzung. Um die Nutzungsdauer des Bakterienfilters<br />
zu erhöhen, empfiehlt es sich, den Sekretbehälter nur bis etwa zur Hälfte zu füllen.<br />
Verwenden Sie stets den original ATMOS Bakterienfilter.<br />
n Das Absauggerät kann ohne Bakterienfilter nicht zum Absaugen von Sekret<br />
verwendet werden (gilt nur für Geräte mit DDS!)<br />
Schlauchverbinder/Fingertip<br />
Der Fingertip verbindet den Saugschlauch mit dem Absaugkatheter. Da der Fingertip<br />
ständig mit Sekret in Berührung kommt und nur schwer zu reinigen ist, empfehlen wir<br />
den Wechsel alle 2-3 Tage.<br />
Absaugschlauch<br />
Der Absaugschlauch leitet das Sekret aus dem Absaugkatheter in den Sekretbehälter.<br />
Um ein Eintrocknen von Sekreten zu verhindern, muss nach jedem Absaugvorgang<br />
mit klarem Wasser durchgespült werden. Dabei kann das Wasser mit Hilfe des<br />
Absauggerätes durch Fingertip und Saugschlauch in den Sekretbehälter gesaugt<br />
werden. Bitte befüllen Sie den Sekretbehälter nur bis etwa zur Hälfte. Durch häufige<br />
Reinigung und Desinfektion/Sterilisation kann sich der Saugschlauch verfärben und<br />
das Material wird spröde. Deshalb sollte er mindestens einmal monatlich gewechselt<br />
werden.<br />
Gerätereinigung<br />
Bei Verschmutzung, jedoch mindestens einmal wöchentlich ist das Gehäuse mit<br />
einem feuchten (niemals nassen) Tuch abzuwischen. Mindestens einmal wöchentlich<br />
ist eine Oberflächendesinfektion durchzuführen.<br />
n Niemals das Gerät unter fließendem Wasser abspülen oder in Flüssigkeiten<br />
eintauchen.<br />
Hygienehinweise<br />
33
Für Ihre Notizen<br />
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Für Ihre Notizen
Kontakt<br />
MedizinTechnik<br />
... for a better life<br />
ATMOS MedizinTechnik GmbH & Co. KG<br />
Ludwig-Kegel-Straße 16<br />
79853 Lenzkirch<br />
Deutschland / Germany<br />
Tel. +49 7653 689-372<br />
Fax: +49 7653 68986-372<br />
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2013-06 Index: 02